Sozialverband Deutschland (SoVD)
SoVD fordert energische Maßnahmen gegen Kinderarmut
Berlin (ots)
SoVD-Präsident Adolf Bauer erklärt:
Wir wehren uns dagegen, dass in der politischen Debatte Rentner und junge Menschen zunehmend gegeneinander ausgespielt werden. Die Alten leben nicht auf Kosten der Jungen, sondern sie haben ihre Rentenansprüche durch jahrzehntelange Arbeit erworben. Die heutigen Rentner haben ihren Teil des Generationenvertrags erfüllt. Wir wehren uns gegen eine Spaltung der Gesellschaft in Alt und Jung. Das ist ein Ablenkungsmanöver, um die eigentlichen Gegensätze zwischen Arm und Reich zu verschleiern.
Als Sozialverband warnen wir nicht nur vor der wachsenden Gefahr von Altersarmut, sondern fordern auch energische Maßnahmen gegen Kinderarmut. Der SoVD hat daher am 10. April einen Parlamentarischen Abend mit dem Titel "Gemeinsam gegen Kinderarmut" durchgeführt, für den Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen die Schirmherrschaft übernommen hatte und an dem Bundessozialminister Olaf Scholz sowie zahlreiche Abgeordnete teilnahmen.
Einigkeit herrschte, dass dem Abbau der Arbeitslosigkeit eine Schlüsselrolle bei der Bekämpfung der Kinderarmut zukommt, denn Arbeitslosigkeit der Eltern ist der Hauptfaktor für Kinderarmut. Von höchster Bedeutung ist auch der weitere Ausbau der Kinderbetreuung, damit Eltern Beruf und Familie gut miteinander vereinbaren können.
Kinderarmut kann und darf nicht allein auf finanzielle Bedürftigkeit reduziert werden. Kinderarmut bedeutet auch schlechtere Bildungschancen und höhere Gesundheitsrisiken. Der SoVD setzt sich daher für eine Bekämpfung der Kinderarmut in allen Lebensbereichen ein. Außerdem müssen Kinderrechte ins Grundgesetz aufgenommen werden.
In Deutschland ist jedes fünfte Kind von Armut betroffen. Dies zu ändern ist eine Aufgabe, der sich Bund, Länder und Kommunen stellen müssen. Aber auch jeder Einzelne kann sich ehrenamtlich engagieren, zum Beispiel als Lesepate in Schulen oder bei der Hausaufgabenbetreuung für benachteiligte Schülerinnen und Schüler. Hier kann gerade das generationenübergreifende Engagement viel bewirken.
V.i.S.d.P.: Dorothee Winden
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