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25 Jahre Landeswettbewerb Mathematik in Bayern: 8 Schulen und 13 herausragende Schüler ausgezeichnet

25 Jahre Landeswettbewerb Mathematik in Bayern: 8 Schulen und 13 herausragende Schüler ausgezeichnet
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Das Kultusministerium und die Nürnberger Versicherung haben die besten bayerischen Nachwuchs­mathematiker im Rahmen des Landeswettbewerb Mathematik ausgezeichnet. Acht Schulen konnten sich über eine Auszeichnung freuen. Gleichzeitig feierte der Wettbewerb sein 25. Jubiläum.

Wettbewerbsleiter Albrecht Kliem gibt im Interview exklusive Einblicke in 25 Jahre Landeswettbewerb Mathematik in Bayern.

Seit einem Vierteljahrhundert gelingt es der Aufgabenkommission, Schüler bis zur 10. Jahrgangsstufe durch interessante Fragestellungen zur Teilnahme am Landeswettbewerb Mathematik in Bayern zu motivieren. In diesem Jahr nahmen 1.207 Schüler von 321 Schulen im Freistaat teil. 45 Prozent von ihnen waren Mädchen. "Ein Großteil bleibt dem Wettbewerb auch nach der 10. Klasse verbunden. Manche Ehemaligen senden außer Konkurrenz aufwendig gestaltete Lösungsvorschläge ein, andere engagieren sich ehrenamtlich bei der Organisation des Wettbewerbs", freut sich dessen Leiter Albrecht Kliem, der den Hausaufgabenwettbewerb von Beginn an begleitet. 425 Schüler wurden diesmal für die zweite Runde nominiert. Die 60 Besten, die Landessieger, waren zu mathematischen Seminaren in den Osterferien eingeladen. Hier konnten sich die spitzenbegabten Schüler austauschen und die Schönheit der Mathematik durch Übungen, Spiele, Vorträge jenseits des Schulstoffes kennen lernen.

Münchner Vorjahressieger holt erneut den Titel

Wie im Vorjahr hat das Maria-Theresia-Gymnasium München den ersten Platz belegt. Das Abschneiden der einzelnen Teilnehmer spielt eine große Rolle bei der Platzierung der Schulen im Landeswettbewerb Mathematik. Zusätzlich wird das Verhältnis zwischen der Gesamtschülerzahl und der Beteiligung am Wettbewerb berücksichtigt. Eine gute Platzierung ist für die Schulen nicht nur mit Prestige verbunden, sondern auch mit einer finanziellen Förderung. Das von der Stiftung Nürnberger Versicherung seit vielen Jahren ausgelobte Preisgeld ist zweckgebunden für Anschaffungen und Projekte mit mathematischem Bezug einzusetzen. So wird eine nachhaltige Nachwuchsförderung unterstützt.

Die Preisträgerschulen

1. Preis

Maria-Theresia-Gymnasium München

(1.500 EUR)

2. Preis

Gymnasium Ernestinum Coburg

Sebastian-Finsterwalder-Gymnasium Rosenheim

(jeweils 1.250 EUR)

3. Preis

Johann-Simon-Mayr-Realschule Riedenburg

Albert-Schweitzer-Gymnasium Erlangen

Gymnasium Christian-Ernestinum Bayreuth

Otto-von-Taube-Gymnasium Gauting

Josef-Hofmiller-Gymnasium Freising

(jeweils 1.000 EUR)

Ehrung besonders erfolgreicher Landessieger

Der Förderverein des Wettbewerbs ehrte beim Festakt im Marmorsaal der Nürnberger Akademie besondere Talente aus den 10. Klassen. Es wurden Schüler ausgezeichnet, die neben ihren mathematischen Fähigkeiten, die sie zum Teil in mehrfachen Landessiegen gezeigt haben, auch während der Seminare positiv durch Engagement, Kreativität, sozialer und kommunikativer Kompetenz aufgefallen sind. Die Schüler erhielten eine Urkunde und einen Geldpreis von 100 Euro.

Pranav Arun - Carl-Orff-Gymnasium Unterschleißheim

Efe Gökkus - Albert-Schweitzer-Gymnasium Erlangen

Lars Krabbenhöft - Gymnasium Höchstadt a. d. Aisch

Kevin Riedel - Gymnasium Olching

Laeticia Trotabas - Ohm-Gymnasium Erlangen

Antonia Zerbs - Maria-Theresia-Gymnasium München

Ehrungen für Erfolge auf Bundesebene und auf internationaler Ebene

Unter den 16 Bundessiegern des Bundeswettbewerbs Mathematik stammen 6 aus Bayern. Alle waren Landessieger beim Landeswettbewerb. "Der Erfolg, dass 6 von 16 Bundesiegern aus Bayern kommen, ist gerade im Jubiläumsjahr des Landeswettbewerbs ein Grund zum Feiern", so Wettbewerbsleiter Albrecht Kliem. Denn ein Ziel des vor 25 Jahren gegründeten Landeswettbewerbs war unter anderem die Vorbereitung begabter Schüler auf den renommierten Bundeswettbewerb Mathematik. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr:

Lars Krabbenhöft - Gymnasium Höchstadt a. d. Aisch

Yannick Sommer - Feodor-Lynen-Gymnasium Planegg

Alexander Koblbauer -Tassilo-Gymnasium Simbach a. Inn

Samuel Meyer - (ehem.) Katharinen-Gymnasium Ingolstadt

Christian Noaghiu - (ehem.) Oskar-von-Miller-Gymnasium München

Henrik Schlüter - Wittelsbacher-Gymnasium München

Teilnehmer bei Deutscher und Internationale Mathematikolympiade

Bei der diesjährigen Deutschen Mathematik Olympiade, deren Bundesrunde im Juni in Berlin stattfand, hat Bayern mit einem ausgewählten und trainierten Team in der inoffiziellen Länderwertung mit Niedersachsen zusammen den ersten Platz belegt. 15 Schüler traten für Bayern an und konnten 13 Medaillen und eine Anerkennung gewinnen. Alle 15 bayerischen Teilnehmer waren zuvor sehr erfolgreiche Teilnehmer beim bayerischen Landeswettbewerb.

