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"Zieh dich aus, Junge!" Exklusiv-Interview mit Franco Nero

"Zieh dich aus, Junge!" 
Exklusiv-Interview mit Franco Nero
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München (ots)

Western-Kultstar Franco Nero im Tele 5-Exklusiv-Interview über...
...den Fluch von Django: "Als ich im letzten Jahr mit Maximilian 
Schell für eine deutsche TV-Produktion vor der Kamera stand, hörte 
ich von überall immer nur "Django!" - "Django!", als hätte ich nie 
was anderes getan. Dabei habe ich mal gerade einen Django-Film 
gemacht und zwanzig Jahre später eine Fortsetzung. Aber in 
Deutschland nannten sie eine Menge Filme, in denen ich mitspielte, 
einfach 'Django', obwohl sie nichts damit zu tun haben. 
'Dschungel-Django', 'Django in der Mafia'. Die Deutschen denken nur 
an Django. Sagen Sie den Deutschen: Django ist euer Problem, nicht 
meins!"
...Clint Eastwood: "Als ich das Musical 'Camelot' in Amerika 
drehte, besuchte er den Set und Regisseur Joshua Logan stellte mich 
ihm vor. Eastwood sagte: ,Ein Italiener ist hier, um einen großen 
amerikanischen Spielfilm zu machen? Und ich drehe immer noch 
Spaghetti-Western!' Ich antwortete: 'Mach dir nichts draus, Clint, 
bald werde ich wieder in Italien sein und du wirst einmal hier Filme 
drehen'. Nach 'Erbarmungslos' sah ich ihn dann auf einer Party 
wieder. Ich war in  Begleitung meiner Frau Vanessa [Redgrave] und sie
rief: "Clint, erinnerst du dich noch an Franco Nero?" Er schaute mich
lange an, und sagte mit seiner tiefen Stimme: "A long way - a long 
way back".
...Rainer Werner Fassbinder: "Er war ein Genie von einem 
Regisseur. Aber ich war zu der Zeit leider anderweitig beschäftigt. 
Einmal gingen wir in seine Wohnung, wo viele Videos mit Filmen von 
mir standen, und er gab zu, dass er ein Fan von mir war. Und als wir 
uns in Berlin in der Paris Bar trafen, in der wir beide meistens 
aßen, kam Fassbinder auf mich zu und sagte: ,Wir müssen jetzt einen 
Vertrag machen!' Dann rief er einen Kellner, nahm dessen Serviette 
und begann zu schreiben: ,Wir, Franco und Rainer, müssen zwei weitere
Filme zusammen drehen.' Aber dann starb er nach ,Querelle'."
...seine Anfänge als Reiter: "Als Westernheld durch die Prärie zu 
reiten, davon träumte Nero schon immer: "Als ich 13 oder 14 Jahre alt
war, lebte ich in der Nähe von Parma. Da gab es nur ganz kleine 
Pferde  - und Kühe, die größer waren. So sprang ich immer auf die 
Kühe und ritt auf ihnen. Schon als kleiner Junge streifte ich herum 
und träumte immer von einem Reiter, der auf der Spitze des Hügels 
erscheint. Und ich sagte mir, eines Tages werde ich dieser Reiter 
sein. Als ich dann das Angebot für den Film ,Die Trampler' bekam und 
gefragt wurde, ob ich reiten könne, antwortete ich: ,Klar, perfekt'. 
Das entsprach zwar nicht der Wahrheit, aber im Filmgeschäft musst du 
manchmal lügen. Ich setzte mich also drei Tage, bevor ich die Rolle 
bekommen sollte, aufs Pferd und übte. Als der Dreh begann, war ich 
ein Reiter."
...den Tag seiner Entdeckung: "John Huston wollte mich im Grand 
Hotel in Rom treffen. Er betrachtete mich und sagte: "Zieh dich aus, 
Junge!" Ich legte meine Kleider ab und stand vor ihm da, nur mit 
einem kleinen Slip bekleidet. "Okay, du kannst gehen!" Am nächsten 
Tag riefen sie mich an, dass Huston mich für die Rolle Abels in 'Die 
Bibel' haben möchte."
...und seinen ständigen Begleiter: "Vor allem wenn ich für Drehs 
nach Russland, Polen oder Afrika reise, nehme ich jede Menge Medizin 
mit. Jeder am Drehort liebt es, mich damit aufzuziehen. Aber 
irgendwann während des Films fragen sie mich dann: 'Oh, hast du 
vielleicht dagegen was, und gibst Du mir bitte ein Pille gegen dies?'
Ich bin also praktisch der Arzt für jeden!"
Interview: Steffen Wulf
Am Dienstag, 02. September, um 22.20 Uhr zeigt Tele 5 'Die Rache 
des weißen Indianers' mit Franco Nero.
Textrechte: ©Presse Tele 5
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