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Sozialverband Deutschland (SoVD)

SoVD zu anstehenden Sozialreformen
Soziale Gerechtigkeit statt Sozialabbau

Berlin (ots)

Anlässlich seines Jahresempfangs hat der
Sozialverband Deutschland (SoVD) an die rot-grüne Bundesregierung
appelliert, die anstehenden Sozialreformen im Zeichen sozialer
Gerechtigkeit zu vollziehen und 2003 nicht zum Jahr des sozialen
Kahlschlags zu machen. Mit Sorge registriere der SoVD, dass in der
Koalition und im Kanzleramt zunehmend über Sozialabbau als zentrale
Maßnahme zur Senkung der Lohnnebenkosten nachgedacht werde,
kritisierte SoVD- Präsident Peter Vetter in Berlin. Präsident Vetter:
"Wir erinnern die Bundesregierung an ihre klaren Aussagen und Zusagen
im Koalitionsvertrag 2002 und warnen schon jetzt vor einem Wahlbetrug
an den Bürgerinnen und Bürgern". Die strukturellen Probleme in der
Wirtschafts- und Sozialpolitik könnten weder durch die Einschränkung
des Kündigungsschutzes noch durch die Kürzung bewährter
Sozialleistungen überwunden werden, meinte Vetter unter Hinweis auf
entsprechende Überlegungen aus dem Bundesministerium für Wirtschaft
und Arbeit.
Der SoVD bestreite nicht, dass es Reformbedarf in praktisch allen
Sozialsystemen gebe. Wer dies aber zum Vorwand nehme, um vorrangig
Leistungen zu kürzen, müsse sich den Vorwurf gefallen lassen, die
beabsichtigte "zukunftsgerechte Erneuerung des Sozialstaats"
programmatisch zu formulieren, in der Realität aber Sozialabbau zu
betreiben, betonte Vetter. Jede Reform sozialer Sicherungssysteme
müsse der wachsenden Spaltung der Gesellschaft zwischen Arm und Reich
entgegenwirken. Präsident Vetter: "Rentnerinnen und Rentner sowie
chronisch kranke und behinderte Menschen haben kein Verständnis für
weitere einseitige Belastungen in der Renten- und
Krankenversicherung, die insgesamt doch keine langfristigen positiven
strukturellen Wirkungen erzeugen. Nötig sei vielmehr der Ausbau der
Renten- und Krankenversicherung zu Versicherungen für alle
Erwerbstätigen.
Der SoVD würde sich mit allen Mitteln gegen eine Politik des
Sozialabbaus wehren, kündigte Vetter an. Mit Schärfe kritisiere der
SoVD Vorschläge zur Aussetzung der Rentenanpassung und zur
Herausnahme der Unfälle aus dem Leistungskatalog der
Krankenversicherung. Dafür seien die Mitglieder auch bereit, auf die
Straße zu gehen. Peter Vetter rief die Politiker aller Parteien auf,
das "parteipolitische Gezänk zu beenden, für das die Bürgerinnen und
Bürger in keinster Weise mehr Verständnis haben". Gefordert sei ein
parteiübergreifender Konsens mit dem Ziel, den Sozialstaat
fortschrittlich fortzuentwickeln.
Peter Vetter forderte Bundeskanzler Gerhard Schröder auf, dazu
Stellung zu nehmen, dass sich einerseits die Bürgerinnen und Bürger
auf soziale Einschnitte einstellen sollen, andererseits
Führungskräfte aus Wirtschaft und Politik trotz zunehmender
Wirtschaftskriminalität und Korruption mit hohen und höchsten
Versorgungen belohnt würden. Peter Vetter warnte vor einer
zunehmenden Gefährdung des sozialen Friedens durch eine wachsende
Gerechtigkeitslücke bei der Versorgung unterschiedlicher
Personengruppen.
V.i.S.d.P.: Hans-Jürgen Leutloff
Rückfragen:
SoVD-Bundesverband
Abteilung Sozialpolitik
Kurfürstenstr. 131
10785 Berlin
Tel.: 030/26 39 10 40/41
Fax: 030/26 39 10 55
E-Mail:  hans-juergen.leutloff@sovd-sozialpolitik.de

Original-Content von: Sozialverband Deutschland (SoVD), übermittelt durch news aktuell

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