Die Internationale Mathematikolympiade IMO fand vom 2. bis 13. Juli 2023 in Tokio statt. Die deutsche Mannschaft bestand aus sechs Schülern. Darunter ein Teilnehmer aus Bayern. Für eine Bronzemedaille in Tokio wurde in Nürnberg geehrt:

Philipp Siegert - Ohm-Gymnasium Erlangen

INTERVIEW

Einsendungen auf 6 Sprachen, Tontafeln oder als kuriose Geschichten

Wettbewerbsleiter Albrecht Kliem blickt auf 25 Jahre Landeswettbewerb Mathematik in Bayern

Als der Landeswettbewerb Mathematik 1998 ins Leben gerufen wurde, war die TIMSS Studie ("Third International Mathematics and Science Study") gerade großes Thema. Man hatte bei dieser Untersuchung Defizite auch bei begabten Schülerinnen und Schülern festgestellt und sich Maßnahmen überlegt, wie man die Motivation der Kinder in Mathe steigern könnte. Das Bayerische Kultusministerium bündelte viele Initiativen engagierter Lehrkräfte nach dem Vorbild des Bundeswettbewerbs Mathematik und einem Wettbewerb in Baden-Württemberg. Im Jahr 2006 stieg die NÜRNBERGER Versicherung in die Förderung des Wettbewerbs ein. Mit ihrer Stiftung ist sie ein verlässlicher Partner, der auch die 26. Auflage im Schuljahr 2023/2024 unterstützt.

Herr Kliem, was ist Ihr "historisches Highlight" in 25 Jahren Landeswettbewerb Mathematik in Bayern?

Ein Highlight war sicher die Einsendung eines Autorenkollektivs von Elftklässlern, die unter dem Pseudonym des berühmten Mathematikers Leonhard Euler antraten. Sie hatten die 6 Aufgaben in 6 verschiedenen Sprachen eingereicht. Das Spiel habe ich mitgespielt und die Rückmeldungen auf Ungarisch gegeben. Zugleich wurde "Leonhard Euler" zu einem Vortrag zum Landessiegerseminar eingeladen und trat dann auch auf.

Einsendungen kamen auch auf Tontafeln auf Altgriechisch oder sehr kompakt auf Postkarten. Manchmal wurden Lösungen in kuriosen Geschichten versteckt oder in anderen Zahlsystemen oder auf fränkischem Dialekt abgegeben. Alles ein Zeichen, wie prägend die intensive Bearbeitung von herausfordernden mathematischen Fragestellungen für Schüler sein kann.

Wie viele Teilnehmer waren es zu Beginn und in der Spitze?

Bei der Konzeption wurde eine Teilnehmerzahl von 500 bis 800 erwartet. Das Format eines Hausaufgaben­wettbewerbs setzt bei den Schülerinnen und Schülern eine lange Phase intensiver eigentätiger Denk- und Schreibarbeit voraus. Diese Art der Beschäftigung ist eine der nachhaltigsten Förderungen in Mathematik und nicht so einfach zu motivieren. Überraschenderweise lag die erste Teilnehmerzahl dann doch mit 957 erfreulich darüber. Die Zahl liegt nun fast immer über 1.000, mit Rekord 1.377 vor vier Jahren. In diesem Jubiläumsjahr liegt sie bei 1.207.

Welche Karrierewege legen erfolgreiche Teilnehmende zurück?

Viele ehemalige Wettbewerbsteilnehmer studieren Mathematik oder ein verwandtes Fach - aber nicht nur! Es gibt auch sehr erfolgreiche Juristen und Mediziner. Die Landessieger des Wettbewerbs kommen zu Seminaren zusammen und pflegen auch über den Ehemaligenverein QED e.V. intensiven sozialen und mathematischen Kontakt. Inzwischen gibt es etliche Alumni, die als Mathematikprofessoren, Unternehmensberater, Mathematiker in der Industrie, Softwareentwickler und auch im Schuldienst beruflich erfolgreich sind.

Wer ist als der "größte Mathematiker" aus dem Wettbewerb hervorgegangen?

Der erfolgreichste Teilnehmer stammt aus der Anfangszeit des Landeswettbewerbs. Christian Reiher wurde nach regionalen und nationalen Erfolgen auch international ein Star. Denn er gewann bei der Internationalen Mathematik Olympiade 4 Mal in Folge eine Goldmedaille. In der ewigen Bestenliste dieses Wettbewerbs steht er damit im Moment auf Platz 5. Er ist inzwischen Mathematikprofessor in Hamburg.

Dr. Natalie Schwägerl
Kommunikation Sponsoring und CSR
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