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Lausitzer Rundschau: Linke nominieren Peter Sodann für Bundespräsidentenamt: Nur eine Schachfigur

Cottbus (ots)

Peter Sodann ist ein sympathischer und ehrenwerter
Mann. Als Tatort-Kommissar Ehrlicher wusste er ein 
Millionen-Fernsehpublikum zu begeistern. Seine unbeugsame Haltung in 
der DDR gegen die Allmacht der damaligen Staatspartei SED verdient 
großen Respekt. Ob sich Peter Sodann mit seiner 
Präsidentschaftskandidatur auf dem Ticket der Linkspartei einen 
Gefallen tut, darf allerdings bezweifelt werden. Seine Chancen, Horst
Köhler im Berliner Schloss Bellevue zu beerben, sind jedenfalls 
gleich null. Die Mehrheitsverhältnisse in der Bundesversammlung haben
sich auch nach der Bayern-Wahl nicht zu Ungunsten des Amtsinhabers 
geändert. Das wiederum bedeutet schlechte Karten für die 
SPD-Favoritin Gesine Schwan. In dieser Auseinandersetzung ist Sodann 
lediglich ein Zählkandidat. Genauso war es schon bei Uta 
Ranke-Heinemann, die sich 1999 vor den Karren der PDS spannen ließ 
und in der Bundesversammlung sang- und klanglos unterging. Damals 
ließ sich der Vorgang noch damit erklären, dass die Ost-Linken mit 
aller Macht um bundesweite Aufmerksamkeit rangen. Spätestens mit den 
Wahlerfolgen der neuen Linkspartei in vier westdeutschen 
Bundesländern ist diese Mission jedoch erfüllt. So muss sich ihre 
Führung schon fragen lassen, was sie mit der Neuauflage einer 
aussichtlosen Präsidentschaftskandidatur eigentlich bezweckt. 
Offenbar ist Sodann nur die Schachfigur in einem taktischen 
Ränkespiel, mit dem Oskar Lafontaine die SPD ärgern will. 2004 hatten
die Linken bei Gesine Schwan jedenfalls noch keine Berührungsängste. 
Damals wählten sie die Sozialdemokratin mit. Und höchstwahrscheinlich
werden sie das auch 2009 tun, wenn es in der Bundesversammlung zu 
einem dritten Wahlgang kommt. Sodann ist eigentlich ein zu guter 
Schauspieler, als dass er nicht wissen könnte, wie dieser Film endet.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

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