Netz, Wirtschaft & Innovationskraft: Bayern holt die meisten Spitzenplätze beim Innovationsindex 2022
Ein Dokument
- Netzausbau ist in der Krise ein wichtiger Stabilisator für die Wirtschaft
- Fast 1.000 zusätzlich angemeldete Patente im Jahr durch verbesserte Netze
- 17 bayrische Städte und Landkreise schaffen es in die Spitzengruppe
- Prognos-Studie zeigt Effekte von Netzausbau auf Wirtschaft & Innovationskraft
Düsseldorf/München, 07. November 2022. Inflation, hohe Energiepreise und weniger Konsum bremsen die deutsche Wirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt ist zwischen Juli und September dieses Jahres zwar überraschend noch schwach gewachsen - es legte um 0,3 Prozent zu. Für den Winter aber erwarten Experten, dass die Wirtschaftsleistung schrumpft. Für eine Erholung braucht es Konstanten, die auch in der Krise einen positiven Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt leisten. Eine dieser Konstanten ist der Netzausbau, der weiter voranschreitet und schon in der Vergangenheit erhebliche Effekte auf die Wirtschaft gezeigt hat: Der Netzausbau leistet mit durchschnittlich mehr als 5 Milliarden Euro im Jahr einen fast doppelt so hohen Wachstumsbeitrag für das deutsche Bruttoinlandsprodukt wie der Maschinenbau. Etwa 5 Prozent des jährlichen Wirtschaftswachstums im Beobachtungszeitraum sind auf den Netzausbau zurückzuführen. Das geht aus dem Innovationsindex 2022 hervor, den das Vodafone Institut heute veröffentlicht.
Die unabhängige Studie der Prognos AG hat den Netzausbau in Deutschland analysiert und beziffert die nachgelagerten Effekte auf Arbeitskräfte, Ideen und wirtschaftlichen Erfolg – bundesweit und in den Regionen. Auffällig dabei: In den vergangenen Jahren haben kleinere und mittlere Städte überdurchschnittlich stark vom Netzausbau profitiert. Die Bruttolöhne der Arbeitnehmer im ländlichen Raum beispielsweise stiegen in Folge des Netzausbaus durchschnittlich um 37 Euro pro Jahr. Zum Vergleich: Der bundesweite Schnitt liegt bei einem Plus von 32 Euro. Das Ergebnis: Beim Innovationsindex schaffen es besonders Städte und Landkreise aus Bayern in die Spitzengruppe. Den Platz ganz vorne sichert sich Thüringens 110.000 Einwohner-Stadt Jena.
Für Dr. Georg Klose, Leiter Digital Development bei Prognos, bringt diese Studie zusammen, was bislang nur vermutet werden konnte: „Schnelle Netze sind ein zentraler Baustein für einen erfolgreichen Wirtschafts- und Innovationsstandort Deutschland“. Christina Arens, Leiterin des Vodafone Instituts, erklärt: „Gerade in Zeiten der Instabilität, sind Konstanten, die zu Stabilisierung der Wirtschaft beitragen können, besonders wichtig. Der Netzausbau kann einen wichtigen Beitrag leisten. Der Innovationsindex zeigt, dass jedes zusätzliche Megabit pro Sekunde einen positiven Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt leistet. Nicht nur in den Metropolen, sondern vor allem in den kleineren und mittelgroßen Städten".
Diese 30 Städte und Landkreise bilden die Spitzengruppe des Innovationsindex 2022
Die Grafik zur Veröffentlichung finden Sie hier.
Positive Effekte auf wissenschaftliche Forschung
Neben der Wirtschaft profitiert auch die wissenschaftliche Forschung vom Fortschritt bei der Netzinfrastruktur: Über 1.000 zusätzliche Publikationen und fast 1.000 zusätzliche Patente im Technologienbereich jedes Jahr lassen sich im Beobachtungszeitraum auf die verbesserten digitalen Rahmenbedingungen zurückführen. Der voranschreitende Netzausbau ist ein wichtiges Argument auch für Hochqualifizierte, Studierende und Fachkräfte im Bereich Forschung und Entwicklung. Rund 7.100 zusätzliche Studenten im Jahr stehen in Zusammenhang mit dem Netzausbau in den Universitäts-Städten. Rund 16 Prozent des Studierendenzuwachses im Beobachtungszeitraum gehen damit mit dem Netzausbau einher.
So stark machen sich +10 Megabit pro Sekunde bemerkbar
Neben den jährlichen Effekten vom Netzausbau haben die Experten von Prognos auch analysiert, wie stark die Effekte von jeweils 10 zusätzlichen Megabit pro Sekunde auf Wirtschafts- und Innovationskraft sind. So wurden im Beobachtungszeitraum je weiterer 10 Megabit pro Sekunde 4,6 Milliarden Euro zusätzliches Bruttoinlandsprodukt erwirtschaftet und 25.000 neue Gewerbe angemeldet.
Methodik
Der von Prognos durchgeführte Innovationsindex Deutschland basiert auf einem Zeit- und Regionenvergleich der deutschen Kreise und Städte zwischen 2010 und 2019. Hierbei werden Veränderungen in den Wirtschafts- und Innovationsindikatoren durch Veränderungen des Netzausbaugrades erklärt. Durch eine ökonometrische Analyse mit einem Paneldatensatz ergibt sich eine robuste Schätzung des durchschnittlichen Zusammenhangs zwischen Netzausbau und Wirtschafts- bzw. Innovationsindikator über alle Jahre und Kreise hinweg. Zur Darstellung der Ergebnisse wurde eine Gruppierung der Kreise nach Größe und Profil des Netzausbaueffekts vorgenommen, woraufhin die Regionen in sieben verschiedene Gruppen (Cluster) mit unterschiedlicher Gesamteffektstärke eingeteilt wurden. Die durchschnittliche Effektstärke nimmt dabei von Cluster 1 (größter Effekt) bis Cluster 7 (geringster Effekt) ab.
Den gesamten Report als Webmag finden Sie hier.
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