BP setzt auf sicheren Öltransport
Ölbekämpfungs- und Notschleppübung mit BP-Öltanker auf der Ostsee
Warnemünde (ots)
Am Vormittag des 16. Juni 2005 trainierten die Besatzungen mehrerer Spezialschiffe des Bundes und der Küstenländer sowie Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk die Ölbekämpfung und - erstmalig - das Notschleppen eines Öltankers in der Mecklenburger Bucht. Das Übungsszenario ging von einer Schiffshavarie in der Ansteuerung Warnemünde aus. Simulierte 500 Tonnen Öl gelangten in die Ostsee und trieben auf die Küste zu. Spezialisten von Bund und Land bekämpften gemeinsam die Lage auf dem Wasser und an Land.
Das Energieunternehmen BP stellte für diese Übung einen ihrer Tanker, die "British Esteem" zur Verfügung. Das Unternehmen engagiert sich seit Jahren sehr in der Prävention von Unfällen und bei der Vorsorge für mehr Sicherheit im Transport von Öl. In der eigenen Flotte fahren seit Anfang 2005 ausschließlich doppelwandige Tanker, die im Durchschnitt jünger als drei Jahre sind. BP schreibt als erstes Unternehmen in den engen Fahrwassern der Ostsee (z.B. der Kadetrinne) Lotsen vor.
Neben Pipelines sind Schiffe besonders wirtschaftlich. Sie können große Mengen zu verhältnismäßig geringen Kosten transportieren, können aber auch bei einem Unfall große Umweltschäden verursachen. Dabei gilt: Nur etwa 20 % der Schiffsunfälle beruhen auf Schwächen und Fehlfunktionen der Technik, 80 % sind auf menschliches Versagen zurückzuführen. Von daher sind Übungen sehr wichtig.
Wolf-Rüdiger Grohmann, der Experte der deutschen BP für Shipping, wies in seinem Statement ausdrücklich auf das internationale Umfeld der Schifffahrt hin: "Gerade im politischen Umfeld sollte mehr bedacht werden, dass Tankschifffahrt international ist: Nur internationale Vorschriften können Risiken für die maritime Sicherheit wirksam begrenzen - nationale Regeln greifen zu kurz. Der publikumswirksame Ruf nach ständig neuen, noch schärferen Regeln hilft nicht. Die bestehenden internationalen Abkommen müssen endlich von allen Staaten ratifiziert werden. Nur so lässt sich erreichen, dass die Schiffe der 'schwarzen Schafe' unter den Reedern entweder regelkonform ausgestattet und betrieben oder aus dem Tankermarkt genommen werden."
Ein Foto ist im Laufe des Nachmittages unter www.bp-presse.de im Bereich Fotoarchiv abrufbar.
Hintergrund für die Redaktionen:
Überblick zu BP-Shipping
Für die Transporte der BP zu Wasser ist die BP Shipping Ltd. mit Sitz in London zuständig. BP Shipping ist der operative Bereich und das Zentrum für Sicherheit von Transporten mit See- und Binnenschiffen innerhalb der BP Gruppe und beschäftigt etwa 400 Mitarbeiter in der Zentrale in London und an den Küsten Europas, der USA, Asiens und Australiens sowie darüber hinaus über 1.000 Seefahrer. Das Unternehmen transportiert pro Jahr rund 220 Millionen Tonnen Rohöl und Ölprodukte, das sind etwa 5 % der weltweiten Öltransporte. Gegenwärtig umfasst die Flotte der BP etwa 70 Schiffe. Bis 2008 sollen es rund 100 Doppelhüllentanker werden. Das Durchschnittsalter der Schiffe liegt bei rund drei Jahren. Damit ist die BP Tankerflotte eine der jüngsten weltweit.
Transportsicherheit auf See
Wo immer unsere Produkte - von Rohöl bis zum Spitzentreibstoff, vom Erdgas bis zur Spezialchemikalie - auf dem Wasser, auf der Schiene oder auf der Straße unterwegs sind, zählt vor allem ein Thema: die Transportsicherheit.
BP zählt zu den größten Transporteuren von Rohöl und Mineralölprodukten und wickelt weltweit den größten Teil ihrer Transporte außer über Pipelines mit See- und Binnenschiffen ab. Vor allem Rohöl kommt vorzugsweise über See. Mit jährlich 220 Millionen Tonnen hat der Konzern einen Anteil von rund fünf Prozent an den weltweiten Öltransporten auf See. Die Sicherheit dieser Transporte ist dabei oberstes Gebot, denn wenn ein Unfall passiert, kann der Schaden groß werden. Dabei gilt: Nur etwa 20 % der Schiffsunfälle beruhen auf Schwächen und Fehlfunktionen der Technik, 80 % sind indes auf menschliches Versagen zurückzuführen.
Nicht zuletzt aus diesem Grund hat BP mit entsprechender Intensität in den zurückliegenden Jahren gezielt die Transportsicherheit auf See weiter erhöht:
- Für Chartererschiffe und ihre Betreiber, die für BP fahren wollen, gelten grundsätzlich dieselben Sicherheitsstandards, wie sie auch unternehmensintern vorgeschrieben sind. Schiffe, Agenten und Reedereien werden eingehenden Prüfungen unterzogen, bevor sie Transportaufträge erhalten.
