Lausitzer Rundschau: Der Radsport nach der Tour de France 2007 Merckx irrt
Cottbus (ots)
Belgiens Rad-Legende Eddy Merckx hat den Radsport für tot erklärt. Der Mann, der vor mehr als 30 Jahre alles gewonnen hat, was es bei den Profis zu gewinnen gab, muss als Kenner der Szene gelten. Auch, weil Merckx damals mit seinen Gegnern ebenso spielte, wie es heute Rasmussen getan hat. Wenn der Belgier nun schlussfolgert, dass das System Doping im Profiradsport an einer Stelle angekommen ist, wo sich die Sportart selbst zugrunde richtet, dann ist ihm beizupflichten. Und dennoch ist der Radsport nicht tot. Vielmehr führt diese Tour de Farce 2007 auch denen vor Augen, die sie bisher zugedrückt haben, dass eine Radikalkur nötig ist. Den gegenwärtigen Zustand als Chance für eine Sportart zu begreifen, der trotz Dopingenthüllungen im Minutentakt die Fans nicht weglaufen - darauf müssen die Verantwortlichen ihre Kräfte konzentrieren. Rennen abzusagen, die Weltmeisterschaft in Stuttgart infrage zu stellen, kann nicht der richtige Weg sein. Endlich und erstmals hat eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Dopingpraktiken im Profiradsport begonnen. Die Kontrollen scheinen so gut zu funktionieren wie nie und werden auch mit staatlichen Mitteln weiter perfektioniert. Der wirtschaftliche Druck von Sponsoren wird deutlich zunehmen. Und, vielleicht sind zwei Jahre Sperre für einen Dopingsünder noch längst nicht genug, als dass sie als Abschreckung wirken. Allheilmittel mögen dies nicht sein. Aber auch für Eddy Merckx sollte der Patient Radsport noch zu retten sein.
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