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Rekordvolumen der KfW-Zusagen für Entwicklungs- und Schwellenländer 2022 bei 12,6 Mrd. EUR

Frankfurt am Main (ots)

  • Christiane Laibach: "KfW gestaltet Transformation und stärkt Resilienz - weltweit"
  • Entwicklungszusammenarbeit: Zunehmende Bedeutung der Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft: 8,2 Mrd. EUR für Klima- und Umweltschutz
  • Weltweit einer der größten Geber für den Schutz biologischer Vielfalt. 2022: ca. 560 Mio. EUR
  • Förderung der Gleichberechtigung von Geschlechtern in über 200 Projekten mit 2,3 Mrd. EUR Volumen insgesamt
  • Unterstützung der Ukraine zur Abfederung der Kriegsfolgen mit 814 Mio. EUR

Die KfW verzeichnete im Jahr 2022 ein Rekordvolumen und signifikant gestiegene Zusagen in Höhe von rund 12,6 Mrd. EUR für insgesamt 464 Vorhaben im Rahmen der Förderung der Entwicklungs- und Schwellenländer (Vorjahr: 10,1 Mrd. EUR). Davon entfielen 10,9 Mrd. EUR (2021: 8,6 Mrd. EUR) auf die KfW Entwicklungsbank. Die DEG sagte unter global anhaltend herausfordernden Bedingungen für die Finanzierung privater Investitionen 1,6 Mrd. EUR zu (2021:1,5 Mrd. EUR).

"Die globalen Herausforderungen sind durch den Klimawandel, Artenschwund, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, gestiegene Armut, Vertreibung und Hunger besonders komplex. Die KfW bietet Lösungsansätze, um die Transformation zu einer nachhaltigen und resilienten Wirtschaft und Gesellschaft auch weltweit zu fördern. Tragfähige Lösungen sind nur möglich, wenn wir sie auf internationaler Ebene gemeinsam mit den Partnerländern und anderen Finanzierern entwickeln", sagte Christiane Laibach, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe, zuständig für internationale Finanzierungen.

Die Auswirkungen der Polykrise auf die Entwicklungs- und Schwellenländer sind enorm und spiegeln sich in den Zusagen des Jahres 2022 wider.

Die KfW nimmt die Herausforderungen als weltweit agierende Entwicklungsbank an und bietet verschiedene Lösungsansätze: Sie unterstützt die Partnerländer und Kunden bei der Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft, beim Schutz der Ökosysteme weltweit, bei der Mobilisierung von Privatkapital und bei der Förderung von Frauen und Mädchen.

Die KfW ist weiterhin einer der größten Klimafinanzierer weltweit. Projekte im Bereich Klima- und Umweltschutz förderten KfW Entwicklungsbank und DEG mit 8,2 Mrd. EUR.

Die Bedeutung der Mobilisierung von Privatkapital für die Entwicklungszusammenarbeit nimmt zu. 2022 konnten die KfW Entwicklungsbank und DEG rund 1 Mrd. EUR direkt mobilisieren. Hierdurch werden öffentliche Haushalte entlastet und privates Know-how für Projekte und Programme in den Entwicklungsländern nutzbar gemacht.

Für die Ukraine wurden 2022 Neuzusagen in Höhe von 814 Mio. EUR getätigt. Gefördert werden 40 laufende Vorhaben in Höhe von 1,86 Mrd. EUR. In der Kriegssituation wird das Land bei der Aufrechterhaltung seiner staatlichen Aufgaben (zum Beispiel Energie- und Wasserversorgung) und der Versorgung von Binnenflüchtlingen unterstützt. Die DEG unterstützt ukrainische Unternehmen mit Finanzierungen mit einem Volumen von aktuell rund 60 Mio. EUR. Zudem werden Kunden der DEG bei der Planung und Umsetzung humanitärer Programme in der Ukraine unterstützt.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

1. KfW Entwicklungsbank

Im Geschäftsfeld KfW Entwicklungsbank, das die zwischenstaatliche Zusammenarbeit betrifft, stiegen die Zusagen 2022 auf 10,9 Mrd. EUR (2021: 8,6 Mrd. EUR). Knapp die Hälfte waren Bundesmittel (rund 5,4 Mrd. EUR), die andere Hälfte KfW-Mittel (rund 5,3 Mrd. EUR), weitere 300 Mio. EUR werden im Auftrag weiterer Auftraggeber eingesetzt.

Projekte im Bereich Klima- und Umweltschutz förderte die KfW Entwicklungsbank mit 7,6 Mrd. EUR (2021: 3,7 Mrd. EUR). Das ist ein Anstieg um 105 Prozent. Dabei wurden 21 Millionen Menschen bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels direkt unterstützt, weitere 40 Millionen indirekt - zum Beispiel durch Versicherungen. Mit den Neuzusagen werden rund 870.000 Menschen erstmals oder verbesserten Zugang zu moderner Energieversorgung erhalten. Die Zusagen im Bereich Schutz der Biodiversität beliefen sich 2022 auf rund 650 Mio. EUR. Damit beträgt das laufende Portfolio rd. 3,6 Mrd. EUR.

