Lausitzer Rundschau: Erstmals seit 2000 wieder mehr Einbürgerungen Der Ansturm blieb aus
Cottbus (ots)
Günther Beckstein fürchtete eine "fundamentale Änderung unseres Staates", Jürgen Rüttgers vermutete, die "deutsche Nation" solle umdefiniert werden. Die Bundestagsdebatte über das Staatsbürgerschaftsrecht am 7. Mai 1999 war kontrovers und emotional. Roland Koch hatte gerade mit einer Unterschriftenaktion gegen das rot-grüne Vorhaben die Wahl in Hessen gewonnen. Die drei Unionspolitiker werden wahrscheinlich nicht mehr gern an ihre Aussagen erinnert. Denn eine Million Einbürgerungen später ist von den politisch instrumentalisierten Befürchtungen nichts eingetreten. Aber auch die Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. Es hat sich gezeigt, dass ein deutscher Pass noch nicht Integration bedeutet. Deshalb blieb der große Ansturm auf das neue Dokument aus. Erst 2006 gab es wieder eine Zunahme der Zahl der Anträge. Das Staatsbürgerschaftsrecht bedeutete nur auf der formalen Ebene die Anerkennung, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Integration, Zusammenleben, verlangt viel mehr. Mit den Integrationsgipfeln hat die neue Regierung den zweiten wichtigen Schritt für ein multiethnisches Zusammenleben ohne kulturelle Beliebigkeit getan. Nun kommt es auf die Umsetzung in der Praxis an.
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