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Lausitzer Rundschau: Seehofer soll die CSU als Ministerpräsident zu alter Größe führen Hohes Risiko

Cottbus (ots)

Vor einem Monat noch wäre man für verrückt erklärt
worden, hätte man behauptet, Horst Seehofer würde im Herbst nicht nur
CSU-Parteichef, sondern auch bayerischer Ministerpräsident sein. Der 
59-jährige Bundesagrarminister war in der CSU-Landtagsfraktion in 
München gar nicht gut angesehen. Und jetzt soll Seehofer als starker 
Mann die in ihren Grundfesten erschütterte und erheblich zerstrittene
CSU wieder zu alter Größe zurückführen? Unmöglich ist bekanntlich 
nichts. Und Seehofer ist politischer Vollprofi. In der Öffentlichkeit
wird er sicher mehr strahlen als seine Vorgänger Günther Beckstein 
und Erwin Huber. An Teamfähigkeit und Berechenbarkeit allerdings ließ
der Ingolstädter bisher zu wünschen übrig. Das war der Hauptgrund 
dafür, dass er vor einem Jahr bei der Kampfkandidatur gegen Erwin 
Huber um den CSU-Vorsitz den Kürzeren zog.
 Aber egal: In Zeiten schwerer Krisen neigt die menschliche Natur 
dazu, sich nach starken Führern zu sehnen, denen die Probleme 
aufgeladen werden können. Besonders für die verunsicherte Parteibasis
ist Seehofer eine Art Erlöserfigur, der zugetraut wird, den Karren 
wieder aus dem Dreck zu ziehen. Auf Seehofer kommen gewaltige 
Herausforderungen zu, die sogar ihn als bekennenden Politiksüchtigen 
überfordern könnten: Beruhigung und Erneuerung von Fraktion und 
Partei, rasche und erfolgreiche Koalitionsverhandlungen, umsichtige 
Personalpolitik bei der Regierungsbildung, inhaltliche Akzente in der
Landespolitik, kraftvoller Auftritt in Berlin und eine breit 
angelegte Offensive zur Wiederherstellung des Vertrauens in die CSU, 
denn im kommenden Jahr stehen zwei Wahlen an.
 Normalerweise wäre es ein Gebot der Vernunft, so viele schwere 
Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen. Doch die Politik tickt 
anders. Hier hat die Vernunft bekanntlich oft einen schweren Stand.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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