"Neben dem Klimawandel ist der Verlust der Biodiversität die größte Bedrohung unserer Erde. Wir haben eine Doppelkrise, deren Bedeutung zu oft übersehen wird. Die Biodiversität hat großen Einfluss auf das Klima und auch auf Gesundheit und Ernährung. Jetzt schon finanziert die KfW Entwicklungsbank deutlich mehr als 800 Naturschutzgebiete in 51 Ländern mit einer Gesamtfläche von 1,5 Mio. Quadratkilometern - eine Fläche so groß wie Frankreich, Spanien und Schweden zusammen. Es ist mir ein Anliegen weitere Lösungen zu entwickeln, wie wir den Schutz der Biodiversität finanzierbar machen", sagte Christiane Laibach.

Die Neuzusagen der KfW Entwicklungsbank für Afrika erreichten 4,4 Mrd. EUR und machen 40 % der Gesamtzusagen aus. Asien ist mit 3,1 Mrd. EUR und 28 % des gesamten Fördervolumens ein weiterer Schwerpunkt des Engagements. 5,4 Mrd. EUR der Zusagen im Jahr 2022 stammen aus dem Bundeshaushalt, 5,3 Mrd. EUR sind KfW-Mittel. Weitere Mittel wurden im Auftrag anderer Geber ausgereicht, hauptsächlich für die EU-Kommission (rund 300 Mio. EUR).

An erster Stelle stehen die Zusagen für wirtschaftliche Infrastruktur (Energie, Finanzsektor und Transport) in Höhe von 4,7 Mrd. EUR. Vom Auf- und Ausbau nachhaltiger städtischer Verkehrssysteme profitieren 1,8 Mio. Menschen.

Die Zusagen für soziale Infrastruktur (Bildung, Gesundheit, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, Staat und Zivilgesellschaft) beliefen sich auf rund 2,5 Mrd. EUR.

Die Zusagen für Digitalisierung steigen stetig. Das Gesamtportfolio beträgt mittlerweile rund 10 Mrd. EUR mit 325 Projekten.

2. DEG

Die KfW-Tochter DEG stellte 2022 als zweite wichtige Säule und Partnerin privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern rund 1,6 Mrd. EUR aus Eigenmitteln für die Finanzierung privater Investitionen bereit (2021: 1,5 Mrd. EUR).

Gemäß ihrer fokussierten Strategie konzentriert sich die DEG noch stärker auf die Entwicklungs- und Klimawirkung der von ihr mitfinanzierten unternehmerischen Investitionen. Für Vorhaben, die den Klima- und Umweltschutz fördern, stellte die DEG 2022 mit 609 Mio. EUR deutlich mehr langfristige Darlehen und Beteiligungskapital bereit (2021: 409 Mio. EUR).

Um die entwicklungspolitische Wirkung ihrer Investitionen weiter zu erhöhen, berät die DEG zudem private Unternehmen sowie Finanzdienstleister über ihre Business Support Services (BSS) auch zu transformativen Maßnahmen wie beispielsweise Ressourcen und Energieeffizienz-Checks.

Für kleine und mittlere Unternehmen und den Mittelstand sagte sie 2022 789 Mio. EUR zu.

Regional betrachtet entwickelten sich 2022 die Finanzierungszusagen für Unternehmen in Asien besonders positiv: Mit 575 Mio. EUR ein Plus von rund 15 % (2021: 499 Mio. EUR). An Unternehmen in Afrika und Lateinamerika gingen jeweils rund ein Viertel der Zusagen, gefolgt von Europa und überregionalen Vorhaben.

Unter anhaltend herausfordernden Rahmenbedingungen konnte die DEG das Geschäftsjahr 2022 entwicklungspolitisch und betriebswirtschaftlich erfolgreich gestalten. So haben die Bestandskunden der DEG 2022 rund 3 Millionen Menschen beschäftigt und 209 Mrd. EUR lokales Einkommen erwirtschaftet. Auch für 2023 erwartet die auf die Finanzierung und Beratung privater Unternehmen spezialisierte KfW-Tochter ein forderndes Umfeld sowie anhaltende Nachfrage von Unternehmen in sich entwickelnden Ländern.

Detaillierte Informationen finden Sie unter www.kfw-entwicklungsbank.de und www.deginvest.de

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Charis Pöthig,
Tel. +49 (0)69 7431 4683, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Charis.Pöthig@kfw.de, Internet: www.kfw.de

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