Berufsverband der Deutschen Urologen e.V.
Der Berufsverband der Deutschen Urologen
fordert von der nächsten
Regierung eine "mutige" Gesundheitsreform
Dorfen (ots)
Eine " mutige" Gesundheitsreform forderte der Berufsverband der Deutschen Urologen (BDU) von der nächsten Bundesregierung. Wie BDU- Präsident Dr. med. Klaus Schalkhäuser (Dorfen bei München) anlässlich des Deutschen Urologenkongresses in Wiesbaden erläuterte, verlange ein patienten- und effizienzorientiertes Gesundheitssystem eine Gesundheitsreform, die langfristig eine finanzierbare Gesundheitsversorgung sichere, nicht mehr wie in der Vergangenheit Kostendämpfungsmaßnahmen alleine in den Vordergrund stelle, sondern Fehlsteuerungen korrigiere und den gesellschaftlichen Herausforderungen einer immer älter werdenden Bevölkerung gerecht werde.
Die Politik müsse auch den Mut aufbringen, den Begriff Solidarität neu zu definieren. Auf Grund der demografischen Entwicklung bestünde dringend Klärungsbedarf, ob die Gesunden den Kranken auch weiterhin uneingeschränkt helfen könnten, ob die Jungen den Alten und die sozial Bessergestellten den sozial Schwachen Subsidiarität im bisherigen Umfang zu sichern könnten.
In jedem Fall müsse sich die ordnungspolitische Ausrichtung der GKV an den Bedürfnissen der Patienten orientieren. Ökonomie und ideologisch ausgerichtete Expertenmeinung habe zurückzustehen.
Der Berufsverband der Deutschen Urologen fordert deshalb von der künftigen Bundes-regierung eine Gesundheitsreform, die die Finanzierbarkeit der großen Krankheitsrisiken mit der bestverfügbaren Therapie absichere. Will man in Zukunft eine Zweiklassenmedizin und Rationierung verhindern, benötige unser Gesundheitssystem zusätzliches Geld und aus unserer Sicht eine schrittweise Umsetzung folgender Grundsätze:
1. Das freiheitliche Gesundheitssystem muss erhalten bleiben, 2. die medizinische Behandlung hat Priorität vor der ökonomischen Gestaltung, 3. eine Leistungsrationierung schadet dem Kranken und Wartelisten drohen, 4. alle Budgetierungen müssen deshalb unverzüglich abgeschafft werden, 5. nicht evidenzbasierte Leistungen sind aus dem Leistungskatalog auszugliedern, 6. der uneingeschränkte Zugang zum Facharzt ist zu gewährleisten, 7. die Krankenkassen sind von der Zahlung versicherungsfremder Leistungen zu befreien, 8. den Versicherten ist die Wahlmöglichkeit zwischen Sachleistungen und Kostenerstattungsprinzip zu gewähren, 9. dem Versicherten ist ein Entscheidungsrecht über seinen Versorgungsumfang einzuräumen, 10. die Prävention ist als gesellschaftliche und auch Staatsaufgabe durch ein Bonus- Modell zu fördern.
Wir gönnen jedem in unserem Lande Lohnerhöhungen. Keinesfalls könne die niedergelassene Ärzteschaft aber weiterhin akzeptieren, mit einer Grundlohnsummensteigerung von etwa 1,8% die steigenden Betriebskosten zu finanzieren und die medizinische Leistungsnachfrage bei ständig steigenden Fallzahlen zu befriedigen. Für die klinisch tätigen Ärzte sei eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern unter der europäischen höchstrichterlichen Vorgabe überfällig.
Dr. Klaus Schalkhäuser Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Urologen e. V. Kreiskrankenhaus Dorfen Erdinger Strasse 17 84405 Dorfen Tel: 08081/4 13 13 Fax: 08081/44 68 E-Mail: bdu@bdurol.de
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