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Trauerkultur bei Hertha BSC

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Der Hauptstadtclub hat sich am nun abgeschlossenen Projekt „Trauer unterm Flutlicht“ beteiligt.

Nicht erst seit dem Tod seines Präsidenten Kay Bernstein setzt sich Hertha BSC mit der Bedeutung von Trauerkultur im Fußballkontext auseinander. So beteiligte sich der Hauptstadtclub an dem Anfang 2022 gestarteten Projekt „Trauer unterm Flutlicht“. Dieses erhielt Unterstützung durch den „Pool zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur“ (PFiFF) der Deutschen Fußball Liga. Der BBAG e.V. – KickIn! führte es in Kooperation mit dem Projekt „Trauer und Fußball“ sowie Hertha BSC durch.

Nach der in Berlin stattgefundenen Abschlussveranstaltung ging „Trauer unterm Flutlicht“ nun offiziell bei der Alten Dame zu Ende. „‘Wo gelebt wird, wird auch getrauert. Für viele Fans ist dies vor allem das heimische Stadion‘, sagt meine Kollegin Carmen Mayer häufig. Diesem Gedanken möchten wir im Projekt und der Netzwerkarbeit von 'Trauer unterm Flutlicht' gerecht werden. Durch die intensive Zusammenarbeit mit Hertha BSC konnten wir ein Handlungskonzept zur Etablierung einer Trauerkultur entwickeln. Dieses Konzept soll anderen Clubs als Anstoß für eine inklusive Trauerkultur dienen“, erklärt Carlo Kosok, Projektmanager beim BBAG e.V. – KickIn!. Im Rahmen der Zusammenkunft widmeten sich alle Beteiligten der Trauerkultur am Beispiel des Hauptstadtclubs. Bei Hertha BSC war das Thema während des Projektzeitraums plötzlich besonders stark in den Fokus gerückt, verstarb doch Bernstein am 16. Januar 2024 völlig unerwartet. Konzepte, die sich im Rahmen des Projekts noch in Arbeit befanden, mussten alle Beteiligten dabei - viel früher als gedacht - angewendet und umgesetzt werden.

Aber auch darüber hinaus besitzt die Thematik bei der Alten Dame einen besonderen Stellenwert. „Wir sind sehr glücklich, dass wir dieses Projekt durchführen konnten. Da wir eine stetig steigende Mitgliederzahl und einen enormen Zuspruch erleben, resultiert daraus auch eine erhöhte Anzahl an Trauerfällen. Hertha BSC ist für viele Anhängerinnen und Anhänger mehr als ein Fußballverein, er ist eine Art Familie, sozialer und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Demzufolge haben wir den Fans und Mitgliedern eine Verantwortung gegenüber, Anlaufstellen zu schaffen, zu vermitteln und eine angemessene Trauer zu ermöglichen“, unterstreicht der kommissarische Präsident Fabian Drescher. Dazu zählen Aktionen wie regelmäßige Besuche von Beerdigungen, das Verfassen von Kondolenzschreiben sowie das Gedenken verstorbener Mitglieder auf den Mitgliederversammlungen. Außerdem kam es zur Gründung einer Arbeitsgemeinschaft, die sich dem Ganzen künftig noch intensiver annehmen wird. Federführend agieren dabei Steven Redetzki und Andreas Blaszyk aus der Fan- und Mitgliederbetreuung.

Auch das Projekt „Trauer unterm Flutlicht“ sieht sich mit seiner Arbeit längst nicht am Ende. Dank der nachhaltigen Erfolge werden sich KickIn! und „Trauer und Fußball“ in Zukunft weiterhin mit Trauerkultur im Fußball beschäftigen. Das Projekt lebte während des gesamten Zeitraums von der Zusammenarbeit mit Vereinen und Fanprojekten, woraus inzwischen ein breites Netzwerk resultiert. Dieses Netzwerk von aktuell über 80 Mitgliedern wird fortbestehen und bietet regelmäßige Online-Treffen, jährliche Präsenztreffen und weiterhin einen Raum für Austausch und Vernetzung zum Thema.

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