"Iris Berben hat die Qualität von Meryl Streep" - Produzent Arthur Cohn über deutsche Erfolgschancen in Hollywood
München (ots)
'Wir lieben Kino - Das Magazin', am 28. Februar, 22.25 Uhr.
Mit 'Das Leben der Anderen' erhielt nach vier Jahren erneut ein deutscher Beitrag den Oscar als "bester fremdsprachiger Film". 'Wir lieben Kino - Das Magazin' gratuliert und stellt neben Steven Soderberghs Thriller 'The Good German' (Kinostart: 01. März) Deutsche vor, die sich im Hollywood-Geschäft durchgesetzt haben, aber auch solche, die es schaffen könnten.
Miriam Pielhau fragte den dreifachen Oscar-Gewinner Arthur Cohn in Los Angeles, warum nur wenige Deutsche in Hollywood Erfolg haben: "Das Problem ist, dass deutsche Schauspieler und Schauspielerinnen meinen, sie könnten hierher hupfen, eine Woche bleiben, ein paar Leute sehen, und dann wieder weggehen", so der 80-Jährige, der als einziger nicht amerikanischer Filmproduzent einen Stern auf dem "Walk of Fame" besitzt. "Veronica Ferres, die ich gut kenne, war zweimal hier, aber jedes Mal nur eine Woche. Ich sagte ihr, wenn sie nicht bereit ist, mindestens zwei bis drei Monate hier zu sein, um diverse Kontakte zu pflegen, hat's gar keinen Sinn, eine Karriere anzupeilen.", so Cohn, der auch Iris Berben Erfolgschancen in Hollywood zurechnet: "Sie ist ein bisschen in der Qualität von Meryl Streep: Sie kann verschiedene Rollen spielen, ist anmutig und hat eine riesige Seele".
Jürgen Prochnow, zuletzt in 'The Da Vinci Code' neben Tom Hanks zu sehen, sieht Hollywood als "wahnsinnig hartes Geschäft": "Ich bin mit einer ganz anderen Vorstellung rübergegangen", bekennt er. Ähnlicher Meinung ist Muskelspieler Ralf Moeller ('Gladiator'): "Da gibt es keinen Club-Beitrag, mit dem man dann aufgenommen wird. Das muss man sich hart erkämpfen". Für Christian Oliver ging mit dem Part in 'The Good German' ein Traum in Erfüllung. Der in L.A. lebende Deutsche wollte schon beim Casting "einen guten Job machen". Außerdem erzählt er vom Dreh mit Cate Blanchett und Regisseur Steven Soderbergh.
Ob es Oliver und anderen deutschen Hoffnungen gelingt, in Hollywood Fuß zu fassen, ist fraglich: "Die einzige, die man hier kennt, ist Heidi Klum", so Journalistin Frances Schoenberger. Für ihre nüchterne Aussage spricht, dass Eva Mendes ('Ghost Rider') zwar einen deutschen Schauspieler namens "Thomas" kennt, nicht aber seinen Nachnamen. Ob Kretschmann oder Gottschalk, sei dahingestellt. Jedenfalls hat letzterer auch seine eigene Auffassung zu Deutschen in Hollywood: "Hollywood ist sich selbst genug: So wie das Bolschoi-Ballett keine Chinesen einkauft und die Trachtengruppe in Chiemsee keine Australier braucht, so braucht auch Hollywood keine Deutschen", sagt der Entertainer.
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