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Lausitzer Rundschau: Die Suche nach der Wahrheit Zum Umgang mit den Ergebnissen des Gender-Index

Cottbus (ots)

Der Gender-Index, der bundesweit den Grad der
Gleichstellung zwischen Mann und Frau misst, hat sowohl seine 
Berechtigung als auch Vorteile. Mit diesem Instrument haben Frauen 
erstmals ein auf Daten basierendes Werk in der Hand, um sachlich 
fundiert den Finger in die Wunde legen zu können und praktische 
Gleichstellung im Arbeitsleben zu fordern. Es zeigt auf, dass Frauen 
besser ausgebildet sind, noch immer schlechter bezahlt werden, dass 
Frauen - wenn sie Familie haben wollen - öfter als Männer Kompromisse
machen müssen. Die Ergebnisse liefern Hinweise, dass 
Arbeitsmarktpolitik noch stärker auf Frauen ausgerichtet werden kann.
Jedoch ist es eine Tatsache, dass der Gender-Index nur eine 
theoretische Wahrheit ist - eine Liste von nackten Zahlen. Denn er 
sagt nichts über die Lebensqualität und die Lebensumstände von Frauen
in einer bestimmten Region Deutschlands aus. Um ein umfassendes 
Urteil liefern zu können, braucht es mehr als Datensätze. Daher kann 
der Index nur einen Teil des Ist-Stands abbilden. Ist eine Frau 
benachteiligt, wenn sie sich in Bayern gegen eine Erwerbstätigkeit 
und für Familie entscheidet, wenn das Einkommen des Mannes ausreicht?
Und ist eine Frau in Brandenburg chancengleicher, wenn ihr gar nichts
anderes übrig bleibt, als mitzuverdienen? Theoretisch ja, aber 
praktisch? Diese Antwort kann der Gender-Index nicht bieten. Deshalb 
ist diese Rangliste ein Werkzeug, das schnell fehlinterpretiert 
werden kann - sowohl von der Frauenbewegung als auch von Behörden, 
die eine scheinbare Gleichstellung aus den Zahlen lesen können, die 
aber in der Realität nicht gegeben ist.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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