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KfW Research: Unternehmen in Deutschland erhöhen ihre Investitionen für den Klimaschutz

Frankfurt am Main (ots)

  • Unternehmen steigern 2023 ihr Engagement für die Verbesserung ihrer eigenen Klimabilanz auf 85 Mrd. EUR
  • Positive Entwicklung wird vor allem von Großunternehmen getragen, Mittelstand tut sich schwer
  • Investitionslücke von mindestens 35 Mrd. EUR im Jahr, um Klimaneutralitätsziel in Deutschland zu erreichen
  • KfW-Vorstandschef Stefan Wintels: "Klimaschutz steht für die KfW weit oben auf der Agenda"

Unternehmen in Deutschland haben im vergangenen Jahr zusammengerechnet ihr Engagement beim Klimaschutz ausgeweitet. Das aggregierte Volumen der inländischen Klimaschutzinvestitionen stieg um 12,1 % auf 85 Mrd. EUR. Die Inflation herausgerechnet verblieb ein Plus von 5,3 %. Diese positive Entwicklung wurde allerdings überwiegend von Großunternehmen getragen. Sie investierten im vergangenen Jahr 50 Mrd. EUR in den Klimaschutz, 11 Mrd. EUR mehr als im Vorjahr - das war ein preisbereinigter Zuwachs um 19 %. Dementgegen nahm der gesamte Mittelstand 35 Mrd. EUR in die Hand, ein Jahr zuvor waren es noch 36 Mrd. EUR - preisbereinigt entsprach das einem Minus von 10 %.

Dies sind Ergebnisse des KfW-Klimabarometers, das in diesem Jahr zum dritten Mal erscheint. Es liefert die bislang einzige repräsentative Datenbasis für das Investitionsverhalten deutscher Unternehmen, vom Kleinstunternehmen bis zum Großkonzern, auf dem Weg zur Klimaneutralität. In diesem Jahr nahmen zwischen Mitte Februar und Mitte Juni 9.662 Unternehmen an der Befragung teil. Unter Klimaschutzinvestitionen werden Investitionen in Maßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung von Treibhausgasemissionen im jeweiligen Unternehmen verstanden.

Die Zahl der Unternehmen, die Investitionen zur Verbesserung der eigenen Klimabilanz durchführten, nahm stark ab. Im Jahr 2023 waren es etwa 340.000 der rund 3,8 Mio. Unternehmen in Deutschland - das ist ein Minus von 150.000 Unternehmen gegenüber 2022. Der Anteil der Unternehmen, die Klimaschutzinvestitionen vornahmen, lag somit bei nur noch 9 %. Im Jahr 2022 waren es noch 13 %, 2021 sogar noch 23 %. Dieser Rückgang ging von den mittelständischen Unternehmen aus, die die Unternehmenslandschaft in Deutschland anzahlmäßig dominieren. Diejenigen mittelständischen Unternehmen, die in den Klimaschutz investierten, erhöhten aber ihr Engagement deutlich: Die durchschnittliche Klimaschutz-Investitionshöhe im Mittelstand stieg um 38 % auf 146.000 EUR.

"Klimaschutz steht bei der KfW weit oben auf der Agenda. Seit 2017 haben wir rund 320 Mrd. EUR für Klima- und Umweltschutzfinanzierungen zugesagt; 2024 werden es rund 30 Mrd. EUR sein", sagte Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW. "Es gilt jetzt, die Anstrengungen gegen den sich beschleunigenden Klimawandel zu intensivieren. Die schwierige wirtschaftliche Lage belastet viele Unternehmen und reduziert ihre Spielräume, in den Klimaschutz zu investieren. Wir benötigen in Deutschland verlässliche Rahmenbedingungen und mehr Angebote, um insbesondere mittelständische Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität zu begleiten."

Was hält Unternehmen davon ab, in den Klimaschutz zu investieren? Laut KfW-Klimabarometer sind es neben den konjunkturellen Einflüssen verschiedene strukturelle Hemmnisse. An erster Stelle nennen die Unternehmen dabei die Unsicherheit über die Wirtschaftlichkeit der Klimaschutzinvestitionen (47 %), gefolgt von fehlenden finanziellen Ressourcen (37 %) und langen Planungs- und Genehmigungsverfahren (36 %).

Die Unternehmen, die 2023 in den Klimaschutz investierten, taten dies am häufigsten im Bereich klimafreundliche Mobilität - also für Elektroautos und entsprechende Ladeinfrastruktur. Darauf folgten Maßnahmen zur Erzeugung oder Speicherung von Strom und Wärme aus Erneuerbaren Energien sowie zur Verbesserung der Energieeffizienz in bestehenden Gebäuden.

Ein Vergleich der momentanen Investitionstätigkeit mit den zur Erreichung des Klimaneutralitätsziels für Deutschland notwendigen Investitionsbedarfen zeigt, dass Unternehmen aller Größenklassen ihre Bemühungen deutlich ausweiten müssen. Durchschnittlich rund 120 Mrd. EUR jährlich muss der Unternehmenssektor investieren - zuzüglich Preisanpassungen im Zeitablauf - um Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Für den gesamten Unternehmenssektor ergibt sich somit derzeit eine Investitionslücke von mindestens 35 Mrd. EUR, zuzüglich weiterer Investitionsbedarfe, um die Lücken vergangener Jahre zu schließen.

Hoffnung macht da, dass derzeit immerhin ein Viertel aller Unternehmen plant, ihre Klimaschutzinvestitionen in den kommenden drei Jahren zu erhöhen - das Thema dürfte also wieder an Bedeutung gewinnen.

Das Klimabarometer von KfW Research finden Sie unter www.kfw.de/klimabarometer

Zum Datenhintergrund:

Die Unternehmensbefragung für das KfW Klimabarometer wurde von der GfK GmbH im Auftrag der KfW Bankengruppe durchgeführt. An der Befragung, die im Zeitraum vom 12.02.2024 bis 21.06.2024 lief, beteiligten sich insgesamt 9.556 mittelständische Unternehmen sowie 106 Großunternehmen.

Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundes den Mittelstand mit zahlreichen Förderprogrammen. Weitere Informationen unter Förderung für Unternehmen | KfW

Die KfW ist einer der großen Finanzierer im weltweiten Klimaschutz. Weitere Informationen unter KfW_COP_2024

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Konzernkommunikation und Markensteuerung (KK), Nina Luttmer,
Tel. +49 69 7431 41336
E-Mail: nina.luttmer@kfw.de, Internet: www.kfw.de

Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell

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