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Lausitzer Rundschau: Bund legt Übernahmeangebot für Hypo Real Estate vor
Mehr wird es nicht geben

Cottbus (ots)

Mit einem so großzügigen Übernahmeangebot an die
Aktionäre der Münchner Immobilienbank Hypo Real Estate hatte die 
Börse nicht gerechnet. Der Preis von 1,39 Euro je Aktie liegt 
immerhin um zehn Prozent über dem gesetzlich vorgeschriebenen 
Mindestpreis. Insofern war man voll des Lobes für die Großzügigkeit 
des Bundes. Die kostet ihn am Ende nicht allzu viel - ein paar Cent 
mehr je Aktie helfen aber, die Stimmung unter den Anteilseignern zu 
heben. Und vor allem den Großaktionär J.C. Flowers vielleicht doch 
noch zum Einlenken zu bewegen, auch wenn der am Donnerstag erst 
einmal weiter pokerte. Doch eines ist auch den Börsianern ganz klar: 
Der Bund wird die Kontrolle übernehmen - so oder so. Sollte er dies 
auf friedlichem Wege schaffen, dann hat er sich weitere mühselige 
Auseinandersetzungen erspart. Am Übernahmewillen aber lässt er keinen
Zweifel, das hat der Bund am Donnerstag wieder deutlich gemacht. Denn
eine vollständige Kontrolle der Münchner Immobilienbank ist nötig, 
weil sie nur so stabilisiert werden kann. 102 Milliarden Euro sind 
schon über Garantien und Liquiditätshilfen in die Bank geflossen, 
überwiegend vom Staat. Er muss diesen Weg bis zum Ende gehen. Jetzt 
die Bank sich selbst zu überlassen, würde die Finanzkrise, die man 
allmählich etwas in den Griff zu bekommen scheint, neu entfachen - 
und dann in einem Ausmaß, dass mit einer neuerlichen Beruhigung lange
nicht zu rechnen wäre. Denn dann würde der gesamte 
Immobilienfinanzierungsmarkt in Deutschland zusammenbrechen - mit 
entsprechenden Auswirkungen auf die übrige Finanzwelt. Und nicht nur 
das Vertrauen in den Markt, sondern auch das in den Staat wäre 
vollständig zerstört. So aber kann der Staat mit seinem Ansehen, mit 
seiner Kreditwürdigkeit der Bank Zeit geben, sich zu erholen, die 
Geschäfte neu zu ordnen.
Klar ist: Ein gutes Geschäft machen hier nur Zocker, die Anfang März 
eingestiegen sind, als der Aktienkurs mit 64 Cent auf seinem 
Tiefpunkt angelangt war. Für alle anderen ist es das letzte Signal 
zum Verkauf. Mehr wird es nicht geben.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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