Hör mal, wer da jetzt singt!
Die Deutsche Wildtier Stiftung rät trotz des milden Winters zur Vogelfütterung
Hamburg (ots)
Vogelgezwitscher im Winter? An milden Januartagen kann man die melodischen, fließenden Gesänge des Rotkehlchens in der Nähe von Gärten und Grünanlagen jetzt deutlich hören. Der kleine Vogel singt uns schon vor Sonnenaufgang sein Lied. Rotkehlchen gehören zu den "daheimgebliebenen" Vögeln, die nicht zum Überwintern in den Süden geflogen sind. Sie sind jetzt regelmäßig Gast an den Futterhäuschen und fallen sofort durch ihren ausgeprägten orange-roten Brustfleck auf. Gegen die Kälte plustern sie sich auf und wirken deshalb rundlich und wohlgenährt. Doch der etwa 15 Gramm leichte Singvogel muss im Winter seinen Kalorienbedarf immer wieder rasch decken. "Während sich Rotkehlchen im Sommer hauptsächlich von Insekten ernähren, stellen sie sich im Winter auf Weichfutter wie Beeren und Früchte um. Auch Haferflocken und Fettfutter an Futterhäusern werden gerne genommen", sagt Peer Cyriacks, der Ornithologe der Deutschen Wildtier Stiftung.
Die Landschaft ist jetzt karg, die wenigen Samen- und Fruchtstände sind teilweise abgefressen. Zu den daheimgebliebenen Vögeln kommen im Februar die ersten Heimkehrer unter den Zugvögeln zurück. "Sie haben eine weite Reise hinter sich und sind durch die Anstrengungen und Entbehrungen ausgebrannt", sagt Cyriacks. "Wenn Singdrossel und Hausrotschwanz wieder in Deutschland landen, hat die Natur für sie noch nicht viel an Nahrung zu bieten." Setzt die Kälte dann ein, verlieren kleine Vögel wie das Rotkehlchen in einer einzigen Frostnacht bis zu zehn Prozent ihres Körpergewichtes - der Verlust muss am nächsten Tag ausgeglichen werden, sondern endet die nächste kalte Nacht tödlich.
"Pflanzliche Fette sind perfekte Energiespender für Vögel", sagt der Vogelexperte der Deutschen Wildtier Stiftung und rät Vogelfreunden zu kalorienreichem Körnerfutter, das gezielt auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt ist. Das perfekte Vogel-Dinner in Lebensmittelqualität wird dann bis aufs letzte Körnchen aufgepickt. "Wer beim Füttern auch an Vögel denkt, die Weichfutter brauchen, kann am Futterhaus dann auch dem Lied des Rotkehlchens lauschen", sagt Cyriacks.
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