Lausitzer Rundschau: Das ZDF trennt sich von Elke Heidenreich Selbst schuld
Cottbus (ots)
Die Sache war von Anfang an peinlich. Während der 88-jährige Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki seinen Unmut über die Qualität der ZDF-Fernsehpreis-Gala zwar polternd, aber doch charmant vorgetragen hatte, setzte sich seine jüngere Kollegin Elke Heidenreich plump und maßlos überzogen in Szene. Von hirnloser Scheiße, verlotterten Sendern und verknöcherten Bürokarrieristen in deren Chefetagen schrieb sie und bezeichnete Moderator Thomas Gottschalk als müden alten Mann. Das ist nicht nur eine Wortwahl, die einer Literaturkritikerin schlecht zu Gesicht steht. Heidenreichs Kritik am deutschen Fernsehen im Allgemeinen und am ZDF im Speziellen war auch nicht besonders mutig. Dass ihre Literatursendung Lesen! im kommenden Jahr vom ZDF nicht fortgesetzt werden würde, stand nämlich bereits fest. Elke Heidenreich hatte also nichts mehr zu verlieren, als sie tönte: Von mir aus schmeißt mich jetzt raus. Als dann noch herauskam, dass sie an Gottschalks Stelle die Laudatio auf Reich-Ranicki beim Fernsehpreis hatte halten wollen, aber nicht gedurfte hatte, wurde endgültig klar: Hier machte sich nicht sachliche Kritik am Fernsehen Luft, sondern nur beleidigte Eitelkeit. Sicher gibt es gute Gründe, sich über das Fernsehen zu ärgern und das Ende von Heidenreichs Sendung zu bedauern. Diese müssten jedoch in anderer Weise vorgetragen werden. Dass das ZDF die Kritikerin nun beim Wort nimmt und Lesen! vorzeitig aus dem Programm wirft, ist absolut verständlich.
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