Wirtschaftsverband Deutscher Tanzschulunternehmen e.V.
Small Talk - dummes Blabla oder Kommunikations-Hilfe?
Hamburg (ots)
"Small Talk im Beruf?!? Um Himmels Willen. Mit solch seichtem Blabla-Gequatsche mache ich mir doch mein gutes Geschäfts-Image kaputt!" Wer so denkt, interpretiert den Begriff Small Talk vermutlich auf diese Weise: "Hey, alles klar? - Klar, schlechten Leuten geht´s immer gut. - Haha, stimmt, erst recht bei dem Wetter. - Ja, super das Wetter heute! - Hoffentlich bleibt es so!" Oder hat die kurze, auf das Wesentliche reduzierte Variante im Sinn, die manchen Deutschen in verschiedenen Landstrichen nachgesagt wird: "Morgen. - Morgen. - Und? - Muss ja! - Gut. - Tschüss."
Mit so etwas hat ein guter Small Talk - auch "Light Talk" oder "Culture Talk" genannt - absolut nichts gemeinsam. Es geht dabei keineswegs um dümmliches Blabla oder verkürzte Sätze, sondern hierum: Es soll auf behutsame und rücksichtsvolle Art entweder Kontakt zu Fremden aufgebaut oder bei bereits Bekannten der Boden für beispielsweise eine Verhandlung positiv bereitet werden. Somit ist ein gut geführter Small Talk - und zwar im Privat- wie im Berufsleben - ein wichtiges Kommunikations-Instrument.
Ein Zitat von Albert Camus besagt: "Das echte Gespräch bedeutet: aus dem Ich heraustreten und an die Tür des Du klopfen." Genau als ein solcher "Türklopfer" kann bei Fremden ein guter Small Talk dienen. Mit seiner Hilfe lässt es sich vermeiden, sie mit eventuell unwillkommenen, weil zu intimen oder für sie zu intensiven Themen zu überfallen. Das gelingt allerdings nur dann, wenn die Small-Talk-Tabus unter Fremden beachtet werden.
Als Gesprächseinstieg gehören dazu in Deutschland auf jeden Fall der Bereich Tod sowie strittige und heikle Themen aus der Gesellschaft (etwa Religion, Sex, Einkommen und Besitz, ethnische Fragen). Der Punkt Krankheit, der bekanntermaßen zu den Tabus unter Fremden zählte, ist allerdings unter aktuellen Aspekten differenziert zu betrachten. Eng ausgelegt, würde ein komplettes Vermeiden des Themas ja alles ausschließen, was die Corona-Zeit betrifft. Das wäre selbstverständlich sowohl übertrieben als auch die Lebenswirklichkeit der Menschen missachtend. Dennoch bleiben andere gesundheitliche Bereiche nach wie vor den Gesprächen mit Vertrauten vorbehalten und sind weiterhin ungeeignet für einen Small-Talk-Einstieg unter wenig Bekannten. Dieser Unterschied sollte beachtet werden. Ebenso, dass es verpönt ist, sich bei einer Frau nach ihrem Alter zu erkundigen. Nach aktuellen Empfehlungen gilt dies auch unter relativ fremden Männern.
Ein weiteres neues Small-Talk-Tabu ist die Frage nach dem Familienstand. Genauso wie die nach dem Alter, berührt sie einen intimen und oft emotional belasteten Bereich.
Rücksichtnahme bedeutet in diesem Fall, andere nicht durch eine solche Frage in Erklärungsnot zu bringen, die als unangenehm, aufdringlich oder gar bloßstellend empfunden werden kann. In der Freizeit und im Urlaub kommt in der ersten Phase einer Bekanntschaft als Tabu noch die Frage nach dem Beruf dazu.
Problemlose Gesprächseinstiege bieten unter anderem Themen wie Urlaub, Sport, Kultur in allen Facetten - Fernsehen, Kino und Theater eingeschlossen -, lokale oder aktuelle Ereignisse. Allerdings kippen solche Themen in der Regel ins Negative, wenn sie mit direkten Schuldzuweisungen, Angriffen auf beziehungsweise Kritik an anwesenden Menschen oder an der aktuellen Situation verbunden werden.
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