Politische Inhalte? Fehlanzeige. Wahlkampf-Skandale beherrschen die Medien
Berlin (ots)
Statt inhaltlicher Diskussionen über das politische Geschehen berichteten die Medien in den letzten Wochen hauptsächlich über die verbalen Ausrutscher von Stoiber, Schönbohm & Co. Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber schoss sich mit seiner verbalen Attacke gegen die Ostdeutschen an die Spitze der negativen Berichterstattung zum Wahlkampf. Er löste dort den von ihm zum Duell geforderten Oskar Lafontaine ab. Wenig Beachtung finden dagegen die von den Deutschen als wahlentscheidend genannten Themen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Landau Media und Infratest dimap im Auftrag des Fachmagazins politik&kommunikation.
Es ist verblüffend, wie stark die Medienberichterstattung an den wirklichen Problemen der Bevölkerung vorbeigeht, resümiert Landau Media Vorstand Uwe Mommert. Die Meinungsforscher von Infratest dimap zeigen klar die inhaltlichen Kernthemen, die für die Deutschen von Bedeutung sind, auf. Danach rangieren die Themen Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Wirtschaftspolitik auf den vorderen Rängen. 97% der von Infratest Befragten geben an, dass das Thema Arbeit ausschlaggebend sei für ihre Wahlentscheidung. Polarisierende Äußerungen sind mit Sicherheit schlagzeilenträchtiger als eine inhaltlich präzis geführte Debatte, so Uwe Mommert weiter. Wer jedoch als erstes die für die Deutschen entscheidenden Themenbereiche für sich positiv besetzen kann, wird am Ende den Wähler überzeugen. Die Medien sollten sich in den kommenden Wochen verstärkt darauf konzentrieren, in diesen Themenbereichen den Parteien auf den Zahn zu fühlen, empfiehlt Uwe Mommert.
Nachzulesen sind die Ergebnisse der Studie in detaillierter Form in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift politik&kommunikation unter der Rubrik StimmungsCheck.
Zur Studie: Der Berliner Medienbeobachter Landau Media untersuchte im Zeitraum 7. Juli bis 18. August die wahlkampfrelevante Presseberichterstattung in meinungsführenden Medien und analysierte 3.250 Artikel. Infratest dimap befragte repräsentativ 1.000 Wahlberechtigte (700 West/300 Ost). In Kooperation mit der Zeitschrift politik&kommunikation und der Politikberatungsagentur Politikfabrik wird bis zur Bundestagswahl die Medienberichterstattung den Ergebnissen aus der Wahlforschung gegenübergestellt.
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