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VFA Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V

Perspektive 2007: Über 200 Arzneimittelinnovationen vor der Zulassung

Perspektive 2007: Über 200 Arzneimittelinnovationen vor der Zulassung
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Berlin (ots)

"Insgesamt sind mehr als 200 Projekte bei den forschenden
Arzneimittelherstellern so weit fortgeschritten, dass sie bis 2007
zur Zulassung eines neuen Medikaments oder zu einer wesentlichen
Zulassungserweiterung für ein existierendes Präparat führen können."
So fasste Dr. Andreas Barner, Vorstandsvorsitzender des Verbands
Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), die Ergebnisse einer
aktuellen Umfrage unter den Mitgliedsfirmen des Verbands zusammen,
die heute in Berlin vorgestellt wurde. "Der Schwerpunkt der
Entwicklungsprogramme liegt eindeutig auf schweren und
lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Krebs, Herz-Kreislauf- oder
Infektionskrankheiten. Das widerlegt Behauptungen von der angeblichen
Life-Style-Orientierung der forschenden pharmazeutischen Industrie."
"Das größte Engagement gilt den Krebserkrankungen mit 16 Prozent
der fortgeschrittenen Projekte", so Barner weiter. "Es folgen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 15 Prozent, Infektionskrankheiten wie
AIDS mit 14 Prozent und Entzündungskrankheiten mit 13 Prozent der
Projekte." Zu letzteren gehören beispielsweise Asthma, Allergien,
Morbus Crohn, Rheuma und Multiple Sklerose. "Sechs Prozent der
Projekte gelten neurodegenerativen Erkrankungen. Auf die
Parkinsonsche Krankheit sind allein 12 Projekte gerichtet." "Viele
der kommenden Innovationen sind gentechnische Präparate", erläuterte
Barner. Derzeit seien rund drei Prozent der zugelassenen Wirkstoffe
gentechnischer Natur. Von den Wirkstoffen der kommenden Medikamente
könne es bereits jeder fünfte sein. Doch auch bei der chemischen
Synthese habe es enorme Fortschritte gegeben. In den kommenden
Jahrzehnten dürfte sie die Herstellungsmethode für die Mehrzahl der
Wirkstoffe bleiben.
Den Nutzen der kommenden Innovationen für die Patienten stellte
Barner an einigen Beispielen dar: "Unter den bis 2007 neu
zugelassenen Medikamenten könnte der erste Impfstoff sein, der vor
Gebärmutterhalskrebs, der durch ein Virus verursacht wird, schützt.
Jährlich erkranken rund 5.000 Frauen in Deutschland daran. Auch gegen
Genitalherpes, Gürtelrose und Rotaviren, die bei Kindern Durchfall
verursachen, könnten bis 2007 erstmals Schutzimpfungen verfügbar
sein." Ein erstes Präparat, das Nervenschäden durch Diabetes
vorbeugt, habe ebenfalls Chancen auf Zulassung bis 2007. Ferner könne
es bis dahin die ersten Medikamente geben, die Tumoren bekämpfen,
indem sie ihren Anschluss an die Blutversorgung unterbinden oder die
Krebszellen daran hindern, bestimmte Gene zu benutzen, mit denen sie
sich gegen konventionelle Therapien zur Wehr setzen.
Auf dem Gebiet der Verhütung könne bis 2007 das erste hormonelle
System für Männer zugelassen sein. Aus Labors in Deutschland,
betrieben von deutschen wie ausländischen Unternehmen, stammten neben
diesem auch neuartige Mittel gegen Krebs, HIV-Infektionen und
Hepatitis C, Asthma und chronisch-obstruktive Lungenkrankheit. "Die
VFA-Mitglieder geben in Deutschland 16 Prozent ihres Umsatzes für
Forschung und Entwicklung aus. Damit stehen sie im Branchenvergleich
an der Spitze", erklärte Barner. "Mit Ausgaben von 10 Millionen Euro
täglich und 14.500 Mitarbeitern für die Erforschung und Entwicklung
neuer und besserer Medikamente werden wir die therapeutische
Erfolgsgeschichte fortschreiben." "Aber es ist ebenso
offensichtlich", so Barner, "dass bei den Forschungsstandorten heute
andere Länder wie etwa die USA oder Großbritannien dominieren und
international agierende Unternehmen größere Teile ihrer
F&E-Investitionen eben nicht mehr vorrangig in Deutschland, sondern
in anderen Ländern tätigen." Eine Umkehr dieses Trends sei nur
möglich, wenn strukturelle Defizite in Deutschland abgebaut würden
und vor allem die Gesundheitspolitik sich wieder
innovationsfreundlicher gestalte.
Barner: "Wenn es um die Verbesserung der deutschen
Rahmenbedingungen für die Pharmaforschung geht, mangelt es nicht an
Unterstützung aus der Politik. Leider folgt auf diese Bekenntnisse
zur Forschung regelmäßig eine Gesetzgebung, die alles wieder in Frage
stellt." Beispiele dafür seien die aktuellen Diskriminierungen von
Innovationen über den 16-prozentigen Zwangsrabatt und die Aushöhlung
des Patentschutzes durch Festbeträge im Rahmen der Gesundheitsreform.
Innovationen würden nicht als therapeutische Chancen begriffen,
sondern primär als finanzielle Bedrohung, der mit dirigistischen
Zwangsmaßnahmen begegnet werde. Gleichwohl betonte Barner: "Für mich
ist Arzneiforschung nach wie vor ein Stück deutscher Identität und
das Kennzeichen eines Landes, das wissenschaftlich und technologisch
den Anschluss an den Kreis der Nationen, die die Welt der Zukunft
maßgeblich mitgestalten wollen, nicht verlieren will."
Eine Aufstellung der Projekte der forschenden
Arzneimittelhersteller, die bis 2007 zur Zulassung eines neuen
Medikaments oder einer wesentlichen Zulassungserweiterung führen
können, findet sich in der neuen Broschüre "Forschung für das Leben".
Darin wird auch erläutert, wie Arzneiforschung abläuft und welche
Rahmenbedingungen sie benötigt. Bezugsquelle: Verband Forschender
Arzneimittelhersteller, Hausvogteiplatz 13, 10117 Berlin, E-Mail: 
info@vfa.de, bezogen werden. Als pdf-Datei lässt sich die Broschüre
unter www.vfa.de/publikationen herunterladen. Unter
www.vfa.de/perspektive stellt der VFA zudem die Projektangaben in
einer Datenbank zur Verfügung, die laufend aktualisiert wird.
Zu dieser Pressemitteilung stehen verschiedene Materialien
unter www.vfa.de/pk20031215 zum Download bereit.

Pressekontakt:

Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA)
Dr. Rolf Hömke
Telefon: 030 20604-204
Fax: 030 20604-209
E-mail: r.hoemke@vfa.de

Original-Content von: VFA Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V, übermittelt durch news aktuell

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