"I hope we have a little bit lucky"
Am 30. September ist der Tag des Übersetzensm
Directradio sprach mit Frau Throll, Gesamt-Verlagsleiterin von PONS
Stuttgart (ots)
Japanisch, Portugiesisch oder Mandarin. Da verstehen viele nur Bahnhof. Treffen sich Politiker auf internationalem Parkett, übernimmt meistens ein Übersetzer die ganze Arbeit. Unsereins hat es da ungleich schwerer. Wer kann schon für einen Kurzurlaub oder einen Geschäftsbesuch immer gleich die ganze Sprache lernen. Die wichtigsten Grundbegriffe sollte man allerdings schon vorher übersetzt und gepaukt haben. Aus Respekt vor den Gastgebern. Anlässlich des Tags des Übersetzens am 30. September sprechen wir darüber nun mit PONS-Verlagsleiterin Angelika Throll.
Directradio: Frau Throll, warum gibt's eigentlich einen Tag des Übersetzens?
Frau Throll: Das hängt mit Hieronymus zusammen. Hieronymus war einer der begabtesten Sprachgelehrten der alten Kirche. Er übersetzte zum Beispiel das das Alte Testament direkt aus dem Hebräischen. Und so gibt es seit einigen Jahren am 30. September, dem Namenstag von Hieronymus, den Tag des Übersetzers und des Dolmetschers.
Directradio: Wie wichtig ist das Übersetzen heutzutage in einer globalisierten Welt?
Frau Throll: Sehr wichtig: Wie sollten Menschen ansonsten miteinander Geschäfte machen oder Handel treiben können? Oder wie könnten sich unsere Staatsoberhäupter präsentieren, wenn es keine Übersetzer gäbe? Aber es ist nicht nur das: Wenn man den anderen versteht, eröffnet sich eine neue Welt. Und das tun die Übersetzer. Sie bringen uns die Kultur und Lebensweise eines anderen Landes näher.
Directradio: Aus Ihrer Erfahrung: Welche Sprachen werden am meisten übersetzt?
Frau Throll: Englisch ist die wichtigste Kommunikations- und Handelsprache. Dies ist sie im Augenblick, und wir gehen davon aus, dass das auch noch zunehmen wird. Selbst in China und Japan, wenn wir da hinkommen, treffen wir Leute, die Englisch sprechen. Aber die asiatischen Sprachen sind im Kommen, einfach weil wir sehr viel Handel dort treiben. Und natürlich gewinnen einzelne Sprachen immer regional an Bedeutung. Also, wenn man mal zurückblickt, wie wichtig Polen zum Beispiel für Deutschland im Gartenbau geworden ist, dann haben wir hier ein großes Gebiet, wo wir Übersetzer brauchen, die das managen und dort Betriebe suchen, die dann für uns Rosen produzieren - oder was auch immer.
Directradio: Nicht jeder kann einen professionellen Übersetzer anheuern. Was hilft einem dann weiter?
Frau Throll: Es gibt bei PONS sehr gute Wörterbücher, die auf die einzelnen Situationen zugeschnitten sind. Es gibt zum Beispiel Reise-Wörterbücher, in denen man auch die wichtigsten Sätze findet, zum Beispiel zu Essen und Trinken und zur Übernachtung. Oder es gibt Wörterbücher speziell für Schüler. Da haben wir auch eine nette Geschichte neulich erlebt. Unser Wörterbuch ist teilweise in den Schulen, in den Klassenarbeiten, zugelassen. Und hinten gibt es Musterbriefe drin. Und just ein Musterbrief zur Bewerbung für ein Praktikum im Ausland war hinten abgedruckt, und den konnte man dann eins zu eins fast übernehmen. Was dann auch passiert ist, aber rausgekommen ist. Es gibt außerdem sehr gute elektronische Wörterbücher für PC, für PDA, für Smartphone. Und außerdem tragbare Übersetzungsgeräte, die man überall einsetzen kann und auch sehr schnell.
Directradio: Welche Vorteile bieten diese elektronischen Wörterbücher?
Frau Throll: Unsere elektronischen Wörterbücher sind bestens für PCs, Smartphone und PDAs geeignet. Und außerdem sind unsere Wörterbücher auf diesen Übersetzungsgeräten, die man in der Jackentasche mit sich herumtragen kann, in der Hosentasche mit sich herumtragen kann. Der Vorteil von denen ist, dass man sehr viel mehr Stichworte unterbringt als im normalen Buch, weil die Seitenzahl das Buch begrenzt. Und es ist vielfältiger und schneller in allen Suchfunktionen. Teilweise kann man die Stichworte sich sogar anhören, wenn man nicht weiß, wie sie ausgesprochen werden.
Die Zeiten, in denen nur Gelehrte übersetzen konnten, sind glücklicherweise vorbei. Heute kann jeder selbst nachschlagen - ohne ein Sprachgenie sein zu müssen.
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