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UNICEF: Vier Wochen nach dem Erdbeben in Syrien - verheerende Kombination von Gefahren

UNICEF: Vier Wochen nach dem Erdbeben in Syrien - verheerende Kombination von Gefahren
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Vier Wochen nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien

UNICEF: Krankheiten durch schmutziges Wasser Gefahr Nr. 1 für Kinder

Köln, den 3.3.2023 / Knapp vier Wochen nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien sind in den betroffenen Gebieten laut UNICEF mehrere Millionen Kinder akut von Krankheiten und Kälte bedroht. Insbesondere verschmutztes Wasser und unzureichende Hygiene in überfüllten Notunterkünften können zu lebensgefährlichen Durchfallerkrankungen führen. Nach zwölf Jahren Bürgerkrieg sind die Kinder in Syrien laut UNICEF einer verheerenden Kombination von Gefahren ausgesetzt und brauchen langfristige Hilfe.

Vier Wochen nach der Katastrophe verstärkt UNICEF die Hilfe zur Grundversorgung von 4,9 Millionen Kindern auf beiden Seiten der Grenze weiter. Angesichts des enormen Ausmaßes der Zerstörungen an Wohngebäuden und kritischer Infrastruktur muss alles getan werden, um eine weitere Tragödie durch Krankheiten und Kälte zu verhindern.

„In Syrien hat das Erdbeben Tod und Zerstörung über eine durch zwölf Jahre Krieg traumatisierte Generation von Kindern gebracht. Zusammen mit seinen Partnern leistet UNICEF jetzt akute Nothilfe. Aber wir müssen diesen Kindern und ihren Familien auch langfristig beistehen“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „UNICEF ruft zusammen mit den Vereinten Nationen mit Nachdruck dazu auf, den Zugang zu den Hilfebedürftigen überall zuverlässig sicherzustellen. Schon vor dem Beben waren 70 Prozent der Menschen in Syrien auf humanitäre Hilfe angewiesen.“

Eine erste Bestandaufnahme ergab starke Schäden an der kritischen Wasserinfrastruktur in den syrischen Provinzen Lattakia, Idlib, Hama und Aleppo. Zahlreiche Wasserwerke, Wassertürme, Leitungen und Reservoirs wurden beschädigt oder zerstört. Wo noch Wasser fließt, ist dieses zum Teil verschmutzt, weil die Klärwerke nicht mehr richtig funktionieren. Im Nordwesten Syriens war die Cholera bereits vor dem Beben verbreitet. Seit letztem Jahr wurden dort 50.000 Cholera-Verdachtsfälle registriert, fast die Hälfte davon Kinder.

Als Reaktion organisiert UNICEF im syrischen Erdbebengebiet aktuell die Wasserversorgung für hunderttausende Menschen in Notunterkünften, zum Teil mit Tankwagen. Weiter werden Kanister, Hygieneartikel sowie Tabletten und weitere Materialien zur Wasserreinigung zur Verfügung gestellt und der Ernährungszustand der Kinder laufend überwacht. Bislang wurden hierdurch 400.000 Menschen erreicht.

Nach der Öffnung zusätzlicher Grenzübergänge von der Türkei in die nicht von der Regierung kontrollierten Gebiete in Syrien haben die Vereinten Nationen seit dem 9. Februar 523 Lastwagentransporte dorthin geschickt. UNICEF hat Hilfsgüter für die humanitäre Versorgung von 1,8 Millionen Menschen nach Nordwestsyrien gebracht.

In der Türkei, wo über eine Million Menschen in Notunterkünften leben, unterstützt UNICEF die Behörden bei der Versorgung der Kinder mit warmer Kleidung und Hygieneartikeln. Bislang wurden 285.000 Menschen erreicht, darunter 148.000 Kinder. UNICEF beschafft auch Impfstoffe gegen Tetanus, Diphtherie, Tollwut, Masern, Mumps und Röteln sowie technisches Gerät und Materialien für die notwendige Kühlkette. Weiter wird der Aufbau mobiler Teams zur psychosozialen Hilfe vorangetrieben.

Pressekontakt: 
UNICEF Deutschland, Rudi Tarneden, Sprecher, 0221/93650-315 oder 0170-8518846,  presse@unicef.de

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