SR-Serie "Everyone is f*cking crazy" ab Samstag, 12. August, in der ARD Mediathek - ab Donnerstag, 24. August, im SR Fernsehen und SWR Fernsehen sowie ab Donnerstag, 14. September, auf ONE
Saarbrücken (ots)
Die neue Serie "Everyone is f*cking crazy" des Saarländischen Rundfunks ist ab Samstag, 12. August, in der ARD Mediathek zu sehen. Die achtteilige SR-Serie wurde Ende Juni auf dem Internationalen Filmfest München uraufgeführt. "Everyone is f*cking crazy" ist die erste fiktionale Serie, die der Saarländischen Rundfunk explizit für die ARD Mediathek produziert hat.
"Mit dieser fiktionalen Produktion unterstützt der Saarländische Rundfunk die ARD-Digitalstrategie mit exklusiven Inhalten für die ARD Mediathek", so SR-Intendant Martin Grasmück. "Wir wollen mit qualitativ hochwertigen Angeboten im Digitalen auch bundesweit neue Zielgruppen erreichen."
SR-Programmdirektor Lutz Semmelrogge ergänzte: "Mutig, zeitgemäß und jung - der SR rückt mit seiner Mediatheksserie ein Thema von hoher gesellschaftlicher Relevanz in den Mittelpunkt eines spannenden fiktionalen Mehrteilers."
Zum Inhalt: Derya, Malik, Chloë und Schröder sind alle bei der Psychotherapeutin Dr. Thomalla in Behandlung. An dem Tag, an dem Thomalla tot vor ihrem Haus aufgefunden wird, treffen die vier zum ersten Mal aufeinander. Zwischen Polizei, Krankenwagen und Kriseninterventionsteams beschließt Derya, die Therapie der Gruppe unter ihrer Anleitung fortzuführen - mit unerwarteten und teils fatalen Folgen.
Die acht Folgen richten sich vor allem an jüngere Zuschauerinnen und Zuschauer, aber auch etwa an die Eltern dieser Generation. Die Folgen haben jeweils eine Länge von rund 25 Minuten.
Jede Figur steht mal im Mittelpunkt ihrer jeweiligen Folgen. Fokus und Erzählperspektive wechseln. Der Inhalt wird frisch, augenzwinkernd und nicht immer politisch korrekt erzählt. Mit psychischen Krankheiten bei jungen Menschen wird zudem ein Thema behandelt, das auf diese Art so noch nicht erzählt worden ist. Die Serie macht auf Probleme der mentalen Gesundheit aufmerksam und regt dazu an, sich auszutauschen und Hilfe zu suchen, wenn man sie braucht.
Die Protagonisten der Serie sind Teil der jungen Zielgruppe: Derya wird gespielt von Via Jikeli, Malik von Arsenij Walker, Chloë von Maja Bons und Schröder von Luise von Stein.
"Everyone is f*cking crazy" ist eine Produktion der REAL FILM Berlin GmbH unter redaktioneller Federführung des Saarländischen Rundfunks; die Redaktion hat Christian Bauer. Produzent ist Henning Kamm. Regie führt Luzie Loose. Das Drehbuch stammt von John-Hendrik Karsten (Co-Creator/Headautor), Luzie Loose (Co-Creator), Lisa Rüffer und Lukas von Horbatschewsky. Drehorte waren Berlin und Saarbrücken.
Online geht die Serie ab Samstag, 12. August, und ist dann hier in der ARD Mediathek zu finden: https://1.ard.de/eifc
Sendetermine im SR Fernsehen und SWR Fernsehen:
Donnerstag, 24. August, ab 1.15 Uhr, Folgen 1 bis 4
Donnerstag, 31. August, ab 1.05 Uhr, Folgen 5 bis 8
Sendetermine auf ONE:
Donnerstag, 14. September, 23.35 Uhr, Folgen 1 und 2
Donnerstag, 21. September, 23.35, Folgen 3 und 4
Donnerstag, 28. September, 23.35 Uhr, Folgen 5 und 6
Donnerstag, 5. Oktober, 23.35, Folgen 7 und 8
Fotos auf www.ard-foto.de
Interview mit Regisseurin Luzie Loose:
Für welche Zielgruppe ist die Mediatheks-Serie gemacht?
Luzie Loose: "Everyone is f*cking crazy" ist eine young adult-Serie über mentale Gesundheit und darüber, dass Freundschaft ein Anker sein kann - ohne dass sie die Lösung für alle Probleme ist. Wir erzählen jung, schnell, auf Augenhöhe mit unseren Figuren und hoffen, ein jüngeres Publikum für die ARD Mediathek interessieren zu können. Das Thema mentale Gesundheit geht allerdings alle an - Teenager bis best ager.
