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Lausitzer Rundschau: Hessens SPD-Chefin Ypsilanti lässt nicht locker: Fahrplan zur Macht

Cottbus (ots)

Sage niemand, Andrea Ypsilanti sei nur von der
Bundesspitze ihrer Partei gewarnt worden. "Vielleicht kommen wir zu 
dem Ergebnis, das ist zu eng mit einer Stimme Mehrheit. Oder wir 
stellen fest, dass die Linke nicht zuverlässig ist."
Diese Bedenken hat die hessische SPD-Vorsitzende selbst formuliert, 
nachdem der Führungszirkel der Landespartei ihrem Fahrplan zur Macht 
erwartungsgemäß zustimmte. Den Fehlschuss beim ersten Anlauf will 
Ypsilanti nun durch eine nachhaltige Bearbeitung der Basis vergessen 
machen. Weitere Gremiensitzungen, Regionalkonferenzen und schließlich
ein Parteitag sollen den Boden für die erste Kooperation mit den 
Linken im Westen bereiten.
 Nur, was nützt alle innerparteiliche Demokratie, wenn die SPD weiter
Schaden nimmt? Nicht zuletzt durch den Wortbruch in Hessen sind die 
Sozialdemokraten an einem Tiefpunkt auf der demoskopischen 
Richterskala angekommen. Nur noch etwa jeder fünfte Wahlbürger würde 
bei der SPD heute noch sein Kreuzchen machen. Mit der von Ypsilanti 
öffentlich zelebrierten Ungewissheit wird sich dieser Trend in den 
kommenden Wochen eher verfestigen.
 Auch ist es ja nicht so, dass Ypsilanti nur die eigene Truppe 
bekehren muss. In ihrem Fahrplan fehlt ein Schlüsseldatum: Vom 29. 
bis 31. August wollen sich die hessischen Linken auf einem Parteitag 
über die ihnen zugedachte Rolle des rot-grünen Steigbügelhalters klar
werden. Die Vorzeichen sind für Ypsilanti wenig ermutigend. Einen 
Blankoscheck für ihr zweifelhaftes Experiment wird es von der 
Linkspartei nicht geben.

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