Umfrage zeigt: Depression als BU-Risiko wird häufig unterschätzt
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Ob Burnout, Unfall oder Rückenleiden – viele Gründe können Menschen unerwartet die Arbeitskraft rauben. Leider herrschen noch immer teils große Wissenslücken in Bezug auf die Absicherung der Arbeitskraft, das eigene Risikobewusstsein und das Versicherungsverhalten im Allgemeinen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative BU-Umfrage von YouGov im Auftrag von Swiss Life Deutschland. Weitere Informationen finden Sie in der folgenden Pressemitteilung oder in unserem Medienportal. Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Freundliche Grüße
Ihr Swiss Life-Presseteam
Garching bei München, 05.11.2024
Umfrage zeigt: Depression als BU-Risiko wird häufig unterschätzt
Ob Burnout, Unfall oder Rückenleiden – viele Gründe können Menschen unerwartet die Arbeitskraft rauben. Mit einer Berufsunfähigkeitsabsicherung (BU) kann man sich gegen solche Risiken absichern, um finanziell selbstbestimmt zu bleiben. Leider haben noch längst nicht alle Erwerbstätigen eine BU-Versicherung, mehr noch: es herrschen teils große Wissenslücken in Bezug auf die Absicherung der Arbeitskraft, das eigene Risikobewusstsein und das Versicherungsverhalten im Allgemeinen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative BU-Umfrage von YouGov im Auftrag von Swiss Life Deutschland.
- Nur 29 Prozent der Erwerbstätigen besitzen eine Berufsunfähigkeitsversicherung zur Absicherung des Einkommens.
- Die Berufsunfähigkeitsversicherung rangiert erst an vierter Stelle der als wichtig wahrgenommenen Absicherungsprodukte.
- Schnelle Regulierung im Leistungsfall (61 Prozent) und eine nachweislich hohe Anerkennung von Leistungsfällen (42 Prozent) ist den Befragten wichtiger als eine günstige Prämie (35 Prozent).
- 70 Prozent der Befragten glauben, ihren Beruf gesund bis zum Rentenbeginn ausüben zu können. Tatsächlich wird jede vierte berufstätige Person mindestens einmal in ihrem Arbeitsleben – zumindest für einen längeren Zeitraum - berufsunfähig.
- Verzerrte Wahrnehmung: 47 Prozent der Befragten haben Angst, an Krebs zu erkranken. Aber nur neun Prozent haben Sorge, an einer Depression zu erkranken. Dabei ist Fakt, dass psychische Erkrankungen der häufigste Grund sind, um eine Berufsunfähigkeit auszulösen. Paradox: 45 Prozent der Befragten sind sich dessen auch bewusst.
Bedeutung der Berufsunfähigkeitsversicherung erst an vierter Stelle genannt
Die Erwerbstätigen in Deutschland setzen oftmals falsche Prioritäten bei ihren Versicherungen zur finanziellen Vorsorge bzw. Absicherung und laufen somit Gefahr, im Ernstfall ohne finanzielle Reserven dazustehen. Auf die Frage, welche Absicherungsprodukte am wichtigsten seien, nannten 48 Prozent die private Haftpflichtversicherung, 39 Prozent die Kfz-Haftpflichtversicherung und 27 Prozent die Hausratversicherung. Erst an vierter Stelle taucht die BU-Versicherung mit 23 Prozent der Nennungen auf. „Das eigene Hab und Gut scheint den Menschen auf den ersten Blick wichtiger zu sein als der Wert der eigenen Arbeitskraft. Dabei kann ihr Wert über ein gesamtes Berufsleben gerechnet bei bis zu zwei Millionen Euro liegen“, sagt Stefan Holzer, Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Life Deutschland und Leiter Market Management Versicherung.
