Lausitzer Rundschau: Die Bahn und das überfällige Angebot an die Lokführer: Mehdorn kneift
Cottbus (ots)
Mehr als 74,83 Millionen Euro Schaden hat der Streik der Lokführer bisher angerichtet. Bahnkunden sind zunehmend verärgert. Experten warnen, dass der Übergang zu einem unbefristeten Streik Milliarden kosten könnte. Die Wirtschaft drängt auf Konfliktbeseitigung, um den Aufschwung nicht aufs Spiel zu setzen. Und die Politik mahnt die Tarifpartner seit Wochen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Gelingt dies jetzt tatsächlich? Sollten Hartmut Mehdorn und der Bahnvorstand endlich von ihrem hohen Ross heruntersteigen, um mit der Lokführergewerkschaft GDL darüber zu verhandeln, worum es seit Monaten geht: um einen eigenständigen Tarifvertrag? Die Zeit, da der Bahnchef eine Nebelkerze nach der anderen geworfen hat, um eigene Fehler zu kaschieren, wäre dann endlich vorbei. Wer glaubt schon noch, dass es in dem Konflikt um 31 Prozent mehr Lohn geht? Mehdorn war von Anfang an die Eigenständigkeit der GDL ein Dorn im Auge. Ihm war auch bewusst, dass der hohe Organisationsgrad der GDL im Osten von 90 Prozent ein Ergebnis verfehlter Bahn-Politik ist. Verbeamtungen von Lokführern wie im Westen, die dann nicht streiken dürfen, hat es nach 1990 im Osten nicht gegeben. Die Lokführer hierzulande wurden nahezu in eine eigene Interessenvertretung getrieben. Die Bahn hat sich das heutige Chaos auf der Schiene, zumindest im Osten, selbst organisiert. Um den Konflikt zu lösen, ist dem Bahnchef nicht mehr als ein Bettelbrief an die Kanzlerin eingefallen. Sogar die Chance der Rehabilitation hat er gestern ausgelassen: GDL-Chef Manfred Schell musste sich bei "Anne Will" mit Bahn-Personalvorstand Margret Suckale streiten. Der Bahnchef hatte gekniffen
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