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UNICEF benötigt 10,3 Milliarden US-Dollar für weltweite Nothilfeprogramme für Kinder

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UNICEF benötigt 10,3 Milliarden US-Dollar für weltweite Nothilfeprogramme für Kinder

Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen ruft für das Jahr 2023 zur Unterstützung der humanitären Hilfe für 110 Millionen Kinder in 155 Ländern und Gebieten auf

Genf/New York/Köln, den 5. Dezember 2022 // UN ICEF ruft Regierungen und Öffentlichkeit zur Unterstützung von humanitären Hilfsprogrammen für 173 Millionen Menschen in 155 Ländern und Gebieten auf, darunter mehr als 110 Millionen Kinder. Sie leiden am Härtesten unter humanitären Krisen, den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sowie der zunehmenden Bedrohung durch klimabedingte Extremwetterereignisse. Insgesamt werden hierfür im kommenden Jahr 10,3 Milliarden US-Dollar benötigt.

„Heute sind mehr Kinder als je zuvor in der jüngeren Geschichte auf humanitäre Hilfe angewiesen", sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell. "Kinder weltweit sind einer tödlichen Kombination von Krisen ausgesetzt, von Konflikten und Vertreibung bis hin zu Krankheitsausbrüchen und steigenden Mangelernährungsraten. Gleichzeitig verschärft der Klimawandel bestehende Krisen und führt zu neuen. Umso wichtiger ist es, dass wir über ausreichend Mittel verfügen, um die Kinder rechtzeitig mit humanitärer Hilfe zu erreichen."

Anfang dieses Jahres benötigten weltweit schätzungsweise 274 Millionen Menschen humanitäre Hilfe und Schutz. Ihre Zahl stieg im Laufe des Jahres weiter an. Gründe dafür sind Konflikte, einschließlich des Krieges in der Ukraine, eine wachsende Ernährungsunsicherheit, die Gefahr von Hungersnöten, u.a. in Folge des Klimawandels, sowie die verheerenden Überschwemmungen in Pakistan. Das Wiederaufflammen von Krankheiten wie Cholera und Masern weltweit stellt für Kinder in Notsituationen eine weitere Gefahr dar.

Die anhaltenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, die Unterbrechung der globalen Lieferketten und wirtschaftliche Instabilität, einschließlich der Inflation und der steigenden Kosten für Lebensmittel und Brennstoffe, wirken sich verheerend auf das Leben und das Wohlergehen von Millionen benachteiligten Kindern auf der Welt aus.

Der Klimawandel führt dazu, dass Kinder häufiger und schwereren Krisensituationen ausgesetzt sind. Die vergangenen zehn Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen. Die Zahl der klimabedingten Katastrophen hat sich in den vergangenen 30 Jahren bereits verdreifacht. Mehr als 400 Millionen Kinder leben in Gebieten mit hoher oder extrem hoher Wasserunsicherheit.

Gleichzeitig suchen immer mehr Kinder in anderen Ländern Zuflucht – entweder gemeinsam mit ihren Familien oder allein. Insgesamt sind rund 37 Millionen Kinder weltweit aufgrund von Krisen auf der Flucht, so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.

Mit den Geldern des weltweiten Nothilfeaufrufs für Kinder will UNICEF in 2023:

  • 8,2 Millionen Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung behandeln;
  • 28 Millionen Kinder gegen Masern impfen;
  • 63,7 Millionen Menschen mit sauberem Wasser versorgen;
  • 23,5 Millionen Kindern, Jugendlichen und Betreuenden Zugang zu Maßnahmen zur psychischen Gesundheit und psychosozialen Hilfe ermöglichen;
  • 16,2 Millionen Kinder und Frauen mit Maßnahmen zur Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt und Hilfsangeboten erreichen;
  • 32 Millionen Menschen sichere und zugängliche Wege verschaffen, über die sie Fälle von sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch durch Personal von Hilfsorganisationen melden können;
  • 25,7 Millionen Kindern Zugang zu formellen und informellen Bildungsangeboten eröffnen, einschließlich frühkindlicher Bildung.

Die meisten finanziellen Mittel benötigt UNICEF für:

  • Afghanistan: 1,65 Milliarden US-Dollar
  • Ukraine und Nachbarländer: 1,058 Milliarden US-Dollar
  • Syrien und Nachbarländer: 867 Millionen US-Dollar
  • Demokratische Republik Kongo: 862 Millionen US-Dollar
  • Äthiopien: 674 Millionen US-Dollar

"Die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels sind eine allgegenwärtige Bedrohung für Kinder", sagte Russell. "Deshalb setzen wir im Rahmen unserer humanitären Hilfe einen Schwerpunkt auf Anpassungsmaßnahmen und die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Menschen. Dadurch können wir Kinder erreichen, die von aktuellen Notsituationen betroffen sind, und ihnen und ihren Familien helfen, sich auf zukünftige Krisen rechtzeitig vorzubereiten."

Nationale und lokale Organisationen in den Mittelpunkt der humanitären Hilfe zu stellen, ist dabei eine zentrale Strategie von UNICEF. Die wichtigsten Ergebnisse im Jahr 2022 wurden durch Partnerschaften mit humanitären Länderteams, UN-Organisationen, der Zivilgesellschaft und Nichtregierungsorganisationen sowie nationalen und lokalen Nothilfeteams und Partnern erzielt.

2022 hat UNICEF bisher:

  • 23,8 Millionen Kinder gegen Masern geimpft;
  • 2,6 Millionen Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung behandelt;
  • 28 Millionen Kindern Zugang zu formellen und informellen Bildungsangeboten ermöglicht, einschließlich frühkindlicher Bildung;
  • 13 Millionen Kindern, Jugendlichen und ihren Angehörigen Zugang zu psychosozialer Hilfe ermöglicht;
  • 25,9 Millionen Menschen mit sauberem Wasser versorgt;
  • 5,5 Millionen Menschen sichere und zugängliche Wege verschafft, um Fälle sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauchs anzuzeigen;
  • 4,2 Millionen Kinder und Frauen mit Maßnahmen zur Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt sowie Unterstützungsangeboten erreicht.

Angesichts des beispiellosen Bedarfs an humanitärer Hilfe ruft UNICEF dazu auf, die Unterstützung für die lebensrettende humanitäre Hilfe für Kinder zu erhöhen und die Flexibilität dieser finanziellen Mittel zu maximieren; Klimaanpassungsmaßnahmen und Vorbereitungsmaßnahmen Vorrang einzuräumen, einen "No-regrets"-Ansatz für Bereitschaft und Reaktion zu verfolgen und eine gerechte und eine auf festen Prinzipien beruhende humanitäre Hilfe zu gewährleisten.

Service für die Redaktionen

» Der englischsprachige Nothilfeaufruf ("Humanitarian Action for Children") 202 3 steht hier zur Verfügung.

» Weitere Informationen sowie aktuelle Bild- und Videomaterialien stehen hier zur Verfügung.

Pressekontakt: 
UNICEF Deutschland, Christine Kahmann, Pressesprecherin, 0221-93650-315,  presse@unicef.de
UNICEF Deutschland, Rudi Tarneden, Pressesprecher, 0221-93650-315,  presse@unicef.de

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