Mit Fett, viel Luft und kalten Füßen warm durch den Winter
Deutsche Wildtier Stiftung: Überlebensstrategien der Wildtiere bei Eis und Schnee
Hamburg (ots)
Schluss mit milden Temperaturen und Frühlingsgefühlen im Januar. Die Meteorologen prophezeien: Der Winter kommt, um zu bleiben! Der Januar verabschiedet sich mit klirrendkalten Nächten, Schnee und eisigem Dauerfrost. Wie schützen sich Wildtiere bei diesem Pudelmützen-Wetter? Und warum kriegen Enten auf gefrorenen Wasserflächen keine kalten Füße?
Bei winterlichen Überlebensstrategien spielen Fett, viel Luft und kalte Füße eine große Rolle. Außerdem sind Energiesparer im Winter klar im Vorteil! "Enten bekommen keine kalten Füße; sie haben immer kalte Füße", erläutert Eva Goris, Pressesprecherin der Deutschen Wildtier Stiftung. "Das ist gut so, denn mit warmen Füßen würden Wasservögel die Eisschicht, auf der sie stehen, erst antauen und dann im Schmelzwasser festfrieren." Durch Entenfüße strömt nur wenig Blut und das wird obendrein von etwa 40 Grad Körpertemperatur auf knapp sechs Grad heruntergekühlt. Kalte Füße sind für Enten also ein Normalzustand.
Mit Fett und viel Luft zur Wärmeisolation halten sich Wasservögel und viele andere Wildtiere im Winter warm. Vögel fetten ihre Federn ein, damit das Federkleid wasserabweisend vor dem Auskühlen schützt. "Das Fett wird eigens dafür in einer Fettdrüse am Stoß produziert", erläutert Goris. "Mit dem Schnabel verteilen die Vögel das Fett im ganzen Federkleid." Obendrein plustern sie sich auf, um mit Luft zwischen den Federn eine Isolationsschicht zu schaffen.
Auch Fellträger nutzen Luft als Kälteschutzmittel. Außerdem ist das Fell von Rot- und Rehwild, Fuchs und Feldhase sowie Wildschweinen im Winter besonders lang, dicht und hat - im Gegensatz zum Sommerfell - Haare mit einer gewellten Schaftstruktur. "Dicke Wollhaare wirken zusätzlich wie wärmende Unterwäsche unter den Deckhaaren", sagt die Pressesprecherin. Außerdem haben sich Wildtiere schon vor dem Winter eine dicke Speckschicht angefressen, um genug Energie für kalte Tage zu haben.
"Übrigens sind Energiesparer unter den Wildtieren klar im Vorteil", betont Eva Goris. Der Rothirsch beispielsweise ist ein großartiger Energiesparer: Er fährt seinen Stoffwechsel herunter und verharrt möglichst still, denn Hektik und Stress verbrennen unnötige Energie und die ist in der nahrungsarmen Zeit ohnehin knapp. "Brennstoffe" wie Gräser und Kräuter können kaum aufgenommen werden.
Der Appell der Deutschen Wildtier Stiftung an alle Spaziergänger lautet deshalb: "Ruhe, bitte!" Damit unsere Wildtiere stressfrei gut durch den Winter kommen.
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Eva Goris, Pressesprecherin, E.Goris@DeWiSt.de,
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