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Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)

Deutsche Energie-Agentur plädiert für die Einhaltung der vereinbarten AKW-Laufzeiten

Berlin (ots)

Eigentlich schien die Diskussion längst beendet:
Hubertus Schmoldt, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau,
Chemie, Energie (IGBCE) fordert jedoch in diesen Tagen, die
gesetzlich vereinbarten Restlaufzeiten für die deutschen
Atomkraftwerke (AKW) zu verlängern. Stephan Kohler, Geschäftsführer
der Deutschen Energie-Agentur (dena), weist Schmoldts Vorschlag
hingegen entschieden zurück: "Der zeitliche Kompromiss, der bei den
Atomkonsensgesprächen gefunden wurde, war angesichts des "normalen"
Gefährdungspotentials von Atomkraftwerken ohnehin an der äußersten
Grenze". Kohler geht vielmehr einen Schritt in die andere Richtung:
"Nach den Erfahrungen mit den Anschlägen am 11. September 2001
sollten wir heute fast schon über eine Reduzierung der Restlaufzeiten
diskutieren - und keinesfalls über deren Verlängerung."
Tatsache ist nämlich, dass kein deutsches Atomkraftwerk gegen
einen Anschlag durch Terroristen geschützt werden kann, die ihr
eigenes Leben bereitwillig opfern. Die neue "Qualität der
Terrorbereitschaft", die bei den Anschlägen auf das World Trade
Center deutlich wurde, findet in den vorliegenden Risikoanalysen noch
keine Beachtung. Auch erste Vorschläge der Atomindustrie, die
Atomkraftwerke mit künstlichem "Nebel" zu verstecken, scheinen eher
fraglich.
Das Argument von Hubertus Schmoldt, dass die Verlängerung der
Laufzeit von Atomkraftwerken für den Klimaschutz erforderlich wäre,
hält Stephan Kohler für vorgeschoben. "Für die Reduktion der CO2-
Emissionen gibt es zahlreiche Lösungen, wie beispielsweise die
Mobilisierung der vorhandenen Energieeinsparpotentiale oder den
Ersatz von alten Kraftwerken durch den Neubau von hocheffizienten
Braun-, Stein- und Erdgaskraftwerken. Eine weitere Möglichkeit ist
der Ausbau von regenerativen Energiequellen", so Stephan Kohler. Der
Klimaschutz "brauche" jedenfalls keine Atomkraftwerke mit hohem
Unfallrisiko, die darüber hinaus giftigen Atommüll produzieren, der
bis heute weltweit nicht sicher endgelagert werden kann.
Die neue Koalition zur Bekämpfung des Klimawandels besteht in den 
Augen der Deutschen Energie-Agentur aus Energieeffizienz, modernen 
und innovativen fossilen Kraftwerkstechnologien sowie dem 
verstärkten Einsatz von regenerativen Energieträgern. Außerdem 
könnten die neuen Technologien bei dem ohnehin anstehenden 
Kraftwerkserneuerungszyklus realisiert werden, bei dem bis zum Jahr 
2020 rund 40.000 Megawatt an neuen Kraftwerken gebaut werden sollen.
"Vor diesem Hintergrund sollte der im Jahr 2000 beschlossene und
mit den AKW-betreibenden Energieversorgungsunternehmen auf
freiwilliger Basis vereinbarte Atomkonsens beibehalten werden",
fordert Stephan Kohler. Festgelegt wurde damals die konkrete
Stilllegung aller deutschen Atomkraftwerke nach einer bestimmten
Restlaufzeit. Zum einen, weil die Mehrheit der Bundesbürger die
Atomtechnologie ablehnt. Zum anderen auch deshalb, weil die heute in
Deutschland betriebenen Atomkraftwerke nach den Sicherheitskriterien
aus dem Jahr 1996 bereits nicht mehr genehmigungsfähig wären. Fakt
ist schließlich nach wie vor, dass in Atomkraftwerken
Kernschmelzunfälle auftreten können, die mit der massiven Freisetzung
von radioaktiven Stoffen verbunden wären.

Pressekontakt:

Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
Stephan Kohler
Chausseestraße 128a
D-10115 Berlin
Fon 030-726 16 56-11
Fax 030-726 16 56-99
info@deutsche-energie-agentur.de
www.deutsche-energie-agentur.de

Original-Content von: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), übermittelt durch news aktuell

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