Alle Storys
Folgen
Keine Story von Sozialverband Deutschland (SoVD) mehr verpassen.

Sozialverband Deutschland (SoVD)

Sozialpolitisches Programm der Union ist unausgegoren und schwammig

Berlin (ots)

Zum Wahlprogramm der Union erklärt SoVD-Präsident
Adolf Bauer:
Das Wahlprogramm der Union ist im sozialpolitischen Teil
unausgegoren und schwammig. Die Union lässt die Menschen im Unklaren,
was in der Sozialpolitik auf sie zukommt. Die Menschen haben aber
einen Anspruch auf Klarheit. Wir fordern die Union daher zu
Klarstellungen in der Sozialpolitik auf.
Die Union lässt in der Gesundheitspolitik offen, wie hoch der
Beitrag für die „solidarische Gesundheitsprämie“ sein soll und wann
sie eingeführt werden soll. Wir lehnen die Gesundheitsprämie ab, denn
sie ist sozial ungerecht. Je höher das Einkommen, desto niedriger ist
der prozentuale Anteil des Einkommens, der für die Gesundheitsprämie
aufgewendet werden muss.
In der Pflegeversicherung will die Union eine zusätzliche
Kapitaldeckung einführen, ohne den Wählern klipp und klar zu sagen,
dass dies für sie mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Die Wähler
haben aber einen Anspruch darauf zu erfahren, welche Mehrkosten auf
sie zukommen.
In der Rentenpolitik präsentiert die Union einen Kinderbonus für
Eltern von Kindern. Was fehlt, sind Vorschläge, wie die Einnahmeseite
der Rentenversicherung langfristig verbessert werden kann. Der
entscheidende Anreiz, sich für Kinder zu entscheiden, ist nicht der
Kinderbonus in der Rente, sondern eine bessere Vereinbarkeit von
Familie und Beruf. Das größte Problem für Familien ist die fehlende
Kinderbetreuung. Dieser Frage wird im Unionsprogramm ein zu geringer
Stellenwert eingeräumt.
In der Arbeitsmarktpolitik kündigt die Union vage an, „dass die
Beitragsbezogenheit der Leistungen in der Arbeitslosenversicherung
stärker erkennbar“ werden soll. Wir fordern die Union auf,
klarzustellen, wie dies konkret aussehen soll. In den vergangenen
Tagen gab es Äußerungen von Unionspolitikern, wonach erst nach zehn
Jahren Beitragszahlung ein Anspruch auf das Arbeitslosengeld I
entstehen soll. Diesen Vorschlag lehnen wir als völlig untauglich ab.
Dies käme einer Abschaffung der Arbeitslosenversicherung gleich.
Der SoVD lehnt eine Erhöhung der Mehrwertsteuer ab. Eine höhere
Mehrwertsteuer bedeutet für Rentner eine unzumutbare finanzielle
Belastung. Eine weitere einseitige Belastung ist für Rentner
untragbar, denn sie werden nicht entsprechend durch sinkende
Sozialversicherungsbeiträge entlastet.
Wir lehnen einen niedrigeren Beitragssatz zur
Arbeitslosenversicherung, der auf Kosten von Reha-Maßnahmen und auf
Kosten von Umschulung und Weiterbildung geht, entschieden ab. Es darf
keinen Kahlschlag bei Reha-Maßnahmen und Fortbildung geben. Wir
fordern die Union auf, klarzustellen, wie die existentiell wichtigen
Maßnahmen zur beruflichen Wiedereingliederung für behinderte und
gesundheitlich eingeschränkte Menschen künftig finanziert werden
sollen.
Wir lehnen außerdem eine Einschränkung des Kündigungsschutzes
grundsätzlich ab. Es ist erwiesen: Weniger Kündigungsschutz schafft
nicht mehr Arbeitsplätze.
V.i.S.d.P.: Dorothee Winden

Kontakt:

Dorothee Winden
SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle@sovd.de

Original-Content von: Sozialverband Deutschland (SoVD), übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Sozialverband Deutschland (SoVD)
Weitere Storys: Sozialverband Deutschland (SoVD)
  • 08.07.2005 – 11:18

    SoVD: Union versagt Alten und Behinderten Schutz vor Diskriminierung

    Berlin (ots) - Zu den Beschlüssen des Bundesrats erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer: Die Union hat das Antidiskriminierungsgesetz im Bundesrat aus parteitaktischen und ideologischen Gründen blockiert. Das ist völlig verantwortungslos gegenüber den Menschen, die Schutz vor Diskriminierung benötigen. Das ist auch verantwortungslos gegenüber Deutschland. ...

  • 06.07.2005 – 12:10

    SoVD: Schluss mit den Rentenkürzungen!

    Berlin (ots) - 6. Juli 2005 SoVD-Präsident Adolf Bauer erklärt: Nach zwei Renten-Nullrunden in den Jahren 2004 und 2005 zeichnet sich für 2006 die dritte Nullrunde in Folge ab. Das ist gerade für Rentnerinnen und Rentner mit niedrigen Renten sehr bitter. Wer von Nullrunden spricht, unterschlägt, dass es sich tatsächlich um Minusrunden handelt. Faktisch ist dies eine weitere Rentenkürzung. Drei ...

  • 01.07.2005 – 09:01

    SoVD setzt sich für Erhalt der eigenständigen Sozialgerichte ein

    Berlin (ots) - Zu den Beschlüssen der Justizministerkonferenz erklärt SoVD-Vizepräsidentin Marianne Saarholz: Wir lehnen die Öffnungsklausel, die den Bundesländern eine Zusammenlegung von Sozial-, Verwaltungs- und Finanzgerichten ermöglicht, entschieden ab. Wir werden uns mit aller Kraft für den Erhalt der eigenständigen Sozialgerichte einsetzen. Die Sozialgerichte haben sich bewährt. Sie arbeiten schnell, ...