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Lausitzer Rundschau: Karlsruhe kippt Fünf-Prozent-Klausel Volksschule der Demokratie

Cottbus (ots)

Das Kommunalparlament ist, sagt selbst so mancher
Bundespolitiker, die Grundschule der Demokratie. Hier geht es noch um
ganz unmittelbare Dinge, um die neue Kreuzung und den Schulweg, die 
Planung fürs Altenheim und Müllgebühren. Hier geht es nicht um 
Parteien und nicht um Ideologie, sondern um sehr unmittelbare 
Interessen von Einzelnen oder kleinen Gruppen. Hier handeln nicht 
anonyme, ferne Volksvertreter, sondern Bürger, die noch Nachbarn sind
und die sie jeden Tag treffen. Das Bundesverfassungsgericht hat 
gestern die in Schleswig-Holstein für die kommunale Ebene noch 
geltende Fünf-Prozent-Hürde ersatzlos gekippt. Unmittelbar betrifft 
das Urteil außerdem Hamburg, Bremen, das Saarland und Thüringen, die 
ähnliche Regelungen haben. Indirekt sind zudem Rheinland-Pfalz und 
Berlin angesprochen, wo eine Drei-Prozent-Hürde gilt. Sie alle 
sollten sich nach dem Richterspruch nun von sich aus sehr schnell an 
eine Reform machen. Das der Sperrklausel in Deutschland zugrunde 
liegende Argument, es gelte eine Zersplitterung der 
Parteienlandschaft zu verhindern und eine Mehrheitsfähigkeit 
sicherzustellen, zieht für die kommunale Ebene nämlich nicht. Denn 
dort geht es nicht um Gesetzgebung. Stadträte und Kreistage sind 
Foren unmittelbarer Bürgerbeteiligung in höchst unmittelbaren Fragen.
Auch Vertreter unabhängiger Bürgerinitiativen müssen hier eine Chance
haben, wenn sie wenigstens so viele Stimmen erringen, dass sie ein 
Mandat besetzen können. Die Grundschule der Demokratie muss 
Volksschule sein. Nicht Parteischule.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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