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Internationaler Bund

Berufliche Zukunft von 70.000 Jugendlichen gefährdet
IB warnt vor Verschiebebahnhof für junge Menschen
Politikwechsel der Bundesagentur für Arbeit schafft sozialen Sprengstoff

Frankfurt am Main (ots)

Der Internationale Bund hat heute
anlässlich seiner Jahrespressekonferenz in Chemnitz vor einem
arbeitsmarktpolitischen Verschiebebahnhof für benachteiligte
Jugendliche gewarnt. Diese Personengruppe würde von einer
Ausbildungsplatzabgabe ohnehin kaum profitieren. Durch ihre aktuelle
Vergabepolitik für Kurse zur Berufsvorbereitung gefährde die
Bundesagentur für Arbeit (BA) die berufliche Zukunft zehntausender
junger Menschen, die meist keinen Schulabschluss und keine Arbeit
haben oder lernbehindert sind. So habe die BA angekündigt, die Zahl
der Plätze in der Berufsvorbereitung zu reduzieren, beziehungsweise
gefordert, neue Plätze in Berufsschulen zu schaffen.
"Diese Forderung ist einerseits durchaus nachzuvollziehen", so der
IB-Vorstandsvorsitzende Werner Sigmund heute in Chemnitz,
"andererseits gibt es diese Plätze an den Schulen noch nicht in
ausreichender Zahl. Viele Jugendliche könnten so in diesem Jahr auf
der Straße stehen und damit auf Sozialhilfe angewiesen sein", warnt
Sigmund. Das aber heiße auch, dass sie den Einstieg ins Berufsleben
verpassten. "Der IB hat bereits vor Jahren damit begonnen, so
genannte Ersatzschulen zu gründen, die benachteiligten Jugendlichen
auf dem Weg zur Ausbildungsreife helfen", so Sigmund weiter. Die
Geschwindigkeit des Politikwechsels der Bundesagentur für Arbeit
überfordere aber die Träger beruflicher Bildung wie den IB, bislang
gebe es jedenfalls noch nicht genug Plätze.
Schlimmstenfalls, so die Befürchtung, könnten in diesem Jahr bis
zu 70.000 Jugendliche, die bei der Bewerbung um einen
Ausbildungsplatz ohnehin chancenlos sind, jetzt noch nicht einmal
einen Platz in einem berufsvorbereitenden Lehrgang bekommen, warnen
Experten. Die Folgen könnten dramatisch sein: Jugendliche, die gleich
zu Beginn ihres Berufslebens auf der Strecke bleiben, bilden ein
Potenzial sozialen Sprengstoffs, dessen Auswirkungen heute niemand
abschätzen kann.
Dass der IB durchaus in der Lage ist, auf Änderungen in der
Förderung von sozial benachteiligten jungen Menschen flexibel zu
reagieren, belegen zahlreiche Beispiele in dem Geschäftsbericht für
das Jahr 2003, der heute zusammen mit den aktuellen Finanzzahlen in
Chemnitz vorgestellt wurde. Danach hat der IB im vergangenen Jahr
einen Umsatzrückgang von 4,1 Prozent auf 498 Millionen Euro
verkraften und über 600 Mitarbeiter abbauen müssen.
Der Internationale Bund (IB) ist einer der großen freien Träger
der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit. Fast 11.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter helfen in 700 Einrichtungen an 300 Orten jährlich
über 300.000 Menschen bei der beruflichen und persönlichen
Lebensplanung.

Pressekontakt:

Internationaler Bund
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Burgstr. 106
60389 Frankfurt
T. (069) 9 45 45-110
F. (069) 9 45 45-297

Herausgeber: Werner Sigmund, Vorsitzender des Vorstandes
Verantwortlich für den Inhalt: Günter Haake - Referat
Öffentlichkeitsarbeit
ZGF-Oeffentlichkeitsarbeit@internationaler-bund.de
www.internationaler-bund.de

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