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Lausitzer Rundschau: Jahresbilanz von Ärzte ohne Grenzen Die Macht der Generäle

Cottbus (ots)

Als vor drei Monaten der Wirbelsturm Nargis das
ostasiatische Myanmar, das frühere Birma, heimsuchte, ging ein 
Aufschrei des Entsetzens durch die Welt. Zehntausende Menschen kamen 
ums Leben, mehr als zwei Millionen wurden obdachlos - und die 
Militärjunta in Birma blockierte den Zugang ausländischer 
Hilfsorganisationen ins Land. Drei Monate später werden nach Angaben 
von Ärzte ohne Grenzen und anderer Organisationen die Helfer zwar 
ohne Probleme ins Land gelassen. Doch noch immer werden Leichen aus 
den Fluten des Irawaddy gezogen, und noch immer gibt es Regionen im 
Katastrophengebiet, in die noch kein Helfer seinen Fuß gesetzt hat.
Vor allem aber ist es ein Skandal, dass der Aufschrei der weltweiten 
Staatengemeinschaft bislang scheinbar ohne nennenswerte Folgen für 
die Generäle in Rangun blieb. Sie blieben an der Macht, Veränderungen
gab es nicht. Die Situation in Myanmar schreit auch weiterhin zum 
Himmel. Zehntausende Menschen sterben an behandelbaren Krankheiten, 
während die Militärjunta mehr als 50 Prozent ihres Budgets für 
Waffen, Militär und Polizei ausgibt. Streng genommen ist das 
Völkermord durch Unterlassen. Doch so lange ausländische Firmen 
weiter frei und ungestört die Öl- und Gasvorräte Myanmars ausbeuten 
können, müssen die Generäle in Rangun wohl auch weiterhin keine 
Konsequenzen fürchten. Und die Menschen Myanmars werden die Verlierer
bleiben.

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