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SevenOne Media GmbH

Untersuchung zur Altersstruktur des deutschen Fernsehens
Überalterung der öffentlich-rechtlichen Zuschauer nimmt zu
Zuschauer der Privatsender 15 Jahre jünger
ARD und ZDF verlieren jüngere Zielgruppen

München (ots)

Die Zuschauer der öffentlich-rechtlichen Sender
werden immer älter. Damit sind die intensiven Bemühungen von ARD und 
ZDF um eine gezielte Verjüngung ihrer Zuschauerstruktur gescheitert. 
Stattdessen sind den öffentlich-rechtlichen Sendern* in den 
vergangenen Jahren immer mehr jüngere Zuschauer verloren gegangen, 
die trotzdem weiter Gebühren zahlen. Wie eine Studie des 
ProSiebenSat.1-Vermarktungsunternehmens SevenOne Media zeigt, ist 
das Durchschnittsalter der öffentlich-rechtlichen Zuschauer von 1995 
bis 2005 um weitere vier Jahre auf 58 Jahre gestiegen.
Selbst die gezielten Versuche von ARD und ZDF, ihre Programme auch
für jüngere Zuschauer wieder attraktiver zu machen, tragen keine 
Früchte. So sind die Zuschauer des ARD-Lifestyle-Magazins "Polylux" 
im Durchschnitt 51 Jahre alt, das durchschnittliche Alter der 
ZDF-Talkshow "Blond am Freitag" liegt bei 55 Jahren. Auch vor dem 
durchgängig kommerziell programmierten Vorabendprogramm macht die 
Überalterung der Zuschauer nicht halt: So beträgt das 
Durchschnittsalter der Zuschauer der ARD-Daily Soap "Marienhof" 52 
Jahre. Das jüngste serielle Format von ARD und ZDF im Jahr 2005 in 
der Hauptsendezeit zwischen 17 und 23 Uhr war die Teenager-Serie 
"Berlin, Berlin" mit einem Durchschnittsalter von 48 Jahren. Ein 
weiteres Beispiel für die gescheiterte Verjüngungsstrategie: 
"Bravo-TV" erreichte beim ZDF im Jahr 2004 durchschnittlich 46 Jahre 
alte Zuschauer. Nach dem Wechsel des Formats zu ProSieben im Jahr 
2005 sank das Durchschnittsalter auf 34 Jahre.
Die Zuschauer der Privatsender** dagegen sind mit einem 
Durchschnittsalter von 43 Jahren nicht nur 15 Jahre jünger als die 
öffentlich-rechtlichen Zuschauer (siehe Graphik im Anhang). RTL, 
Sat.1, ProSieben & Co. treffen darüber hinaus altersmäßig exakt die 
Mitte der deutschen Bevölkerung, deren Durchschnittsalter nach 
Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2005 ebenfalls 43 
Jahre betrug. Auch die künftige Altersentwicklung der deutschen 
Bevölkerung wird an der Überalterung der ARD und ZDF-Zuschauer 
tendenziell nichts ändern: So prognostiziert die Bertelsmann-Stiftung
in ihrem aktuellen Projekt "Aktion demographischer Wandel" für das 
Jahr 2020 ein Durchschnittsalter der deutschen Bevölkerung von 47 
Jahren. Damit sind die öffentlich-rechtlichen Zuschauer auf Basis 
ihres aktuellen Nutzungsalters selbst in 14 Jahren noch elf Jahre 
älter als der Bevölkerungsdurchschnitt.
Öffentlich-Rechtliche senden an jüngeren Zuschauern vorbei
Vor allem bei den jüngeren Zielgruppen haben die 
gebührenfinanzierten Sender massiv an Zuschauern verloren: Zwischen 
1995 und 2005 gingen die Jahresmarktanteile bei den 14- bis 
19-jährigen Zuschauern von 23 auf 16 Prozent und bei den 20- bis 
29-Jährigen von 25 auf 17 Prozent zurück. Im selben Zeitraum stiegen 
ihre Marktanteile bei den über 70-jährigen Zuschauern von 60 Prozent 
auf 71 Prozent (plus 11 Prozentpunkte). Das Durchschnittsalter aller 
Fernsehzuschauer in Deutschland ist als Folge der Überalterung der 
öffentlich-rechtlichen Sender zwischen 1995 und 2005 von 47 auf 50 
Jahre gestiegen. Insgesamt sind die Marktanteile der privaten Sender 
umso höher, je jünger die Zuschauer sind. Bei den öffentlich- 
rechtlichen Sendern öffnet sich die Schere in entgegengesetzter 
Richtung: Je älter die Zuschauer sind, desto häufiger schalten sie 
ARD und ZDF ein. So erreichen die öffentlich-rechtlichen Sender bei 
den 75-jährigen Zuschauern einen Marktanteil von 68,4 Prozent, die 
Privatsender 29,4 Prozent. Die Privatsender dagegen verzeichnen bei 
den 14-jährigen Zuschauern einen Jahresmarktanteil von 81 Prozent, 
die öffentlich-rechtlichen Sender von nur 15,9 Prozent (siehe Grafik
im Anhang).
Private sprechen alle Altersgruppen ausgewogen an
Auch die vergleichende Analyse der Marktanteile von 
öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsendern nach Zielgruppen 
zeigt die signifikant überproportionale Nutzung der 
gebührenfinanzierten Programme in den älteren Bevölkerungsgruppen. 
Während ARD und ZDF ihre höchsten Marktanteile bei den über 
50-jährigen Zuschauern erreichen, erzielen die Privatsender ihre 
höchsten Marktanteile bei den unter 50-jährigen Zuschauern.
Ihre höchsten Marktanteile erzielen die Privatsender bei den 14- 
