"Ich bin immer so neugierig, ich probiere alles aus" - Ingeborg Schöner im Exklusiv-Interview mit Tele 5
München (ots)
Der Spielfilmsender zeigt am Samstag, 25.08.2007, um 08.50 Uhr das farbenprächtige Piratenspektakel 'Die Abenteurer von Tortuga' von 1965 und sprach mit der heute 72-jährigen Hauptdarstellerin über Tritte unterm Tisch, ihre Ehe mit Georg Marischka und das Älterwerden.
Tele 5: Wie war das in den 50er Jahren, ein junger Star zu sein? Ingeborg Schöner: Treudeutschdoof. Als ich entdeckt wurde, ging ich noch zur Schule. Die Produzentin hat mich immer unterm Tisch getreten, weil ich sittsam sein sollte. Aber ich war nie sittsam. Ich wurde, weil ich blond war, in dieses brave Klischee gedrängt. Zuerst hat mich das amüsiert und dann war's auch schon zu spät, man kommt da nicht mehr raus. In Italien habe ich mir die Haare dunkel gefärbt, da waren die Rollen dann normaler.
In 'Die Abenteurer von Tortuga' (Samstag, 25.8., 8.50 Uhr, auf Tele 5) sind Sie an der Seite von Guy Madison als Indianerprinzessin zu sehen. Guy Madison war ein gutaussehender Mann, sehr höflich, sehr zurückhaltend, aber überhaupt nicht mein Typ. Ich muss zugeben, 'Die Abenteurer von Tortuga' habe ich nie gesehen, weil da diese Szene mit der Schlange vorkommt. Ich habe eine Schlangenphobie.
Sie haben in über 80 Filmen mitgespielt. Manche Drehs waren unheimlich schön, etwa mit Curd Jürgens in 'Bankraub in der Rue Latour' oder mit Vittorio De Sica in 'Souvenir d'Italie'. Auch mit Wilfried Klaus, dessen Ehefrau ich in 'Soko' spielte, habe ich gerne gearbeitet.
Wie war Ihre Ehe mit Regisseur und Schauspieler Georg Marischka? Wir hatten ein Haus gemietet, mein Mann hat geschrieben oder Filme gemacht, während ich mich um die Kinder gekümmert habe. Ich war außerdem seine Assistentin, Mitarbeiterin, Hausfrau und natürlich das Schmuckstück, das er herzeigte. Ich war immer erschöpft. Beim Drehen musste ich mich dann auch ausruhen, was nicht gut war.
Sie haben sich später scheiden lassen? Wir waren nicht geschieden, wir waren nur getrennt. Ich bin irgendwann mal ausgezogen, weil ich mich nicht mehr über ausgedrückte Zahnpastatuben ärgern wollte. Im Ernst: Ein schwerer Schritt, aber irgendwann musste ich auch mal meine eigenen Erfahrungen machen. Aber wir sind enge Freunde geblieben, haben sogar weiterhin alle Feste gemeinsam gefeiert. Und mein Mann war ein toller Vater. Bei den Kindern haben wir uns immer gefunden.
Für viele waren Sie ein Schönheitsidol. Ich selbst fand mich immer grässlich. Meine Stirn, meine kleine Nase. Ich wollte eine hohe Stirn und eine lange Nase. An meiner Nase habe ich immer gezogen, aber die wurde nicht größer.
Wie halten Sie es mit dem Älterwerden? Ich lege schon Wert auf mein Äußeres, aber das Wichtigste ist, dass man bewusst lebt. Ich meditiere jeden Tag und mir geht es jetzt viel besser als früher. Bei manchen Sachen weiß ich schon vorher, wie es läuft, trotzdem ist das Leben wahnsinnig aufregend. Klar habe ich Angst vorm Sterben, doch auch das kann man mit Würde tun.
Drehen Sie noch? Ich freue mich immer sehr, wenn Angebote kommen. Es macht mir unheimlich Spaß und es fällt mir leicht, mich in andere Menschen hineinzuversetzen. Aber wenn nichts kommt, mache ich eben andere Sachen. Zum Beispiel ein Filmcafé, in dem ich meine Lieblingsfilme vorführe. Mit Fred Astaire etwa. Das war immer mein Traum, einmal in seinem Arm zu liegen und mit ihm zu tanzen. Außerdem habe ich wieder angefangen zu studieren. Als Gasthörerin für Philosophie. Da öffnet sich eine neue Welt, es ist der schlichte Wahnsinn. Ich bin immer so neugierig, ich probiere alles aus.
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