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Lausitzer Rundschau: Steinbrück legt Bundeshaushalt vor Abwarten

Cottbus (ots)

Erstmals seit 13 Jahren werden im Bundeshaushalt
2008 die Personalmittel wieder verstärkt. Das ist Vorsorge für 
Gehaltssteigerungen, aber auch Ergebnis dessen, dass der Bund den 
Personalabbau langsam abbremst. Jahrelang mussten die Ministerien 
pauschal 1,5 Prozent der Stellen streichen, künftig nur noch 0,75 
Prozent und bald gar nicht mehr. Offenbar meint man, in den 
Verwaltungen sei jetzt alles optimal.
 Das Beispiel beleuchtet die im Dunkeln liegende Seite der so 
glänzend erscheinenden Planzahlen des Finanzministers. Er wehrt zwar 
allzu dreiste Ausgabenwünsche ab, er lässt nur hier und da einige 
aktive Impulse für Bildung oder Sicherheit zu, ansonsten aber sitzt 
er an der Quelle sprudelnder Steuereinnahmen, lässt die Dinge laufen 
und wartet geduldig ab. Ganz automatisch füllt sich die Kasse, bis 
2011 keine neuen Schulden mehr aufgenommen werden müssen. Da stellt 
sich die Frage nach eigenen Anstrengungen, nach finanzpolitischer 
Gestaltung. Die nach weiterem gezielten Subventionsabbau etwa oder 
auch die nach Strukturreformen in der Verwaltung - gerade in den 
Bundesbehörden. Und wie wäre es mit einer gerechteren Verteilung der 
Steuerlast, etwa bei großen Erbschaften? Wie wäre es mit einer 
Entlastung der Arbeitnehmer, denen die Progression immer mehr vom 
Mehr wegnimmt? Ehrgeizig oder gar wagemutig ist die Finanzpolitik 
Peer Steinbrücks nicht. Nur glücklich - wenn die nächste 
Konjunkturkrise nicht vor 2011 kommt.

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