Lausitzer Rundschau: Vor 50.Jahren begann die Produktion in Schwarze Pumpe:
Cottbus (ots)
Die vielen Tausend Arbeiter und Ingenieure, die ab 1955 das Kombinat Schwarze Pumpe aufgebaut und mit Leben gefüllt haben, dürfen am 50..Jahrestag des Produktionsbeginns mit Recht stolz auf eine Lebensleistung zurückschauen. Sie waren ein wichtiges Rädchen im Getriebe dieses Industriegiganten. Deshalb ist es nachvollziehbar, wenn sich viele von ihnen fragen, weshalb kaum eine Handvoll Betriebsteile auf dem riesigen Kombinatsgelände übrig geblieben ist. Doch ähnlich wie in den 1950er-Jahren haben die Lausitz und auch vor allem die Menschen in der Region in den Jahren nach der Wende wieder einmal die Fähigkeit bewiesen, sich schnell auf die veränderten Bedingungen einstellen zu können. Selbst wenn der Prozess sehr schmerzhaft gewesen ist. Immerhin hat die Lausitz in den Jahren 1990 bis 1995 plötzlich nicht nur einen Großteil ihrer Bedeutung verloren, sondern auch Tausende Arbeitsplätze - und dadurch Tausende Einwohner. Der großflächige Rückbau hat jedoch auch Chancen für neue Industriezweige in der Region eröffnet. Ein Beispiel ist die Papierfabrik Hamburger-Spremberg, die einigen Hundert Lausitzern wieder eine berufliche Perspektive bietet. Selbst wenn es nie wieder so viele Arbeitsplätze wie zu Kombinatszeiten geben wird: Es haben sich in den vergangenen zehn Jahren viele Betriebe angesiedelt und sind heimisch geworden. Eines ist unumstößlich: Ohne die Vergangenheit hätte es in Schwarze Pumpe wohl auch keine industrielle Zukunft gegeben. Wahrscheinlich wäre das neue Kraftwerk nie dort errichtet worden - ebenso wenig wie die Versuchsanlage zur CO2-Abscheidung. Falls sich diese Anlage als praktikable Lösung für die Emissionsprobleme der Braunkohleverstromung erweist, wird Schwarze Pumpe auch wieder an Bedeutung gewinnen.
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