Was war Ihnen/was war dem gesamten Team bei der Konzeption der Serie wichtig?
Luzie Loose: Drehbuchautor John-Hendrik Karsten und ich haben die Serie gemeinsam mit Real Film und dem SR ins Leben gerufen. Wir möchten psychische Erkrankungen auch jenseits von Depressionen erzählen und sie erfahrbar machen, ohne didaktisch zu sein. Die Serie soll unterhalten, sich aber nicht über die Figuren lustig machen. Derya, unsere Hauptfigur, sagt einmal "Nicht jede Krise ist eine Chance, manchmal ist sie auch einfach scheiße." Man darf aber auch in der Krise lachen.
Die Serie greift das Thema psychische Erkrankungen bei jungen Menschen auf, das in der Corona-Pandemie noch drängender wurde. An welchen Vorbildern haben Sie sich bei den Drehbüchern orientiert?
Luzie Loose: Vorbilder für die Serie waren unsere Recherchepartner*innen. Betroffene, Ärzt*innen, Therapeut*innen, Freund*innen, die ehrliche und offene Gespräche mit uns geführt haben und Drehbücher gegengelesen haben. Ihnen gerecht zu werden, war das Wichtigste.
Wie lange war damit insgesamt die Recherche- und Vorbereitungszeit für ein solch ein groß angelegtes Projekt?
Luzie Loose: In nur einem Jahr haben wir entwickelt, geschrieben und gedreht. Recherche, Schreibprozess, Casting und Vorbereitungen liefen am Ende parallel. Ich finde das gut, weil sich all diese Prozesse auch gegenseitig bereichern. Tempo und Mut bringen eine gewisse Energie in ein Projekt.
Welchen (neuen) Ansatz verfolgt "Everyone is f*cking crazy!"? Was ist der Anspruch der Serie in der Ansprache von jungen Menschen?
Luzie Loose: Filme und Serien prägen unser Bild von psychisch kranken Menschen und stellen sie oft übertrieben oder gar bedrohlich dar. Es war uns wichtig, ehrlich und schonungslos zu sein, vor allem aber Identifikationsfläche für junge Menschen zu bieten. Oft hilft es Betroffenen schon, zu spüren, dass sie mit ihrer Erkrankung nicht allein sind. Die Serie kann Hoffnung machen und dazu ermutigen, sich Hilfe zu holen.
Regisseurin, Mit-Autorin, Mitkreatorin - was hat Sie persönlich gereizt, bei dem Projekt so vielfältig einzusteigen?
Luzie Loose: Ein Projekt vom ersten bis zum letzten Schritt zu begleiten, ist großartig. Für mich ist es tatsächlich leichter, Regie zu führen, wenn ich selbst (mit)geschrieben habe. Ich habe die Welt, die Figuren, Sets, Kostüme usw. dann von Anfang an vor Augen und viele Entscheidungen sind klar und leicht zu fällen.
Fokus und Erzählperspektive in der Serie wechseln. Jede Figur steht im Mittelpunkt ihrer jeweiligen Folge. Was war Ihnen bei der Regiearbeit dabei wichtig?
Luzie Loose: Jeder Mensch, ob krank oder gesund, lebt in seiner eigenen Welt - mit eigener Wahrnehmung, eigenem Tempo, eigenen Bildern. Der Wechsel der Perspektive erlaubt es uns, in die Innenwelten mehrerer Figuren einzutauchen. Wie fühlt sich das Leben mit einer psychischen Störung wirklich an? Filmische Mittel wie Bildgestaltung, Musik, Effekte variieren leicht je nach Folge und Fokus.
"Everyone is f*cking crazy!", sagt einmal Derya zu Malik. Der Spruch ist für die gesamte Serie zum Titel - und damit zum Leitthema - geworden. Was ist aus Ihrer Sicht mit "Everyone is f*cking crazy" gemeint?
Luzie Loose: Du bist nicht allein. Dass alle irgendwie verrückt sind, ist natürlich überspitzt. Aber wenn man genau hinsieht, haben wirklich viele Menschen ein Thema mit ihrer mentalen Gesundheit, und wir sprechen immer noch nicht genug darüber. "Everyone is f*cking crazy" soll dazu beitragen, psychische Erkrankungen zu normalisieren und zu entstigmatisieren und darauf aufmerksam zu machen, dass es viel zu wenig Therapieplätze gibt für alle, die einen brauchen.
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