Behandlung von Wechseljahres-Beschwerden: Mehr Sicherheit mit natürlichen Hormonen
Berlin (ots)
Die Behandlung von Hitzewallungen mit Hormonen sollte idealerweise die körperlichen Vorgänge in der Zeit vor den Wechseljahren imitieren. Dies gelingt am besten mit den natürlichen Hormonen Estradiol und Progesteron. Wie beim 14. Weltkongress für Gynäkologische Endokrinologie in Florenz deutlich wurde, ist diese Kombination auch an der Brust sicherer als das verwendete Präparat der viel diskutierten WHI-Studie in Amerika.
Schwedische Experten des renommierten Karolinska Institutes haben im direkten Vergleich anhand feingeweblicher Proben des Brustgewebes klare Unterschiede zwischen den eingesetzten Hormonen und ihrer Anwendungsweise festgestellt: Das Wachstum der Zellen wird durch das WHI-Präparat signifikant stärker angeregt als beim Einsatz natürlicher Hormone.
Wenig Dichtezunahme der Brust
Vorausgegangene Studien hatten bereits gezeigt, dass die Zufuhr von Estradiol über die Haut (transdermal) die Dichte des Röntgenbildes (Mammographie) weniger erhöht als die Gabe von Hormonen in Tablettenform - und damit mehr Sicherheit bietet. Die transdermale Gabe beeinflusst nachweislich auch das Thromboserisiko nicht wesentlich. Wird Estradiol dabei als Gel eingesetzt (etwa Gynokadin Dosiergel), ist durch die gute Dosierbarkeit sehr einfach die niedrigste wirksame Menge zu erreichen.
Progesteron besitzt vielfältige Vorteile
Bei der Sicherheit spielt auch die Wahl des Gestagens als "Gegenspieler" von Estradiol eine große Rolle: Bestimmte synthetische Wirkstoffe können das Thromboserisiko steigern, mikronisiertes Progesteron (wie in Utrogest) hingegen nicht. Das natürliche Hormon vermindert auch nicht die positiven Effekte von Östrogenen in gesunden Blutgefäßen.
Bereits seit Jahren nutzen Frauenärzte die schlaffördernde Wirkung bei abendlicher Gabe von Progesteron. Seit Kurzem sind auch schützende Effekte auf verletzte Nerven dokumentiert.
Quelle: 14th World Congress of Gynecological Endocrinology Florenz, 04. - 07. März 2010
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