Veba Oel und Aral in die neue Deutsche BP integriert
Bochum (ots)
Neuer Konzern hat einen Gesamtumsatz von rund 33 Milliarden Euro - Umzüge von Mitarbeitern ab 2003 - Hamburg und Gelsenkirchen bleiben wichtige Standorte des Konzerns
Zum 1. Oktober 2002, dem sogenannten "Legal Completion Day", rund vierzehn Monate nach Unterzeichnung des Vertrages zwischen der Düsseldorfer E.ON und der Londoner BP - und nur drei Monate nach der vollständigen Übernahme der Veba-Oel-Anteile durch BP - wurden die meisten Veba-Oel- und Aral-Gesellschaften rechtlich auf die Deutsche BP verschmolzen und die Mitarbeiter in ihre neuen Gesellschaften überführt.
Durch die Einbeziehung der Veba Oel AG verstärkt die BP nachhaltig ihre Position in Deutschland und erwirtschaftet einen Gesamtumsatz von rund 33 Milliarden Euro. Innerhalb des internationalen BP-Konzerns steht Deutschland nun in der Anzahl der Mitarbeiter nach den USA und Großbritannien mit rund 11.000 Mitarbeitern an dritter Stelle. Das Geschäft der BP in Deutschland wird künftig im wesentlichen durch vier Geschäftsfelder bestimmt: Tankstellen, Chemie, Raffinerien sowie Kraft- und Schmierstoffe. Im Aufbau befinden sich Solar- und Gasgeschäft.
"Mit Engagement und Einsatz konnte das ursprüngliche Zieldatum 1. Dezem-ber 2002 um zwei Monate unterschritten werden", so Wilhelm Bonse-Geuking, Vorstandsvorsitzender und Country President der Deutschen BP AG. "Die Festlegung der Rechtsstruktur der neuen Deutschen BP AG ist", so Bonse, "aber nur ein - wenngleich wichtiger - Schritt zur vollen Integration. In den nächsten Monaten werden zusammen mit den Betriebsräten die Organisations-strukturen innerhalb der Geschäftseinheiten und Funktionen verhandelt", um allen Mitarbeitern so schnell wie möglich Klarheit über ihre organisatorische Zuordnung zu vermitteln. Bonse spricht die Hoffnung aus, dass "diese zweite Phase des Prozesses spätestens im 1. Quartal 2003 abgeschlossen sein wird".
In der Standortfrage der neuen Deutschen BP sind bereits im Vorjahr grundsätzliche Entscheidungen getroffen worden. Mitarbeiter der bisherigen Verwaltungszentrale ziehen von Hamburg ins Ruhrgebiet. Das operative Geschäft wird von Bochum aus geleitet. Hamburg bleibt aber der statuarische Sitz des Konzerns und wird mit der Schmierstoff-Raffinerie Neuhof zum Zentrum des umfangreichen Schmierstoffgeschäftes und anderer Geschäftsbereiche - wie Air BP, BP Marine, BP Solar und BP Energie. Dafür werden auch Aral Mitarbeiter aus Gelsenkirchen nach Hamburg wechseln.
Gelsenkirchen spielt weiterhin eine wichtige Rolle als größter Raffinerie- und Petrochemie-Standort der BP in Deutschland.
Als nächsten wichtigen Schritt zur Vollendung der Integration charakterisiert Bonse vor allem den Verkauf von 800 Tankstellen und dem BP-Anteil an der Raffinerie Bayernoil in Ingolstadt, um die Auflagen des Kartellamtes für das Zusammengehen von BP und Veba/Aral vom Vorjahr zu erfüllen. Hier ist BP in Verhandlung mit potentiellen Käufern und hofft, die Veräußerung bis zum Jahresende abgeschlossen zu haben.
Hintergrund-Infos: Im Tankstellengeschäft erlangte BP die Marktführerschaft durch die blau-weiße Marke Aral, die in Zukunft die neue und einzige Tankstellenmarke der BP in Deutschland sein wird. Alle BP-Tankstellen werden bis Ende 2003 auf blau-weiß umgerüstet. Zur Zeit verfügt BP/Aral damit über insgesamt rund 3.300 Tankstellen in Deutschland. Nach Erfüllung der Kartellamtsauflagen wird sich diese Zahl um rund 800 reduzieren - die Marktführerschaft ist damit aber trotzdem gesichert, weil auch der Wettbewerb Tankstellen abgeben muss.
Mit dem Kauf von BP Köln (vorher ein 50% Joint Venture mit BAYER) im Mai 2001 hat BP auch sein Chemie-Portfolio gestärkt: Als weltweit größter Chemie-Standort von BP mit einer Produktionskapazität von insgesamt 4,5 Mio. Tonnen Ethylen, Propylen und deren Derivaten pro Jahr, die in einem von Kunststoffen und Fasern bis hin zu Lösungsmitteln und Düngern reichenden Spektrum von Produkten verwendet werden, repräsentiert BP Köln 40 % des Produktionsvolumens und Umsatzes des Konzerns mit chemischen Erzeugnissen in Europa. Zusammen mit den Raffinerien von Veba Oel wurde BP zum drittgrößten Hersteller von petrochemischen Erzeugnissen in Europa.
Noch nicht völlig erfasst von der Integration in die neue Deutsche BP ist die Veba Oil Refining & Petrochemicals (VORP), die - mit allen Beteiligungen, der Raffinerie Lingen und gemeinsam mit dem Partner PdVSA - eine Jahresverarbeitungskapazität von rund 26,8 Millionen Tonnen Rohöl und 4,9 Millionen Tonnen Petrochemieprodukte hat. Aufgrund der bestehenden Partnerschaft der Veba mit der venezolanischen Ölgesellschaft PdVSA in der gemeinsamen Ruhr Oel GmbH konnten Anlagen, Geschäft und Mitarbeiter noch nicht voll in die BP integriert werden. BP hofft aber, dass hier in 2003 eine Auflösung des Joint venture mit den Venezolanern möglich wird.
Das Schmierstoffgeschäft von BP in Deutschland, das schon durch den Kauf von Castrol deutlich zunahm, ist nun durch den Kauf des umfangreichen Schmierstoffgeschäfts von Aral noch mehr gestärkt worden. Auch hier verfügt die BP jetzt über die Marktführerschaft in Deutschland mit den vier Marken Aral, Castrol, Veedol und BP.
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