Landwirtschaftliche Rentenbank
Geschäftsjahr 2008: Positive Förderbilanz trotz Finanzmarktkrise - Rentenbank übertrifft Vorjahresergebnis
Frankfurt am Main (ots)
Die Landwirtschaftliche Rentenbank, Frankfurt am Main, hat ihre Fördertätigkeit im Geschäftsjahr 2008 vor dem Hintergrund einer deutlich verbesserten Ertragsentwicklung stark ausweiten können. Trotz Finanzmarktkrise wuchs das Fördervolumen bei nur leicht sinkender Bilanzsumme (HGB) um 4,4 Mrd EUR auf 63,5 Mrd EUR (59,1). Zinsüberschuss und Betriebsergebnis erreichten angesichts der für Emittenten höchster Bonität zeitweise sehr günstigen Refinanzierungsbedingungen sowohl nach HGB als auch nach IFRS neue Rekordniveaus. Mit der Förderbilanz des Geschäftsjahres 2008 zeigt sich der Vorstand der Landwirtschaftlichen Rentenbank in einem ersten Rückblick deshalb sehr zufrieden. "Unsere auf Nachhaltigkeit und Stabilität angelegte Strategie hat sich damit auch in schwierigen und unsicheren Zeiten bewährt. Als Förderbank haben wir in der Finanzmarktkrise einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung geleistet." so Dr. Marcus Dahmen, Sprecher des Vorstandes der Förderbank für das Agribusiness.
Die neu abgeschlossenen Finanzierungen erreichten 2008 einschließlich Prolongationen und Zinsanpassungen insgesamt 20,1 Mrd EUR (17,2). Davon entfielen 8,3 Mrd EUR (7,1) auf allgemeine Förderkredite für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum sowie Programmkredite für spezielle Verwendungszwecke. Für Wachstumsimpulse sorgten in erster Linie die besonders zinsgünstigen Programmkredite. Das Zusagevolumen wuchs in dieser Fördersparte um 48,1 % auf 4,0 Mrd EUR (2,7). Dabei erhöhte sich insbesondere die Nachfrage von Landwirten nach Finanzierungen von Wirtschaftsgebäuden und Flächenkäufen. Außerdem nutzten die Förderinstitute der Bundesländer in stärkerem Umfang die Angebote der Rentenbank zur Refinanzierung agrarbezogener Fördermaßnahmen. 8,1 Mrd EUR (5,6) des Neugeschäftsvolumens entfielen auf Prolongationen.
An den nationalen und internationalen Finanzmärkten nahm die Förderbank wie im Vorjahr 11,2 Mrd EUR zur Refinanzierung ihres mittel- und langfristigen Aktivgeschäfts auf. Die Konditionen der Mittelaufnahme verbesserten sich in den ersten neun Monaten in fast allen Währungen und Laufzeiten. Die politischen Maßnahmen zur Bewältigung der Finanzmarktkrise hatten im vierten Quartal allerdings eine Verteuerung der Emissionen zur Folge, was auf der anderen Seite aber zu einer Entlastung beim Bewertungsergebnis in der IFRS-Rechnung führte. Entgegen dem Trend der letzten Jahre fragten insbesondere inländische Versicherungen im vierten Quartal verstärkt Namenspapiere der Rentenbank nach. Dementsprechend verdreifachte sich die Mittelaufnahme aus inländischen Kapitalmarktinstrumenten auf 1,0 Mrd EUR. Auf Emissionen im Rahmen des Euro-Medium-Term-Note-Programms (EMTN) entfielen im Berichtsjahr 7,7 Mrd EUR (7,9), auf SEC-registrierte Globalanleihen unverändert 2,0 Mrd EUR.
Insbesondere aufgrund der hervorragenden Refinanzierungskonditionen erreichte der Zinsüberschuss mit 392,8 (238,7) nach HGB bzw. 353,1 Mio EUR (199,5) nach IFRS ein Rekordniveau. Sowohl in der HGB- als auch in der IFRS-Rechnung liegt das Betriebsergebnis vor Bewertung nach Abzug der Verwaltungskosten ebenfalls deutlich über dem Vorjahr. Nach HGB stieg das operative Ergebnis um 74,2 % auf 350,4 Mio EUR (201,2), nach IFRS um 43,6 % auf 210,1 Mio EUR. Aufgrund eines positiven Bewertungsergebnisses errechnet sich nach IFRS ein Ergebnis nach Bewertung in Höhe von rd. 570 Mio EUR (46,9). Entsprechend den IFRS-Vorgaben wurden negative Bewertungsergebnisse in Höhe von -396,9 Mio EUR (-76,1) erfolgsneutral in der Neubewertungsrücklage verbucht. Der Vorstand beabsichtigt, der Finanzmarktkrise und der starken Volatilität der Ergebnisse sowohl in der IFRS-Bilanz als auch in der HGB-Bilanz durch entsprechende Dotierung der Rücklagen bzw. Risikovorsorge Rechnung zu tragen und erwartet einen Jahresüberschuss nach HGB in Höhe von 43,0 Mio EUR (42,0). Davon sollen 10,8 Mio EUR (10,5) für Förderzwecke ausgeschüttet werden.
Auch die Entwicklung der Bilanzsumme (HGB) stand im Geschäftsjahr 2008 im Zeichen der Finanzmarktkrise. Nach ersten Berechnungen belief sich die Bilanzsumme auf 87,9 Mrd EUR (88,8). Davon entfielen 53,3 Mrd EUR (61,1) auf Forderungen an Kreditinstitute. Da die Rentenbank ihre Förderkredite grundsätzlich über das Hausbankenverfahren auslegt, spielen die Forderungen an Kunden mit 6,7 Mrd EUR (1,6) weiter nur eine untergeordnete Rolle. Der Wertpapierbestand erreichte am Jahresultimo 27,7 Mrd EUR (25,9). Die Eigenmittel werden in der HGB-Bilanz 2008 insgesamt mit 3,0 Mrd EUR (2,9) ausgewiesen. Dieser Betrag enthält nachrangige Verbindlichkeiten in Höhe von 1,1 Mrd EUR (1,0). Sowohl die Kernkapitalquote als auch die Gesamteigenkapitalquote liegen mit 12,3 % (10,6) bzw. 19,1 % (16,5) weiter deutlich über den bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen von 4 bzw. 8 %.
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