Alle Storys
Folgen
Keine Story von UNICEF Deutschland mehr verpassen.

UNICEF Deutschland

Waffenruhe im Gazastreifen: „Ausmaß der humanitären Bedarfe enorm“

Waffenruhe im Gazastreifen: „Ausmaß der humanitären Bedarfe enorm“

Statement der UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell zur angekündigten Waffenruhe im Gazastreifen

New York/Köln, den 16. Januar 2025

„Wir begrüßen die Ankündigung einer Einigung auf eine Waffenruhe zwischen den Konfliktparteien im Gazastreifen. Eine Waffenruhe ist längst überfällig, sowohl für Kinder und ihre Familien in Gaza, die seit mehr als einem Jahr unter Bombardierungen und Not leiden als auch für die Geiseln in Gaza und ihre Familien in Israel, die so sehr leiden.

Der Krieg hat einen verheerenden Tribut von Kindern im Gazastreifen gefordert: laut Berichten wurden mindestens 14.500 Kinder getötet und Tausende verletzt. Schätzungsweise 17.000 Kinder sind unbegleitet oder wurden von ihren Eltern getrennt, fast eine Million vertrieben.

Das Ausmaß der humanitären Bedarfe ist enorm. UNICEF und seine Partner stehen bereit, unsere Hilfe zu verstärken. Wichtig dafür ist, dass humanitäre Organisationen die so dringend benötigte Hilfe im Gazastreifen sicher leisten können. Dafür braucht es ungehinderten Zugang, um Kinder und Familien mit sauberem Wasser, Nahrungsmitteln, Gesundheitsversorgung, psychologischer Unterstützung und Bargeldhilfen zu erreichen sowie die Wiederaufnahme kommerzieller Lkw-Lieferungen.

Angesichts des Zusammenbruchs der lebenswichtigen Grundversorgung im Gazastreifen müssen wir dringend alles dafür tun, um Leben zu retten und Kindern zu helfen.

Weniger als die Hälfte der 36 Krankenhäuser in Gaza sind funktionsfähig. Dadurch sind insbesondere Kinder durch Infektionskrankheiten gefährdet. Die Wasserproduktion liegt bei weniger als 25 Prozent der Kapazität. Nahezu alle 2,1 Millionen Menschen im Gazastreifen leiden unter Ernährungsunsicherheit. 95 Prozent der Schulgebäude in Gaza wurden beschädigt oder zerstört.

Es ist wichtig, dass die Parteien die Waffenruhe vollständig einhalten und den erforderlichen Umfang an Hilfsgütern über alle verlässlichen Zugangspunkte in den Gazastreifen zulassen. Auch das Sicherheitsumfeld muss dringend verbessert werden, damit UNICEF unter anderem mangelernährte Kinder behandeln, Impfungen für 420.000 Kinder unter fünf Jahren nachholen und dazu beitragen kann, Krankheitsausbrüche wie Polio, Masern und Cholera zu vermeiden.

UNICEF fordert alle Akteure dringend auf, eine dauerhafte politische Lösung zu finden, die den Rechten und dem Wohlergehen dieser und künftiger Generationen von Kindern Priorität einräumt.

Der Krieg in Gaza hat Kinder bereits so viel gekostet. Wir müssen jetzt handeln und uns gemeinsam für eine bessere Zukunft für alle Kinder einsetzen.“

Service für die Redaktionen

» Gerne vermitteln wir Interviews mit den UNICEF-Kolleg*innen in der Region.

Pressekontakt: 
UNICEF Deutschland, Christine Kahmann, Sprecherin, 0221/93650-315 oder 0159 04139723,  presse@unicef.de

Bleiben Sie auf dem aktuellsten Stand. Folgen Sie uns auf: 
 Web  |   LinkedIn  |   Facebook   |  X  |   Instagram  |   TikTok |  WhatsApp
Weitere Storys: UNICEF Deutschland
Weitere Storys: UNICEF Deutschland