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Lausitzer Rundschau: Kindergelderhöhung soll später kommen: Wer arbeitet, wird bestraft

Cottbus (ots)

Kinder bilden ein Armutsrisiko. Dazu müssen die
Eltern nicht einmal arbeitslos sein. Problematisch wird es schon, 
wenn Mutter und Vater zu den Durchschnittsverdienern zählen. So hat 
es erst vor wenigen Tagen eine Studie des Deutschen Kinderhilfswerks 
ermittelt. Besonders diesen Eltern wird es sauer aufstoßen, dass die 
Bundesregierung die nächste Kindergelderhöhung quasi auf den Sankt 
Nimmerleinstag verschieben will. Es ist noch gar nicht lange her, da 
wurde ernsthaft über einen kompletten Ausfall der Erhöhung 
diskutiert, um das frei werdende Geld für die öffentliche 
Kleinkinderbetreuung umzuwidmen. Dass Eltern mit Kindern im 
schulpflichtigen Alter auf diese Weise eklatant benachteiligt würden,
dämmerte manchen Familienpolitikern reichlich spät. Bleibt zu hoffen,
dass die Bundesregierung auch noch einmal über ihren 
Verschiebungsbeschluss nachdenkt. Es ist eben nicht so, dass das 
Kindergeld ein großherziges Geschenk des Staates wäre. Vielmehr 
handelt es sich um eine Vorauszahlung auf die Steuerentlastung durch 
den Kinderfreibetrag. Durch ihn sollen der unmittelbare Unterhalt 
sowie die Betreuungsaufwendungen für das Kind vom Fiskus verschont 
bleiben. Gerade deshalb darf die Regierung nicht nach Gutdünken 
vorgehen.
Bedürftige Familien auf Hartz-IV-Niveau sollen stärker vom neuen 
Instrument des Kinderzuschlags profitieren. Hier will die Regierung 
Akzente setzen. Das eine schließt das andere aber nicht aus: Gerade 
Durchschnittsverdiener sind dringend auf ein paar mehr Euro 
Kindergeld angewiesen. Wer aus eigener Kraft seinen Lebensunterhalt 
verdient, den darf der Staat nicht bestrafen. Die jüngste Studie des 
Kinderhilfswerks sollte der Regierung eine Mahnung sein.

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