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Deutscher Bundesverband für Logopädie e. V. (dbl)

Logopäden verhelfen Parkinson-Patienten zu mehr Lebensqualität
Sprech- und Schluckbeschwerden können rechtzeitig erkannt und behandelt werden

Karlsruhe (ots)

"Eine frühzeitige, gezielte logopädische
Therapie kann die Lebensqualität vieler Parkinsonpatienten deutlich 
steigern. Sie hilft den Patienten, sich ihrer Umwelt weiterhin 
mitzuteilen und ist zugleich eine präventive Maßnahme gegen sozialen 
Rückzug und Depression". Dies sagte die Präsidentin des Deutschen 
Bundesverbandes für Logopädie (dbl), Dr. Monika Rausch, heute vor der
Presse in Karlsruhe. Im Vorfeld des vom 7.-9. Juni 2007 in der 
Stadthalle Karlsruhe stattfindenden 36. dbl-Jahreskongresses wies sie
darauf hin, dass auch die Lebenserwartung von Parkinsonpatienten 
durch logopädische Therapie gesteigert werden könne, wenn die in 
späteren Krankheitsphasen häufig auftretenden Schluckstörungen 
therapeutisch behandelt werden. Wichtig sei jedoch, dass die Symptome
so früh wie möglich erkannt werden.
In Deutschland leiden ca. 150.000  Menschen an Morbus Parkinson, 
eine Zahl, die angesichts der Veränderungen der Alterspyramide in 
Zukunft noch zunehmen wird. Hauptsymptome sind die Verlangsamung der 
Bewegungsabläufe (Akinese), Muskelsteifheit (Rigor) und Zittern 
(Tremor). Fast 90% haben auch Probleme mit dem Sprechen. Die 
Lautstärke ist stark reduziert, die Stimme monoton und rau, die 
Artikulation ungenau oder das Sprechtempo viel zu hoch. Zunehmend 
wird auch die Mimik eingefroren, was die Kommunikation zusätzlich 
erschwert. "Aufgrund des schleichenden Verlaufs bemerken viele 
Betroffene ihre leise Stimme selbst nicht. Dies macht die 
therapeutische Arbeit besonders schwierig", so die dbl-Präsidentin.
Logopädische Maßnahmen setzen an dieser Stelle an: "Sei laut" ist
das Schlüsselwort des Lee-Silverman-Voice-Treatment (LSVT), einem 
logopädischen Therapieverfahren, dessen Wirksamkeit auch von der 
Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) anerkannt ist. Bei frühem
Therapiebeginn und kurzer (4 Wochen), hochfrequenter (4 x pro Woche) 
Übung gelingt es, die Patienten in die Lage zu versetzen, mit 
normaler Lautstärke im Alltag zu kommunizieren. "Trotz 
fortschreitender Krankheit hält diese Fähigkeit einschlägigen Studien
zufolge zwei Jahre an, sofern die Patienten die Übung beibehalten und
ihre Lautstärke mit Hilfe der Logopädin in halbjährlichen Abständen 
immer wieder auf das richtige Maß bringen", so Dr. Monika Rausch.
Neben Sprechstörungen treten bei Parkinson-Patienten in späteren 
Phasen der Erkrankung oft auch Schluckstörungen (Dysphagieen) auf, 
die häufig zu Lungenentzündung und letztlich zum Tode führen. Ein 
erstes Kennzeichen hiefür ist der Speichelaustritt zwischen den 
Lippen. "Logopädische Übungen, mit denen der Schluckablauf gekräftigt
wird und durch die Strategien erlernt werden, häufiger zu schlucken, 
können nicht nur lebensgehährliche Lungenentzündungen vermeiden 
helfen, sondern auch die Lebensqualität insgesamt verbessern und zu 
sozial akzeptabler Speichelkontrolle verhelfen" so die 
dbl-Präsidentin.
HINWEIS: Bis zum 9.6.2007 erreichen Sie unsere Pressestelle in 
Karlsruhe unter:
Mobil: 0171-1428030
Festnetz: 0721-37 20 44 41
Fax: 0721-37 20 59 50.
V.i.S.d.P.:
Lucas Rosenthal, Deutscher Bundesverband für Logopädie (dbl)
Weitere Informationen:
dbl-Pressereferat, M. Feit, Augustinusstr. 11 a, 50226 Frechen
Tel.: 02234/691685
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