Vor allem der große Unterschied zwischen Haftpflicht- und Berufsunfähigkeitsversicherung gibt zu denken. „Zwar ist es positiv zu bewerten, dass viele Menschen die Wichtigkeit einer Haftpflichtversicherung erkennen. Leider ist dieses Bewusstsein bei der BU-Versicherung nicht so hoch. Hier setzen die Befragten falsche Prioritäten. Eine Haftpflichtversicherung ist wichtig, dennoch sollte die Berufsunfähigkeitsabsicherung mindestens den gleichen Stellenwert haben, schließlich sichert sie im Ernstfall den finanziellen Lebensunterhalt ab und somit das Fundament von allem. Wir müssen daher als Branche noch mehr Aufklärungsarbeit leisten, um die Menschen für eine möglichst frühzeitige Absicherung ihrer Arbeitskraft zu sensibilisieren“, sagt Holzer.
Das Risiko einer Berufsunfähigkeit wird weiter unterschätzt
Eine der Ursachen liegt offenbar darin, dass das Risiko, berufsunfähig zu werden, stark unterschätzt wird: So sind 70 Prozent der Befragten der Meinung, dass sie ihren Beruf „eher bis sehr wahrscheinlich“ gesund bis zum Eintritt Ihres Rentenalters ausüben können. Die Realität sieht jedoch leider völlig anders aus. „Tatsächlich wird rund jede vierte berufstätige Person mindestens einmal in ihrem Arbeitsleben berufsunfähig* – und sei es auch nur temporär für zwei oder drei Jahre aufgrund einer Krebserkrankungen oder eines Burn-Out“, sagt Holzer.
Verzerrte Wahrnehmung, welche Gründe zu einer Berufsunfähigkeit führen
Von den Befragten glaube 45 Prozent, dass psychische Erkrankungen eine der Hauptursachen für den Verlust der Erwerbstätigkeit sind. „Damit liegen die Befragten richtig: Burn-Out oder Depressionen sind mit Abstand der häufigste Grund für eine Berufsunfähigkeit. Dies zeigen nicht nur Branchenverbands-Auswertungen, sondern auch Daten aus unserem eigenen Leistungsbestand“, sagt Holzer (siehe Grafik). Gleichzeitig jedoch liefern die Antworten auf die Frage, vor welchen Krankheiten man sich am meisten fürchtet, ein scheinbar widersprüchliches Bild: Hier haben 47 Prozent der Befragten Sorge, an Krebs zu erkranken, aber nur neun Prozent an einer Depression. „Hier besteht eine hohe Diskrepanz zwischen Risiko-Wahrnehmung der Befragten und der Realität. Einerseits schätzen sie zu Recht, dass psychische Erkrankungen sehr häufig zu einer Berufsunfähigkeit führen, andererseits glauben sie, von diesem Risiko selbst nicht betroffen zu sein. Hier müssen wir weiter aufklären“, sagt Holzer.
Aufklärung nötig: Das BU-Risiko ist unabhängig vom ausgeübten Beruf
Auch bei der Frage, welche Berufe oder Gruppen besonders gefährdet sind, berufsunfähig zu werden, kommt es zu deutlichen Abweichungen vom reellen Risiko, wie Zahlen aus der Versicherungsbranche belegen.
- 65 Prozent glauben, dass es bei körperlichen Tätigkeiten (wie bspw. im Handwerk oder in Pflegeberufen) im Vergleich zu anderen Tätigkeiten eher häufiger zu einer Berufsunfähigkeit kommt.
- In Bezug auf kaufmännische und akademische Bürotätigkeiten glauben dies dagegen nur zehn Prozent, während 53 Prozent Berufsunfähigkeiten bei dieser Art von Tätigkeiten für vergleichsweise selten halten.
- Für technische Tätigkeiten (wie bspw. Mechatroniker) liegt die Einschätzung eher im mittleren Bereich: 31 Prozent glauben, dass Berufsunfähigkeit bei diesen Tätigkeiten vergleichsweise häufig auftritt, 25 Prozent, dass sie seltener auftritt.
- Für Ausbildung (56 Prozent) und Studium (65 Prozent) wird angenommen, dass eine Berufsunfähigkeit in dieser Phase vergleichsweise selten auftritt.