bis 19-Jährigen mit 80,2 Prozent und bei den 20- bis 29-jährigen 
Zuschauern mit 77,7 Prozent. Dagegen erreichen die 
öffentlich-rechtlichen Sender besonders stark die ab 70-Jährigen mit 
einem Marktanteil von 71 Prozent und die 60- bis 69-jährigen 
Zuschauer mit 60,3 Prozent (siehe Grafik im Anhang).
Insgesamt sind über 70 Prozent der Zuschauer von ARD und ZDF über 
50 Jahre alt (ARD: 72,4 Prozent, ZDF: 75,3 Prozent). Der prozentuale 
Zuschaueranteil bei den jungen Zielgruppen unter 30 Jahre, der 
immerhin 28,6 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht, liegt bei ARD 
(6,7 Prozent) und ZDF (5,5 Prozent) dagegen bei unter 7 Prozent 
(siehe Grafik im Anhang).
"Älteste" Formate bei ARD und ZDF, "Jüngste" bei den Privaten
Auch in der Betrachtung einzelner Formate bestätigt sich die 
Überalterung der öffentlich-rechtlichen Sender: Die Zuschauer des 
Nachmittags-Talks "Fliege" führten mit einem Durchschnittsalter von 
66 Jahren im Jahr 2005 die Hitliste der "ältesten" Formate im 
deutschen Fernsehen an. Allerdings waren die Zuschauer des 
ZDF-Hauptnachrichtenformats "heute" um 19 Uhr mit 64 Jahren auch nur 
zwei Jahre jünger als "Fliege", dessen Format im vergangenen Jahr 
wegen des zu hohen Durchschnittsalters seiner Zuschauerschaft aus dem
Programm genommen wurde. Die "jungen" Sendungen finden sich dagegen 
bei den Privatsendern: So erreichten die "Simpsons" bei ProSieben 
durchschnittlich 28 Jahre alte Zuschauer, "O.C. California" 
(ProSieben) weist ein durchschnittliches Nutzungsalter von 30 Jahren 
auf. Insgesamt finden sich die "ältesten" Formate ausschließlich bei 
den Öffentlich-Rechtlichen, die "jüngsten" bei den Privatsendern 
(siehe Grafik im Anhang).
Vergleich themenverwandter Formate: ARD/ZDF immer über 50 Jahre
Besonders deutlich wird der Altersunterschied zwischen öffentlich-
rechtlichen und privaten Zuschauern im direkten Vergleich 
themenverwandter Formate. So sind zum Beispiel die Zuschauer des 
Wissensmagazins "Wunderwelt Wissen" (ProSieben) durchschnittlich 39 
Jahre alt, die von "Joachim Bublath" (ZDF) dagegen bereits 57 Jahre 
alt. Die Zuschauer des ARD-Boulevardmagazins "Brisant" sind mit 
durchschnittlich 63 Jahren fast 30 Jahre älter als die Zuschauer von 
"taff" (ProSieben) mit einem Nutzungsalter von durchschnittlich 35 
Jahren.
Auch die Daily Soaps im öffentlich-rechtlichen Werberahmenprogramm
zwischen 17 und 23 Uhr sind deutlich älter als die der Privatsender. 
So sehen zum Beispiel "Verbotene Liebe" (ARD) im Durchschnitt 55 
Jahre alte Zuschauer, bei "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten" (RTL) 
dagegen sind sie 43 Jahre alt (siehe Grafik im Anhang).
Auch bei Nachrichten verlieren ARD und ZDF junge Zuschauer
Selbst mit ihren Nachrichtensendungen - und damit im Kernbereich 
des öffentlich-rechtlichen Grundversorgungsauftrages - verlieren ARD 
und ZDF bei den jüngeren Zuschauern zunehmend an Boden. Nach 
Marktanteilen führt in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen "RTL 
Aktuell" mit 18,3 Prozent vor der ARD-"Tagesschau" (13,6 Prozent) und
den "Sat.1 News" mit 12,1 Prozent. Die ProSieben "Newstime" erzielte 
mit 9,1 Prozent höhere Marktanteile als "heute" vom ZDF, das nur 7,5 
Prozent der 14- bis 49- jährigen Zuschauer erreicht (siehe Grafik im 
Anhang).
Auch die Analyse der absoluten Reichweiten von Nachrichtenformaten
zeigt die massiven Verluste der öffentlich-rechtlichen Sender bei den
jüngeren Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren seit 2000 auf: Während 
"heute" im ZDF noch im Jahr 2000 durchschnittlich 0,78 Millionen 
Zuschauer erreichte, waren es 2005 nur noch 0,62 Millionen (minus 21 
Prozent). Auch die ARD- "Tagesschau" musste deutliche Verluste 
hinnehmen und verlor im gleichen Zeitraum neun Prozent. Gewonnen 
haben dagegen Sat.1 und ProSieben: So erreichten die "Sat.1-News" im 
Jahr 2005 mit 0,88 Millionen Zuschauern ein Plus von 33 Prozent 
gegenüber 2000, die ProSieben "Newstime" sogar eine Zunahme von 37 
Prozent.
*Öffentlich-rechtliche Sender: ARD, ZDF, ARD-Dritte, Kika, 
Phoenix, 3Sat, Arte - Basis: 2005 **Privatsender: Sat.1, ProSieben, 
kabel eins, N24, RTL, RTL II, Vox, n-tv, Super RTL, 9Live, Tele 5, 
VIVA, VIVA Plus, MTV, MTV 2, DSF, Eurosport
Die komplette Untersuchung können Sie telefonisch unter 
089/9507-4134 oder per E-Mail über  andreas.baehren@sevenonemedia.de. 
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Andreas Kühner
Director Communications
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Andreas.Kuehner@sevenonemedia.de
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