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Lausitzer Rundschau: Der Finanzminister, die Krise und die Staatsschulden Schleichendes Gift

Cottbus (ots)

Das besonders Tückische an manchen Giften ist,
dass sich ihre furchtbare Wirkung erst viel später einstellt. Bei der
gegenwärtigen Mammutrezession könnte es ähnlich kommen.
Während viele Bürger noch angestrengt rechnen, was ihnen das neue 
Konjunkturpaket bringt, droht sich die Staatsverschuldung zur 
gigantischen Lawine zu entwickeln. Dabei gibt es zur Aufnahme neuer 
Kredite zunächst keine ernsthafte Alternative. Will der Staat das 
Banken-Drama eindämmen und die Wirtschaft wieder beleben, dann bleibt
ihm nichts anderes übrig, als Milliarden in die Hand zu nehmen. Auch 
klingt es vernünftig, wenn sich die Bundesregierung gleichzeitig 
Gedanken über die Abtragung des riesigen neuen Schuldenbergs macht. 
Allerdings sind ihre Pläne eine Schönwetterveranstaltung. Erst wenn 
die Steuerquellen wieder kräftig sprudeln, soll es auch mit der 
Etatkonsolidierung wieder bergauf gehen. Das ist ein ungedeckter 
Scheck auf die Zukunft.
 Derweil tickt die Schuldenuhr. Springt die Wirtschaft nicht in 
überschaubarer Zeit wieder an, dann sind nicht nur alle Träume über 
weitere Steuererleichterungen passé. Schon wegen der Zinsbelastungen 
wäre der Staat so gefesselt, dass er kaum seinen sozialen Aufgaben 
gerecht werden könnte. Schon macht das Szenario vom 
Verteilungskonflikt der Generationen die Runde. Auch das gehört zum 
schleichenden Gift, falls die Regierung keinen Masterplan zum zügigen
Abbau der Schulden entwickelt.

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