„Das BU-Risiko muss unabhängig vom ausgeübten Beruf bzw. Ausbildung oder Studium betrachtet werden. Zwar weisen die Befragten den körperlich anstrengenden Berufstätigkeiten zu Recht ein hohes Risiko einer Berufsunfähigkeit zu. Aber auch ein vermeintlich gefahrloser Bürojob in akademischen Berufen schützt nicht vor Berufsunfähigkeit, wie die Zahlen steigender psychischer Erkrankungen in dieser Gruppe belegen. Auch bei Schülern, Auszubildenden und Studierenden haben seit der Corona-Pandemie psychische Erkrankungen stark zugenommen“, so Holzer weiter.
Je früher man vorsorgt, desto günstiger sind die Beiträge
Unter den Befragten, die eine BU abgeschlossen haben, wurde zudem gefragt, in welchem Alter sie diese abgeschlossen haben. Dabei gaben insgesamt rund zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) an, ihre BU bereits in jungen Jahren abgeschlossen zu haben (34 Prozent der Befragten im Alter von 18-24 Jahren, weitere 32 Prozent zwischen 25-29 Jahren). Das ist eine gute Entwicklung, dennoch zögern immer noch zu viele Erwerbstätige zu lange mit dem Abschluss einer BU. So hat sich das andere knappe Drittel erst in den Lebensjahren zwischen 30-40 oder gar nach dem 40. Lebensjahr für eine BU entschieden (18 Prozent zw. 30-34 Jahren; neun Prozent 35-39 Jahren, mit 40 oder später vier Prozent). „Eine späte Absicherung ist besser als keine. Aber nicht nur die Prämien sind dann bereits teurer. Auch das Risiko, tatsächlich berufsunfähig zu werden, steigt mit den Jahren natürlich an“, sagt Holzer. „Es ist daher sinnvoll, sich schon in möglichst jungen Jahren diese wichtige Versicherung zu sichern. Gerade Schüler, Azubis und Studierende profitieren von günstigen Einstiegstarifen und meistern die nötigen Gesundheitsfragen zumeist problemlos.“
Kompetenz des Versicherers wichtiger als die reinen Kosten der BU
Die Umfrage zeigt zudem, dass die Menschen, die sich für eine BU-Absicherung entscheiden, durchaus wissen, dass der Preis allein nicht entscheidend ist, sondern es vor allen Dingen auf Verlässlichkeit im Ernstfall ankommt. Auf die Frage „Welche Faktoren sind Ihnen bei der Auswahl des passenden Absicherungskonzepts wichtig?“ nannten 61 Prozent der Befragten eine schnelle Regulierung im Leistungsfall und 42 Prozent eine nachweislich hohe Anerkennung von Leistungsfällen. Eine günstige Prämie kommt erst an dritter Stelle und ist nur für 35 Prozent der entscheidende Faktor bei der Auswahl des Versicherers. Ein einfacher Antragsprozess steht mit 29 Prozent an vierter Stelle, an fünfter Stelle wünschen sich 28 Prozent einen persönlichen Ansprechpartner. „Diese Ergebnisse bestätigen uns in unserer täglichen Arbeit. So bieten wir als Swiss Life seit mittlerweile 130 Jahren die Berufsunfähigkeitsversicherung in Deutschland an, und sind nicht nur stolz auf eine überdurchschnittlich hohe und konstante Leistungsquote, sondern auch auf unsere Mitarbeitenden, die sich persönlich um unsere Kundinnen und Kunden kümmern“, sagt Holzer.
*Quelle: Deutsche Aktuarvereinigung, Aktuar Aktuell, Ausgabe 44, 2018
Über die Studie:
Im Auftrag von Swiss Life Deutschland wurde die BU-Umfrage im Sommer 2024 vom Meinungsforschungsinstitut YouGov Deutschland durchgeführt. Die Umfrage basiert auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Panel Deutschland. Befragt wurden im Zeitraum vom 06.08. bis 08.08.2024 insgesamt 2112 Befragte, bevölkerungsrepräsentativ nach Alter (ab 18 Jahren), Geschlecht und Region, von denen 1.437 dem Arbeitsmarkt zur Verfügung standen, also noch nicht verrentet waren, und 1.165 erwerbstätig waren. Die in der Pressemitteilung dargestellten Zahlen beziehen sich nur auf Erwerbstätige.
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