"Ich hasse Sex-Szenen!" Julie Delpy im exklusiven Tele 5-Interview Donnerstag, 18.10, 20.15 Uhr auf Tele 5 'Before Sunset' - Deutsche Free-TV-Premiere Großes Starkino mit Ethan Hawke und Julie Delpy
München (ots)
Ein echtes Mulitalent: Julie Delpy ist Schauspielerin, Sängerin, Autorin, Regisseurin, sieht hinreißend aus und ist ständig unterwegs. Dennoch nahm sich der viel beschäftigte Weltstar Zeit für ein exklusives Interview mit dem Spielfilmsender Tele 5. Die 37-jährige Französin über die Fortsetzung von 'Before Sunset', Intimitäten vor der Kamera, die Ängste der Männer, Drogen, Daniel Brühl und ihren deutschen Freund.
TELE 5: In 'Before Sunset' und dem Vorgänger 'Before Sunrise' gibt es keine Sex-Szenen und nur wenige Filmküsse. Ethan Hawke hat vorgeschlagen, dass der dritte Teil dann wesentlich expliziter wird, etwa wie 'Der letzte Tango in Paris'. Wie finden Sie die Idee?
JULIE DELPY: Na vielleicht, aber den "letzten Tango" gibt's ja zum Glück schon. Ich bin nicht scharf auf Sexszenen, ehrlich gesagt will ich überhaupt keine drehen.
'Before Sunset' war ein Riesenerfolg und bekam eine Oscarnominierung für das beste Drehbuch. Sie haben es gemeinsam mit Ethan Hawke und Richard Linklater geschrieben.
JULIE DELPY: Ich schreibe Drehbücher, seit ich siebzehn bin. Ich liebe Filme und ein guter Film beginnt mit einem guten Script.
Wie stellen Sie sich eine Fortsetzung des Kult-Double-Features vor?
JULIE DELPY: Ich hätte da schon eine Idee, aber die muss geheim bleiben, sorry! Wir müssen erst noch das Richtige finden. Zuerst wollte ja niemand, dass wir nach neun Jahren eine Fortsetzung zu 'Before Sunrise' drehen, keiner hat was Gutes erwartet, im Gegenteil. Und jetzt, nach dem großen Erfolg, sind die Erwartungen für den dritten Teil hoch. Das ist gefährlich. Wir dürfen es nicht vermasseln.
Die Liebesgeschichte zwischen Celine und Jesse ist zu einer modernen romantischen Legende geworden. Wie ist die Beziehung zwischen Julie und Ethan?
JULIE DELPY: Ethan und ich, wir sind sehr gute Freunde, wir sind uns sehr nah und wir lachen sehr viel miteinander. Auf der Leinwand verwandelt sich diese Chemie zwischen uns in Anziehung oder Liebe. Ich liebe ihn und er liebt mich, aber das ist überhaupt keine romantische Liebe, es ist reine Freundschaft - etwas Wunderbares übrigens. Aber mehr ist das nicht.
Celine und Jesse aus 'Before Sunset' schweben wie in einer Luftblase durch die Stadt der Liebe. In Ihrem Regiedebüt 'Zwei Tage in Paris' landen die beiden Hauptdarsteller (Julie Delpy, Adam Goldberg) unsanft auf dem harten Boden der Pariser Realität. Welche Einstellung zum Leben passt mehr zu Ihnen?
JULIE DELPY: Bei beiden Filmen hab ich das Skript geschrieben bzw. mitgeschrieben, also steckt wohl etwas von beidem in mir. Aber ich glaube an die Liebe, auch wenn es nicht immer gut geht. Ich habe immer an die Liebe geglaubt. Ich bin gleichzeitig Romantikerin und Zynikerin. Der Zynismus schützt mich ein wenig vor der verheerenden Angst, jemanden zu verlieren. Und ich mag zynischen Humor.
In 'Zwei Tage in Paris' arbeiten Sie sehr witzig und fein die Unterschiede zwischen Franzosen und Amerikanern heraus. Wie würde eine Komödie über einen deutschen Mann und eine französische Frau aussehen?
JULIE DELPY: Nun, ich bin Französin und ich habe einen deutschen Freund. Da gibt's überhaupt keine kulturellen Konflikte. Es ist erstaunlich, wie ähnlich sich die Europäer alle sind. Warum haben Männer eigentlich Angst vor Frauen?
JULIE DELPY: Männer haben diese Ur-Angst, dass sie nicht der Vater der Kinder sind. Sie haben Gesetze und Foltermethoden erfunden, damit sie sicher sein können, dass sie die Ersten sind, die in eine Frau eindringen. Männer haben Angst, dass ihre Gene nicht weitergegeben werden. Das ist ganz schlicht Paranoia à la Darwin.
In ihrem nächsten Film spielen Sie eine blutrünstige ungarische Gräfin. Was hat Sie an der Idee fasziniert?
JULIE DELPY: Ah, da geht's um mehr als nur um Blut. In dem Film geht es um Geschichte, Grausamkeit, Eitelkeit, Macht... und natürlich um Liebe.
In diesem Film, den Sie auch selber inszenieren, verlieben Sie sich in Daniel Brühl. Er scheint einer Ihrer Lieblingsschauspieler zu sein.
JULIE DELPY: Er ist sehr gut. Daniel ist vor allem sehr natürlich. Und Natürlichkeit ist für mich bei einem Schauspieler das Allerwichtigste.
Ein begeisterter Kritiker bezeichnete Sie einmal als "alabasterweißes Wesen". Wie sehen Sie sich selbst?
JULIE DELPY: Ich nehme mich selbst überhaupt nicht wahr, bin viel zu beschäftigt damit, Filme zu machen.
Sie sind ein echtes Multi-Talent. Schreiben, Inszenieren, Singen, Spielen. Wie schafft man das alles?
JULIE DELPY: Kein Alkohol, keine Drogen, keine Party. Nie das Haus verlassen. Und arbeiten!
Würden Sie nicht gerne mal in Urlaub fahren, mit ihren Eltern etwa?
JULIE DELPY: Dann würde ich nach ein paar Tagen aussehen wie mein Vater!
Interview: Michaela Simon
Deutsche Free-TV-Premiere: 'Before Sunset' - Donnerstag, 18.10., 20.15 Uhr auf Tele 5
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