ADV Deutsche Verkehrsflughäfen
ADV-Tagung der Vorstände und Geschäftsführer der deutschen Airports: 2022 bleibt ein herausforderndes Jahr für die Flughäfen
Berlin (ots)
- Passagierzahlen erholen sich im dritten Corona-Jahr deutlich
- Vom Vor-Corona-Niveau sind die Flughäfen aber noch entfernt
- Positive Branchen-Bilanz zum Osterreiseverkehr
- Geopolitische Situation bringt neue Sorgenfalten
- Flughäfen auf dem Weg zur klimaneutralen Transformation
Die Vorstände und Geschäftsführer der deutschen Flughäfen kamen gestern und heute zu ihrer virtuellen ADV-Frühjahrstagung zusammen. Im Mittelpunkt der Beratungen stehen die Themen Marktentwicklung, Klimaschutz und Auswirkungen des Ukraine-Krieges. "Die Pandemie hat die Flughäfen schwer gebeutelt. Doch im dritten Corona-Jahr kehren immer mehr Fluggäste an die Airports zurück. Die Menschen wollen wieder fliegen! Neben weitreichenden Lockerungen der Coronabeschränkungen begünstigt das mit dem Sommerflugplan ausgeweitete Flugangebot eine dynamische Erholung des Passagieraufkommens. Erstmals seit dem Jahreswechsel wurden in der 15. Kalenderwoche mit -34,1 Prozent im Vergleich zu 2019 etwas mehr als die Hälfte der Reisenden an den Flughäfen begrüßt. Für 2022 werden gut 163 Mio. Passagiere erwartet, was bereits wieder gut zwei Drittel des Vorkrisenniveaus entspricht (67,1 Prozent gegenüber 2019). Damit sind wir von der Normalität zwar noch weit entfernt, gegenüber dem Jahr 2021 entspricht dies jedoch einer Verdopplung der Passagierzahlen. Ich bin der festen Überzeugung, der Luftverkehr wieder langfristig wächst", beginnt ADV-Präsident Dr. Stefan Schulte seine Rede.
Positive Bilanz zum Osterreiseverkehr, trotz Personalmangel
In den operativen Bereichen (Check-In, Catering, Bodenverkehrsdienste + Luftsicherheit) fehlen ca. 20 Prozent Personal. Deshalb befanden sich alle Flughäfen im Vorfeld des ersten Ferien-Wochenendes in intensiven Gesprächen mit den an der Abfertigung beteiligten Dienstleistern. "Den Flughäfen war wichtig, dass alle Beteiligten für die Verkehrs- und Belastungsspitzen am ersten Osterferien-Wochenende gerüstet sind. Eine erste Bilanz fällt positiv aus. Insgesamt wurde das erhöhte Passagieraufkommen an den Flughäfen professionell bewältigt. Unser Dank gilt insbesondere dem Bundesinnenministerium und der Bundespolizei, die in täglichen Sonderrunden alle Kräfte zur Stabilisierung der Luftsicherheitskontrollen aktiviert haben", erklärt der ADV-Präsident.
Luftverkehrsbranche steht in den kommenden Jahren vor gewaltigen Herausforderungen
Die pandemiebedingten Einnahmeausfälle sowie die Rückzahlung der Kredite aus den Corona-Jahren belasten die wirtschaftlichen Ergebnisse der Flughäfen in den nächsten Jahren. Der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden Auswirkungen, wie eine steigende Inflation und Zinsen sowie die Verteuerung von Gas und Öl bringen führen zu neuen Kosten-Unterdeckungen an den Flughäfen.
Auf dem Weg zur klimaneutralen Transformation: Fordern und Fördern
Trotz der wirtschaftlichen Belastungen investieren die Flughäfen weiter in den ökologischen Umbau - in den letzten Jahren über 150 Mio. EUR. Abschließend fordert Stefan Schulte, dass "Klimaschutzinstrumente im Luftverkehr international einheitlich und ambitioniert umgesetzt werden müssten, damit eine Verlagerung von CO2-Emissionen ins Ausland vermieden wird (Carbon Leakage). Klimaschutz macht vor keiner deutschen oder europäischen Grenze halt."
Die ADV-Flughäfen engagieren sich seit Jahren für die Zielerreichung des Pariser Klimaschutzabkommens. Von 2010 bis 2021 wurden bereits über alle Standorte die CO2-Emissionen um 35 Prozent verringert. Bis 2045 wollen die deutschen Flughäfen einen klimaneutralen Flughafenbetrieb erreichen. ADV-Präsident Dr. Schulte fordert die neue Bundesregierung auf, den Weg zur klimaneutralen Transformation der Flughäfen durch gezielte Förderprogramme zu unterstützen: "Selbst in dieser wirtschaftlich angespannten Zeit halten alle Flughäfen unvermindert an ihren Programmen zur CO2-Reduzierung fest. Aber es muss auch klar sein, wer viel fordert, der muss auch fördern. Die Flughäfen müssen durch Förderprogramme ausreichend unterstützt werden."
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Isabelle B. Polders
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