- Auf eigenen und für längere Zeiträume fest gecharterten Schiffen setzt BP nur sehr sorgfältig ausgebildete und qualifizierte Besatzungen ein. Den Nachwuchs bildet BP selbst aus. Daher fahren in der BP Flotte ständig 130 Kadetten, also zukünftige Offiziere, mit.
- In den engen Fahrwassern der Ostsee müssen Schiffe, die Ladung für BP transportieren, seit Frühjahr 2004 einen Lotsen an Bord nehmen, wenn sie eine bestimmte Größe oder einen bestimmten Tiefgang überschreiten. BP macht damit eine Empfehlung der Internationalen Schifffahrtsorganisation IMO für ihre Flotte verbindlich, und zwar lange vor Inkrafttreten gesetzlicher Vorgaben.
- Ein Netz von organisatorischen, personellen und räumlichen Vorkehrungen stellt sicher, dass BP im Unglücksfall die zuständigen Behörden bei allen Maßnahmen zur Schadensbegrenzung und Schadensbekämpfung wirkungsvoll unterstützen oder solche Maßnahmen selbst treffen kann.
- BP hat seit 2001 ein Neubauprogramm für zusätzliche Schiffe aufgelegt, das bis 2008 mehr als drei Milliarden US-Dollar kostet. Seit Anfang 2005 besteht die von BP betriebene Tankerflotte damit nur noch aus Doppelhüllenschiffen und hat ein Durchschnittsalter von drei Jahren.
- Als einer von wenigen weltweit tätigen Handelsflottenbetreibern ist BP Shipping nach ISO 9000 und ISO 14001 zertifiziert. Güte und Stabilität des Qualitäts- und Umweltmanagements entsprechen damit belegbar höchsten internationalen Standards.
Die Tankschifffahrt ist in den letzten Jahren deutlich sicherer geworden. Gemeinsame Anstrengungen der Transporteure haben dazu geführt, dass die Zahl der Unfälle auf See von einstmals 1.000 auf jährlich 100 gesunken ist.
Tankerneubau-Programm
Alle von BP direkt betriebenen Tanker - die eigenen sowie die auf Zeit gecharterten - sind von Anfang 2005 an mit Doppelhüllen ausgerüstet - fünf Jahre vor der international verbindlichen Umstellungsphase von 2010 bis 2015. Im Falle einer Beschädigung der äußeren Hülle verhindert die innere ein Auslaufen des transportierten Produktes.
Zugleich sinkt das Durchschnittsalter der Flotte auf bisher branchenweit unerreichte drei Jahre. Ausgangspunkt ist das umfangreichste Schiffsneubau-Programm der Unternehmensgeschichte. Die Zahl der Schiffe, die unter BP Kontrolle fahren, wird sich - die Ausmusterung älterer Tanker berücksichtigt - von heute rund 70 auf künftig ca. 100 bis zum Jahr 2008 erhöhen. Damit verfügt BP über eine der sichersten und modernsten Flotten der Branche.
Information zu Tankerunfällen
Tankerunfälle haben zwei Arten von Ursachen - entweder eine strukturelle Schwäche des Schiffs oder menschliches Versagen, wie etwa Fehler der Besatzung bei der Führung des Schiffes. Zu den "Hardware-Ursachen" gehören die Schwächung des Schiffsrumpfs durch angerostete Platten oder Spanten, und Ausfälle des Schiffsantriebs oder der Ruderanlage, so dass der Tanker nicht mehr stoppen oder gesteuert werden kann. Häufige Ursache dafür ist die unzureichende Wartung des Schiffes, um Geld beim Betrieb und der Unterhaltung des Tankers zu sparen. Menschliches Versagen kann sich in vielen Formen zeigen, etwa in der Fehleinschätzung einer gefährlichen Situation aufgrund schlechter Ausbildung oder mangelnder Erfahrung der Besatzung, oder etwa durch Unaufmerksamkeit oder Nachlässigkeit.
Es ist wenig bekannt, dass nur etwa 20% der Tankerunglücke auf Schwächen und Fehlfunktionen des Schiffes und seiner Ausrüstung beruhen, aber 80% auf menschliches Versagen zurückzuführen sind. Wenn also gefordert wird, Tanker mit einfacher Hülle möglichst schnell gegen Doppelhüllentanker auszutauschen, ist das eine Maßnahme, die sich bestenfalls positiv auf einen von fünf Risikofällen auswirken kann - zumindest statistisch gesehen.
Trotzdem sieht BP es als äußerst wichtig an, auch die möglichen "Hardware-Ursachen" zu bekämpfen und dafür zu sorgen, dass Tanker strukturell und technisch sicher sind. Auch bei gecharterten Schiffen prüft BP sehr genau, ob sie in gutem Zustand sind und allen Vorschriften entsprechen - sogenanntes "Vetting", und zwar jedes Mal bevor sie gechartert werden. In 2003 hat BP rund 25.000 Vetting-Anfragen dazu beantwortet, ob bestimmte fremde Schiffe für BP Ladungen gechartert werden dürfen, und 2.200 Tanker von Inspektoren an Bord auf ihren Zustand überprüfen lassen.
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