Griechische Staatsanleihen dürfen noch in Renten-ETFs bleiben
München (ots)
Zwischen Ende 2009 und dem ersten Quartal dieses Jahres ist das Angebot an Renten-ETFs gestiegen. Das hat einen Grund: Die Nachfrage. Denn diese Produkte galten als sicher. Das war vor den PIIGS. Also vor den Sorgen um Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien, die nun die Märkte fest im Griff hat. Die Griechenland-Schuldenkrise drückt trotz Hilfspaket auf das Gemüt der Anleger und was früher sicher zu sein schien, entpuppt sich nun als das Gegenteil. Gerade Fonds, die für risikobewusste Anleger konzipiert wurden, enthalten auch griechische Staatsanleihen. Das gilt auch für ETFs, die die Markit iBoxx EUR Eurozone Indexfamilie abbilden. Ende April hatte die Rating-Agentur Standard & Poor´s griechische Staatsanleihen um drei Stufen auf BB+ abgewertet. Trotz der Abstufung sind diese Papiere nicht aus den iBoxx-Indizes herausgeflogen. Denn die Indexkriterien richten sich nach dem Durchschnittswert aus den Ratings der Agenturen Fitch, Moody´s und Standard& Poor´s. "Wird eine Anleihe von mehreren Agenturen geratet, so wird das durchschnittliche Rating für die Bewertung herangezogen. Dieses Rating ist ausschlaggebend für die Eignung der Anleihe für die Markit iBoxx EUR Indizes", teilt ETFlab auf seiner Internetseite mit.
Wie der Indexprovider International Index Company mitteilt, sind die griechischen Staatsanleihen mit einem Durchschnittswert von aufgerundet neun noch im Investmentgrade. Das ist der Fall, solange eine Punktzahl von zehn nicht überschritten wird. BB+ entspricht elf Punkten - die Ratings der anderen Agenturen halten aber noch den Schnitt. Solange Fitch oder Moody´s die Anleihen nicht auch noch abstufen, bleiben sie im Index. Bei anderen südeuropäischen Ländern ist der Abstand noch deutlich größer. Portugal habe im Schnitt ein A-Rating, was sechs Punkten entspricht, und Spain erreiche durchschnittlich Doppel-A. Das sind drei Punkte auf der Umrechnungsskala des Index-Anbieters.
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