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"Charles Bronson musste als Kind Mädchenkleider tragen!" - Regisseur Michael Winner im Tele 5 Exklusiv Interview

"Charles Bronson musste als Kind Mädchenkleider tragen!" - 
Regisseur Michael Winner im Tele 5 Exklusiv Interview
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München (ots)

Charles Bronson-Double-Feature auf Tele 5 am Samstag, 19. 
Dezember:
Michael Winners 'Chatos Land' um 21.55 Uhr und
'Kinjite - Tödliches Tabu um 00.00 Uhr
Charles Bronsons Lieblingsregisseur (74 Jahre, sechs gemeinsame 
Filme) im Tele 5 Exklusiv Interview über die schwere Kindheit des 
schweigsamen Stars, eine geheime Affäre mit Bronson-Gattin Jill 
Ireland und Sylvester Stallones geplantes 'Ein Mann sieht 
rot'-Remake.
Tele 5: Sie waren mit Charles Bronson sehr gut befreundet. Was war
er für ein Mensch?
Michael Winner: Sehr schüchtern und distanziert wie die meisten 
Schauspieler, aber Charlie war extrem. Er schleppte viele Konflikte 
mit sich herum. Er hatte eine schwierige Kindheit, ist in einer Hütte
in einem Bergwerksort aufgewachsen und hat oft gehungert. Sein Vater 
ist im Nebenraum an Krebs gestorben. Charlie musste auf dem Rücken 
ins Bergwerk kriechen, um dort zu arbeiten. Außerdem hat er als Kind 
zehn Jahre lang Mädchenkleider getragen, die vorher seiner großen 
Schwester gehörten. Er konnte brillant über seine Kindheit erzählen. 
Aber ich habe gespürt, wie sehr er daran litt. Die Leiden von damals 
hat er nie vergessen.
Wie haben Sie ihn kennengelernt?
Den Western 'Chatos Land' konnte ich nur unter der Voraussetzung 
drehen, dass Charles Bronson die Hauptrolle spielt. Er war damals 
bereits mit der Schauspielerin Jill Ireland verheiratet. Die große 
Liebe seines Lebens. Er hat Jill vergöttert. Ich kannte sie, hatte 
mit ihr in den 50er-Jahren eine Affäre. Seitdem sind wir Freunde 
geblieben. Sie half mir, mit Bronson ins Gespräch zu kommen.
Hat Bronson etwas von Ihrer Affäre gewusst?
Nein. Das blieb Jills und mein Geheimnis. Charlie hätte mich 
umgebracht, wenn er die Wahrheit erfahren hätte.
Sylvester Stallone plant ein Remake Ihres gemeinsamen Films 'Ein 
Mann sieht rot'. Er hat sogar schon die Rechte erworben. Was halten 
Sie davon?
Sly ist ein netter Mensch und guter Schauspieler, aber der falsche
Mann für den Film. Das Besondere an dem Helden ist ja, dass er ein 
bodenständiger Architekt ist, der Amok läuft. Am Anfang dachten wir 
sogar an einen Buchhalter. Er sollte kein harter Typ sein, sondern 
ein Mann von der Straße.
Wer wäre denn Ihrer Meinung nach besser geeignet?
Leonardo DiCaprio zum Beispiel. Den steckst du in einen Anzug und 
er sieht so aus wie ein normaler Durchschnittstyp. Charlie war damals
der gleiche Typ. Er war auch der einzige, der den Film machen wollte.
Wie kam der Film zustande?
Ich erzählte Charlie am Flughafen, dass ich ein großartiges 
Drehbuch habe: "Ein ganz normaler Bürger, dessen Frau ausgeraubt und 
vergewaltigt wird, dreht durch und knallt die Verbrecher ab." Charlie
sagte: "Das würde ich gerne machen." Ich fragte: "Den Film?" Und 
Charlie: "Nein, Verbrecher abknallen."
Gibt es junge Regisseure, die sie interessant finden?
Einen Regisseur, der alle überragt, gibt es heute nicht mehr. 
Keinen Alfred Hitchcock für Thriller. Keinen Billy Wilder für 
Komödien. Mein persönlicher Liebling ist Luis Buñuel, der ist immer 
perfekt geblieben. Bei den jungen entscheide ich von Film zu Film. 
Quentin Tarantino ist ein guter Regisseur, aber 'Kill Bill 2' war ein
Langweiler.
Mehr vom Exklusiv-Interview lesen Sie auf 
http://www.tele5.de/michael_winner
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Steffen Wulf, Tel. 089-649568-174, Fax. -119,
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